Viele Jazzgrößen zählen native americans zu ihren Vorfahren. Musikalisch hat das aber selten eine Rolle gespielt. Der Saxofonist Jim Pepper, der Herkunft nach halb Kansa, halb Maskoki, war der erste Jazzmusiker, der in seine Stücke indigene Gesänge einband. Mit „Witchi-Tai-To“ hatte er 1969 sogar einen kleinen Hit in den Pop-Charts, der u.a. von Jan Garbarek und Oregon adaptiert wurde. Einer der wenigen Kollegen, die sich in der Folge auf ähnliches Gebiet vorgewagt haben, war der Pianist Don Pullen. Auf seiner letzten Platte „Sacred Common Ground“ von 1995 treffen indigene Gesänge, afro-brasilianische Rhythmen und Jazz aufeinander.
Das bisher wohl ambitionierteste Projekt zur Fusion von native american music und Jazz kommt von der Bassistin und Sängerin Mali Obomsawin aus Maine, eine Angehörige der Abenaki First Nation. Auf ihrem Album „Sweet Tooth“ von 2022 stellt sie traditionelle Gesänge und Feldaufnahmen von Erzählungen in indigener Sprache in einen Kontext von zeitgenössischem Jazz.
Odana | 4:14
Mali Obomsawin
Lineage | 1:14
Mali Obomsawin
Witchitai To | 7:07
Jim Pepper
Comin' And Goin' | 4:41
Jim Pepper
Squaw Song | 5:26
Jim Pepper
Rockin' Chair | 2:37
Mildred Bailey
Tamalpais Love Song | 3:57
Oscar Pettiford
The Eagle Staff Is First | 3:54
Don Pullen
Blood Quantum | 3:19
Mali Obomsawin
Pedegjawois | 5:41
Mali Obomsawin
Moderation: Odilo Clausnitzer
Redaktion: Tinka Koch