Wildgänse in Iserlohn sollen vertrieben werden
Lokalzeit Südwestfalen. 13.12.2024. 02:37 Min.. Verfügbar bis 13.12.2026. WDR. Von Claudia Roelvinck.
Iserlohn will Wildgänse vergraulen wegen Hygieneproblem
Stand: 18.12.2024, 18:02 Uhr
In Iserlohn sind Wildgänse seit Jahren ein Problem, das immer größer wird. Jetzt hat der Rat der Stadt beschlossen, sie zu jagen.
Selbst um diese Jahreszeit sind ein paar Nilgänse im Freibad. Sie fliegen über den Zaun und haben die Liegewiesen buchstäblich zum Fressen gern. Im Sommer ist das ein echtes Problem.
Stephanie Hennecke vom Schwimmverein ISSV
Dann sieht Stephanie Hennecke vom Iserlohner Schwimmverein regelmäßig Wildgänse mit ihren Jungen, die noch nicht fliegen können, vom direkt benachbarten Seilersee ins Freibad watscheln. Das sind dann auch schon mal 40 oder 50 Tiere.
Sobald die menschlichen Badegäste weg sind, kommen die Gänse. Jeden Morgen muss das Freibad-Team eine Stunde vor der Öffnung anfangen, den Kot der Wildgänse mit Schaufeln einzusammeln. Ihre Hinterlassenschaften erinnern an Hundehaufen.
Und sie sind überall: auf den Liegewiesen, den Wegen, den Außenduschen - und nicht zuletzt im Schwimmbecken. Ekelig und hygienisch fragwürdig.
Nilgänse im Seilersee
Seit Jahren schon fordert der Schwimmverein die Stadt auf, etwas gegen die Wildgänse zu unternehmen. Auch auf Sportanlagen, Spazierwegen und Spielplätzen sind sie ein Problem. Im Volksgarten Letmathe ebenso wie an der Lenne-Promenade. Wer hier im Sommerhalbjahr spazieren oder joggen will, läuft Slalom um die Kothaufen.
Fraktionen im Stadtrat beschließen Bejagung
Stadt und Kreis haben sich bisher schwergetan, eine Lösung zu finden. Es müssten "sanfte Methoden" gefunden werden. Und die Wildgänse müssten vielleicht erst einmal gezählt werden? Doch mehrere Fraktionen im Rat der Stadt wollen den Gänsen kein weiteres Jahr zusehen. Sie haben am Dienstag die Bejagung der Tiere beschlossen.
Das heißt aber nicht, dass jetzt mit Gewehren auf die Tiere geschossen wird. Rund um den Seilersee und im Volkspark gibt es viele Spaziergänger. Als Jagd gilt auch, Eier aus den Nestern zu nehmen. Oder die Wildgänse könnten durch Hunde oder abgerichtete Falken vertrieben werden.
Auf alle Fälle sollen sie sich in Iserlohn im kommenden Jahr nicht mehr so wohl fühlen wie bisher.
Unsere Quellen:
- Stephanie Hennecke, Schwimmverein ISSV
- Vertreter aus der Politik
- Reporterin vor Ort
Über dieses Thema berichten wir am 18.12.2024 auch im WDR-Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.