Trend unter Bio-Produzenten: Nachhaltige Weihnachtsbaum-Netze

01:30 Min. Verfügbar bis 17.12.2026

Trend unter Bio-Produzenten: Nachhaltige Weihnachtsbaum-Netze

Stand: 17.12.2024, 18:23 Uhr

Naturfaser statt Plastik: Vor allem Bio-Produzenten packen Weihnachtsbäume immer häufiger in kompostierbare Fasern aus Sisal, Baumwolle oder Zellulose ein.

Von Ulf Priester

Auf dem Hof von Peter Quast in Wenden können die Kunden wählen: Den ausgesuchten Tannenbaum klassisch im Kunststoffnetz eingepackt oder mit einem Sisalband umwickelt. Immer mehr Kunden wählen das Sisalband.

Ein Mann schiebt Tannenbaum durch eine Netzmaschine.

Der "Tannenwickler" verpackt die Bäume mit Sisalband

"Es ist ökologisch nachhaltig, deshalb passt es auch gut zu unseren Biobäumen", erklärt Peter Quast. Deshalb hat er 3.800 Euro in den "Tannenwickler" investiert, der die Christbäume spiralförmig mit dem Sisalband einwickelt. Das Sisalband selbst ist sogar günstiger als das Kunststoffnetz.

Baumwollnetz etwa viermal teurer

In Lennestadt-Oberelspe hält Kundin Christiane Kemper ihre Nordmanntanne in der Hand. Frisch überzogen mit einem Baumwollnetz. Das ist nicht ganz so straff wie ein Kunstoffnetz, aber das ist der Rentnerin egal.

Hauptsache nachhaltig. Wir vererben unsere Erde ja weiter an Kinder und Enkelkinder. Kundin Christiane Kemper
Eine Schnur aus Naturfasern wurde um einen Tannenbaum gewickelt.

Weihnachtsbaum mit Naturfaser umwickelt

Das Baumwollnetz ist etwa viermal so teuer wie ein Kunststoffnetz. Statt ca. 20 Cent pro Baum rund 80 Cent. Dafür ist es aber kompostierbar. Der Lennestädter Weihnachtsbaumproduzent Gregor Kaiser bezieht es von einer Firma aus dem benachbarten Schmallenberg.

Erstmals Zellulosenetze aus Holzfasern

Erstmals setzen Gregor Kaiser und seine Kollegen von der "Initiative Bioweihnachtsbaum" auch Netze aus Zellulose ein. Die werden aus Holzfasern hergestellt und sind etwas günstiger als die Baumwollnetze. Außerdem sind sie engmaschiger und dehnen sich bei Nässe nicht so stark aus wie Baumwolle.

Gregor Kaiser ist nach der Testsaison zuversichtlich, dass er in Zukunft auch bei der Ernte auf Kunststoffnetze verzichten kann. Denn da waren die Baumwollnetze beim mehrmaligen Verladen nicht stabil genug. Die Zellulose-Netze hingegen haben sich im ersten Praxistest bewährt und auch mehrmaliges Verladen und Transport gut überstanden

Unsere Quellen:

  • Peter Quast, Forstbetrieb Quast Wenden
  • Dr. Gregor Kaiser, Vielfalt-Wald Lennestadt-Oberelspe
  • naturnetz.bio, Naturnetz GmbH