Von der Chipstüte zur Rettungsdecke

Stand: 08.03.2023, 15:58 Uhr

Die Paderborner Jakobusschwestern stellen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz aus leeren Chipstüten Wärmedecken für Opfer aus Krisengebieten her. Sie haben bereits um die 100 Stück davon verschickt.

Von Kim-Aniko Naujok

Schwester Stephanie Danielsen ist im Internet auf das Projekt "Crisp Packet Project" aus England gestoßen. Da werden schon seit Längerem wärmende Decken aus Chipstüten für Obdachlose hergestellt. Die Herstellung einer solchen Decke sei zwar aufwendig, aber lohnenswert, sagt Schwester Stephanie.

Bereits 100 Decken in Krisengebiete geschickt

Ein zerstörtes Haus in Kirikhan, Türkei.

Hilfe für das Erdbebengebiet

Die Jakobusschwester und ihre Kollegin Zekiye Ergün vom DRK haben schon gut 100 Decken produziert. Und Ergün musste auch bereits feststellen, dass sie wirklich ihren Zweck erfüllen. Sie nahm die ersten Decken mit ins türkische Erdbebengebiet, als sie zu ihrem Vater flog, um sich um ihn zu kümmern. Ihre Mutter war bei der Naturkatastrophe gestorben. Ergün musste entweder auf dem Boden oder im Auto schlafen. Die Decke hielt sie warm.

In mühevoller Handarbeit gefertigt

Wärmedecke aus Chipstüten

Die fertige Wärmedecke

Nachdem die Tüten in die richtige Form geschnitten worden sind, werden sie gewaschen. Danach trocknen sie 24 Stunden lang. Dann müssen sie noch gebügelt werden, um sie zu glätten und zu verbinden. Zum Schluss kommt noch eine Verpackungsfolie auf die Vorder- und Rückseite.

Dadurch wird die Decke abwasch- und immer wieder verwendbar - anders als herkömmliche Rettungsdecken. Sie funktioniert aber prinzipiell auf dieselbe Weise: Die Silberbeschichtung reflektiert die Körperwärme und hält dadurch warm.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit OWL im WDR Fernsehen am 08.03.2023.