Trauerfeier für Malte nach Angriff beim CSD

Stand: 04.10.2022, 20:00 Uhr

Eigentlich sollte es einer der schönsten Tage seines Lebens sein. Doch der Christopher Steet Day in Münster endete tödlich für Transmann Malte C.. Am Dienstag trauerten viele um den jungen mutigen Mann.

Von Melanie Weyand

Gegen halb zwei füllte sich die kleine Kapelle auf dem Waldfriedhof Lauheide in Münster. Einige kamen in Regenbogenfarben, um Abschied von Malte zu nehmen. Einem mutigen jungen Mann, der beim Christopher-Street-Day in Münster Zivilcourage zeigte und dafür mit seinem Leben bezahlen musste.

Der Transmann hatte sich vor zwei Frauen gestellt, die homophob beschimpft worden waren. Er wurde niedergeschlagen, schlug mit dem Kopf auf und starb sechs Tage später an seinen Verletzungen.

Große Trauer um Malte

Eine Gruppe von Menschen läuft zur Beisetzung von Malte.

Rund 300 Menschen kamen zur Trauerfeier

Fast 300 Menschen sind zur Trauerfeier für Malte gekommen. Sein Freund und Transberater Felix Schäper schwärmte von Maltes fröhlichem Lachen und erzählte warmherzig von einem jungen Mann, der sein Leben lang auf der Suche nach sich selbst war.. "Bilder vom Christopher Street Day zeigen, dass Malte sich wohlfühlte und glücklich war und das Banner von Trans-Inter trug", erinnert sich Felix Schäper.

Maltes Tod soll alle ermahnen

Noch immer ist es für alle schwer zu fassen, dass Maltes Leben ein so schreckliches Ende nahm und das an einem Tag, an dem 10.000 Menschen in Münster für mehr Tolerenz gegenüber queeren Menschen auf die Straße gegangen sind. Münsters Bürgermeisterin Angela Stähler appellierte: "Maltes Tod muss uns alle ermahnen, uns für Mitmenschlichkeit und Toleranz einzusetzen."

Die Forderungen der queeren Community bleiben

Ein Transmann bei der Trauerfeier von Malte.

Moritz Prasse will Sicherheit für Transmenschen

"Ich wünsche mir, dass niemand dafür angegriffen wird, dass er so ist wie er ist. Das passiert leider Transmenschen viel zu viel, dass sie in ihrer Existenz in Frage gestellt werden, dass sie angegriffen werden. Und ich wünsche mir, dass sie sicher durch die Stadt laufen können," sagt Moritz Prasse vom Jugendzentrum Track in Münster.

Von der Kapelle zog der Trauerzug dann zu Maltes Grab. Dort war er am Vormittag im engsten Kreis bereits beigesetzt worden. Die Trauergäste nahmen Abschied mit Blumen, geschriebenen Nachrichten oder auch Stofftieren. Eine große Regenbogenflagge flatterte im Wind.