Katie Bathgate kann es kaum erwarten, ihre Stimme abzugeben. "Ich hatte erst einmal in meinem Leben einen Stimmzettel in der Hand. Das war bei der Wahl 2020. Jetzt wieder. Ein tolles Erlebnis!"
"Democrats Abroad" in Westfalen
Die junge Frau ist Präsidentin einer Gruppe von bis zu 300 US-amerikanischen Demokraten, die in Westfalen leben, den sogenannten "Democrats Abroad". Für sie haben Katie Bathgate und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter das Wahllokal in einer Galerie in Münster eingerichtet.
Der Stimmzettel für die US-amerikanischen Demokraten im Ausland
Sie könnten sich auch per Briefwahl an den Vorwahlen beteiligen. "Aber sich hier mit anderen amerikanischen Demokraten zu treffen, Flagge zu zeigen, für Joe Biden, das macht einfach Spaß", sagt Katie Bathgate. Sie lässt sich den Stimmzettel aushändigen und macht ihr Kreuzchen.
Partystimmung im Wahllokal
Währenddessen füllt sich die Galerie. Amerikaner aus Recklinghausen, Münster, Telgte, Emsdetten und Altenberge sind gekommen. Es gibt Cookies, Nüsse und Brezel zum Knabbern, dazu Bier, Wein, Wasser und Limonade. Es herrscht Party-Stimmung. Auch wenn es nicht wirklich was zu feiern gibt.
Vorwahlen 2024 ohne große Überraschungen
Partystimmung unter Demokraten im Wahllokal in Münster
"Vor vier Jahren, ja, da war es spannend, da konnten wir zwischen mehreren Bewerberinnen und Bewerbern um die Präsidentschaftskandidatur wählen. Doch jetzt gibt es für uns Demokraten nur Joe Biden. Das ist langweilig!", kommentiert Amy Smith-Kriege aus Lengerich die aktuelle Lage bei den Demokraten in den USA.
Katie Bathgate hält dagegen. "Biden ist ein guter Kandidat, der hat in den letzten drei Jahren viel geschafft." Die Diskussion geht hin und her. Nach eineinhalb Stunden steht in Münster das Wahlergebnis fest: Von den 13 abgegebenen Stimmen gehen elf an Biden. Zwei Wähler haben ihr Kreuzchen bei "uncommitted" gemacht, als Zeichen, dass sie mit Bidens Politik nicht einverstanden sind. Zum Vergleich: An den Vorwahlen vor vier Jahren in Münster beteiligten sich etwa 100 Demokraten.
Super Tuesday auch für "Republicans Overseas"
Die Stimmen, die die Demokraten am Super Tuesday in Münster abgeben, fließen in die Ergebnisse der Vorwahlen in den USA ein. Die in Deutschland lebenden Republikaner wählen ebenfalls, allerdings nur per Briefwahl. "Wir verzichten auf Wahlparties, wo die Mitglieder ihre Stimme abgeben können, aus Sicherheitsgründen", erklärt der Sprecher der "Republicans Overseas" in Deutschland, Benjamin Wolfmeier aus Bielefeld.
Unsere Quellen:
- Mitglieder der Gruppe Democrats Abroad, Münster
- Sprecher der Republicans Overseas, Deutschland
- WDR-Reporterin vor Ort