Streit wegen Stromtrassen durch OWL

Lokalzeit OWL 12.12.2023 Verfügbar bis 12.12.2025 WDR Von Thomas Wöstmann

Stromkabel unter der Erde: Naturschützer fürchten Umweltschäden

Stand: 12.12.2023, 08:23 Uhr

In Ostwestfalen-Lippe gibt es Kritik an der geplanten Erdverkabelung einer großen Stromtrasse. Umweltschützer und Grundstückseigentümer in Borgholzhausen fordern, bereits beschlossene Pläne noch einmal zu überdenken.

Es geht um ein gut vier Kilometer langes Teilstück einer insgesamt 70 Kilometer langen 380-kv-Höchstspannungsleitung zwischen Ostwestfalen-Lippe und dem Raum Osnabrück. Der Netzversorger Amprion (Dortmund) will in der Nähe der Stadt Borgholzhausen die Stromkabel unter die Erde legen.

Erdarbeiten auf 25 Meter Breite

Den Kritikern geht es dabei nicht darum, dass die Leitung unterirdisch verlaufen soll, sondern um das "wie". Amprion will den Boden aufbuddeln, die Kabel hinein legen und dann wieder zuschütten - über vier Kilometer Länge, 25 Meter Breite und ungefähr zweieinhalb Meter tief; eine Bautechnik, die aus Sicht von Naturschützern die Umwelt unnötig belastet.

Stromkabel unter der Erde

Verfügbar bis 12.12.2025


Mehrere Kabel an einer Baustelle

Aus ihrer Sicht könnten die Leitungen auch unterirdisch durch den Boden gebohrt werden - die Oberfläche bliebe verschont und müsste nur an den Anfangs- und Endpunkten aufgebrochen werden. Die Bohrtechnik würde bereits vielfach in Deutschland problemlos angewendet.

Klage angekündigt

Amprion spricht sich dagegen aus - trotz vieler Eingaben im Planungsverfahren. Die Bodenverhältnisse in Borgholzhausen ließen die alternative Bauweise nicht zu. Die Kritiker bezweifeln dies und haben sich bei mehreren Spezialfirmen rückversichert. Demnach sei das Bohrverfahren auch bei schwierigem Untergrund machbar. Ein Grundeigentümer hat bereits Klage eingereicht.

Unsere Quellen:

  • Naturwissenschaftlicher Verein für Bielefeld und Umgegend e.V.
  • Amprion GmbH

Über dieses Thema berichtet der WDR am 12. Dezember 2023 im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit OWL.