Spendenaktion für hinterbliebene Kinder von getöteter Frau aus Gescher

Lokalzeit Münsterland 22.01.2024 01:41 Min. Verfügbar bis 22.01.2026 WDR

Spendenaktion für Kinder von getöteter Frau aus Gescher

Stand: 22.01.2024, 21:05 Uhr

Nach dem gewaltsamen Tod einer 35-jährigen Frau aus Gescher gibt es in der Stadt eine Welle der Hilfsbereitschaft für die hinterbliebenen Kinder. Die Chefin der Getöteten hatte die Spendenaktion gestartet.

Von Stephan Hackenbroch

Die Gastronomin Saranda Zenuni hatte die Getötete fast zwei Jahre lang als Aushilfe beschäftigt. Sie beschreibt sie als zuverlässige, liebevolle, höfliche und fleißige Mitarbeiterin.

Chefin kümmerte sich um die Kinder

Nachdem die 35-jährige Frau kurz vor Weihnachten verschwunden war, hatte sich Zenuni mit ihrer Familie um die drei Kinder ihrer Aushilfskraft gekümmert. "Wir waren die erste Anlaufadresse der Kinder, sie hatten leider sonst niemanden hier aus der Familie, die hatten uns und waren auch die ersten Tage bei uns", so Saranda Zenuni.

Als der Verdacht aufkam, die Verschwundene könne Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein, kümmerte sich das Jugendamt um die Kinder.

Ehemann in Untersuchungshaft

Die Leiche der Mutter war am 9. Januar in einem Waldstück in Gescher gefunden worden, eingewickelt in einen blauen Plastiksack. Der 42-jährige Ehemann steht in Verdacht, sie getötet zu haben. Er sitzt in Untersuchungshaft und bestreitet die Tat.

Für Saranda Zenuni war schnell klar, dass sie für die drei Kinder eine Spendenaktion starten wollte. "Wenn man so kleine, leidende, ahnungslose Kinder sieht, dann haben wir nur den Wunsch, ihnen eine Freude zu machen", sagt Zenuni.

Von Spendenbereitschaft überwältigt

Sandra Zenuni

Sandra Zenuni initiierte die Spendenaktion.

Inzwischen ist sie von der Spendenbereitschaft überwältigt. Bisher sind fast 27.000 Euro zusammen gekommen. Sie hat angekündigt, das Jugendamt und den künftigen Vormund der Kinder miteinzubeziehen. 

Neben den Beerdigungskosten hat Saranda Zenuni schon Ideen, wofür das Geld verwendet werden könnte. "Vielleicht mal ein Fahrrad, den Zuschuss zum Führerschein, ein kleines Geschenk zum Geburtstag. Der Vater ist nicht da, die Mutter ist nicht da. Wir sind es. Nicht ich, wir alle, die gespendet haben, um den Kindern einfach mal eine Freude zu machen. Vielleicht gelingt uns das", so Zenuni.