OP mit drei Menschen mit Kitteln und Masken, Monitor im Hintergrund

Lebensbedrohliche Aneurysmen: Zwei kleine Stiche statt Riesen-OP

Stand: 27.04.2021, 11:02 Uhr

Das Klinikum Jung-Stilling in Siegen setzt bei Erkrankungen an der Hauptschlagader ein neuartiges Implantat ein. Nur vier Kliniken in Deutschland nutzen dieses Verfahren.

Von Katja Brinkhoff

Zwei kleine Stiche in Leiste und Arm sind nötig, um das Implantat zu platzieren. Die Gefäßchirurgen um Chefarzt Ahmed Koshty nutzen das neue Verfahren zur Versorgung von krankhaften Aussackungen – Aneurysmen - an der Hauptschlagader. Ahmed Koshty: "Wir können mit dem Implantat Aneurysmen im Aortenbogen versorgen. Das ist der Bereich der Hauptschlagader, der nahe am Herzen liegt."

Aneurysmen sind lebensgefährlich

Luftnot oder Schluckbeschwerden können auf ein Aneurysma hinweisen. Doch oft werden die krankhaften Aussackungen an der Haupschlagader nur zufällig entdeckt, da sie lange keine Beschwerden verursachen. Droht ein Aneurysma zu platzen, ist Eile geboten.

Implantate für schonende OP an Aneuyrismen

Nur in vier Kliniken genutzt

Bisher mussten die Chirurgen für die Operation den Brustkorb der Patienten öffnen und sie über eine Herz-Lungen-Maschine versorgen. "Dabei war das Risiko für einen Herzstillstand oder einen Schlaganfall sehr groß," erklärt Ahmed Koshty.

Klinik hält Implantate in allen Größen bereit

Das neue Implantat macht diese große Operation unnötig. Das Diakonieklinikum in Siegen hält Implantate in verschiedenen Größen bereit, um Patienten schnell und rund um die Uhr versorgen zu können. Die Patienten können das Krankenhaus schon etwa acht Tage nach dem Eingriff verlassen.