Bundesweite Zoll-Razzia wegen Schwarzarbeit: Verdächtige aus Unna
Stand: 19.09.2024, 11:19 Uhr
Nach einer Zoll-Razzia gegen Schwarzarbeit in der Pflege ist jetzt bekannt: Zwei der vier Verdächtigen kommen aus dem Kreis Unna.
Von Brigitte Lieb
Unter Leitung des Hauptzollamts in Münster sind am Mittwoch bundesweit Durchsuchungen wegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung durchgeführt worden. Insgesamt 22 Wohnungen und Firmen haben die Ermittler in Deutschland durchsucht. In Rumänien liefen gestern (18.9.) und heute ebenfalls Razzien.
Zwei Männer und zwei Frauen sollen über mehrere Jahre Menschen aus Rumänien als Pflegekräfte beschäftigt haben, für die offenbar keine Sozialabgaben abgeführt wurden. Dem deutschen Staat sollen dabei Summen in Höhe von über zwei Millionen Euro entgangen sein.
Unternehmenskomplex durchsucht: 24-Stunden-Pflege in Privathaushalten
Gegen die vier Verdächtigen, von denen zwei im Kreis Unna wohnen, liegt bisher kein Haftbefehl vor. Sie führen einen Unternehmenskomplex, der über Vermittlungsagenturen 24-Stunden-Pflege in Privathaushalten anbietet. Einige der Pflegekräfte sollen aus dem Nicht-EU-Ausland kommen und haben keine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis.
Auswertungen von USB-Sticks, Unterlagen und E-Mails
Alle Beweismittel, die bei den Durchsuchungen beschlagnahmt wurden, gehen jetzt an das Hauptzollamt in Münster. Konkret handelt es sich dabei unter anderem um USB-Sticks, E-Mail-Verkehr und Papierunterlagen.
Die Auswertungen werden laut einer Sprecherin des Hauptzollamts mehrere Wochen dauern. Die Ermittlungen erfolgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund.
Unsere Quellen:
- Hauptzollamt Münster