Das Einganstor des Landgerichts in Hagen.

Lange Haftstrafen nach Raubserie bei Lüdenscheid 

Stand: 02.02.2023, 15:02 Uhr

Nach einer Serie von Raubüberfällen rund um Lüdenscheid vor einem Jahr sind die Täter am Donnerstag (02.02.2023) am Landgericht Hagen zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Die vier Angeklagten müssen dreieinhalb bis neuneinhalb Jahre ins Gefängnis. Unter anderem wegen besonders schweren Raubes und Körperverletzung. 

Die vier Angeklagten gingen bei ihren Raubüberfällen auf Tankstellen, Juweliere und Getränkeshops rund um Lüdenscheid nicht zimperlich vor. Sie bedrohten Angestellte und Passanten mit Pistolen und Messern. Manchen schlugen sie ins Gesicht. Meist stahlen sie kleinere Geldbeträge. Insgesamt waren es rund 15.000 Euro.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen 

Die Männer wurden erst nach einem Überfall im Juni vergangenen Jahres auf einen Kiosk gefasst. Der Besitzer wehrte sich und verfolgte sie. Einen der Täter konnte er selbst stellen, die anderen wurden kurz danach von der Polizei festgenommen.

Einer der Angeklagten hatte im Prozess ständig für Unruhe gesorgt. Auch Hand- und Fußfesseln, ein Kopfschutz sowie bewaffnete Vollzugsbeamte konnten ihn davon kaum abhalten.

Er hatte in seiner Untersuchungshaft mehrfach seinen Kopf gegen die Wände geschlagen. Damit er sich nicht weiter verletzen konnte, verbrachte er deshalb mehrere Monate liegend gefesselt in einer Gummizelle.

Voll schuldfähig 

Eine Gutachterin hatte sich mehrere Stunden lang mit ihm unterhalten. Sie fand trotz seines auffälligen Verhaltens keine Hinweise für eine psychische Erkrankung. 

Die vier Angeklagten waren, als sie die Überfälle begangen, teilweise noch minderjährig. Zwei von ihnen sind deshalb zu Jugendstrafen verurteilt worden.

Der WDR berichtet über dieses Thema am 02.02.2023 im Radio in der Lokalzeit Südwestfalen auf WDR 2.