Rollerfahrerin angefahren und geflüchtet: Angeklagter bricht Schweigen in Detmold
Stand: 12.07.2024, 16:53 Uhr
Er soll eine Rollerfahrerin in Bad Salzuflen angefahren und lebensgefährlich verletzt haben. Der Angeklagte hat den Unfall vor Gericht heute eingeräumt. Der Motorroller steckte in seiner Fahrzeugfront.
Im Januar soll der Mann auf der B239 in Bad Salzuflen unterwegs gewesen sein. Es war dunkel und regnete. Dann plötzlich der Zusammenstoß mit der Rollerfahrerin. Die junge Fahrerin stürzte, blieb bewusstlos liegen, so lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft.
Erst ausgestiegen, dann weitergefahren
Die Polizei sicherte Spuren der Unfallflucht.
Laut Anklage stieg der Autofahrer zwar aus, allerdings nur, um den Motorroller in seinen Wagen zu laden. Dann soll er geflüchtet sein, obwohl die lebensgefährlich Verletzte hilflos auf der Straße lag und bei der Dunkelheit leicht von weiteren Autofahrern hätte übersehen werden können.
Passanten fanden die 18-Jährige kurze Zeit später und alarmierten die Rettungskräfte. Im Krankenhaus stellten die Ärzte eine Hirnblutung und mehrere Brüche fest, konnten ihr Leben aber retten.
Motorroller steckte in Fahrzeugfront
Zum Prozessstart am Landgericht Detmold hat der Autofahrer heute nach anfänglichem Schweigen zugegeben, dass es einen Unfall gegeben habe. Es habe plötzlich geknallt sagte er, vorher habe er nichts Ungewöhnliches auf der Fahrbahn wahrgenommen. Er sei dann noch ein paar Kilometer bis zur Arbeitsstelle gefahren und habe erst dort den Motorroller gesehen, der in der Fahrzeugfront steckte. Er wisse nicht mehr, warum er vorher nicht angehalten habe.
Staatsanwaltschaft sieht Mordmerkmal
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, dass er alkoholisiert gewesen sei. Um nicht für den Unfall belangt zu werden, sei er davongefahren. In der Verlesung der Anklage hieß es von der Staatsanwaltschaft heute dazu, dass damit das Mordmerkmal der Verdeckung einer Straftat gegeben sei. Der Prozess geht am 17. Juli weiter.
Unsere Quellen:
- Landgericht Detmold
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichtet der WDR am 12.07.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit OWL und im Radio auf WDR 2.