Raubbau an der Natur und verseuchtes Wasser hatten den Flussbewohnern hier lange Zeit das Leben extrem schwer gemacht. Doch inzwischen hat der Mensch an Emscher und Lippe gegengesteuert. Diese Einladung nehmen viele einst verdrängte Arten dankend an. Zur Freude von Besuchern und Forschern.
Stress mit Invasiven Arten
Emschergenossenschaft und Lippeverband haben Edelkrebse ausgesetzt.
Bei den Edelkrebsen beispielsweise hat der Mensch noch etwas nachgeholfen: Zuletzt haben Emschergenossenschaft und Lippeverband hier rund 300 Tiere ausgesetzt. Sie müssen nun versuchen, sich gegen die eingewanderte Wollhandkrabben und andere invarsive Arten zu behaupten. Einige Invasoren haben sich explosionsartig vermehrt.
Wasserseelchen und Prachtlibelle
Neben Edelkrebsen sind auch viele Fischarten zurück: Stichlinge, Grundeln und der Blaubandbärbling beispielsweise. Dazu Süßwasser-Muscheln und Strudelwürmer. Und auch viele Insektenarten erobern den einstigen Lebensraum wieder für sich: Das Wasserseelchen und die Prachtlibelle gehören dazu.
Naturschutz durch Rückbau
Die Lippe wurde zwischen Olfen und Haltern renaturiert.
Dass sie wieder hier sind, ist kein Zufall: Die Lippe zwischen Olfen und Haltern beispielsweise wurde wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt, das Ufer „entfesselt“. Streckenweise sind neue Lippeschleifen, Flussauen und Hindernisse aus Holz oder Stein entstanden. Außerdem haben die Verbände Emscher und Lippe weitgehend von Abwässern befreit.
Neue Sichtungen melden
Besucher können bei der Forschung zu den Rückkehrern an den Flüssen helfen: Entdecken sie ungewöhnliche Arten, können Sie diese mit der kostenloser Web-App „Naturgucker“ dem NABU melden. Experten werten die Bilder dann aus und notieren sich, wo die die Flussraumbewohner gesichtet wurden.