Nach tödlichem Schuss auf Lüdenscheider Kirmes: Verdächtige wieder frei

Stand: 07.06.2022, 18:19 Uhr

Zwei Wochen nach dem tödlichen Schuss bei der Kirmes in Lüdenscheid sind zwei festgenommene Jugendliche wieder auf freiem Fuß. Auch derjenige, der nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft der Todesschütze gewesen sein sollte.

Zu den Gründen der Entlassung hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Klar ist jedoch, dass die Beweiskette der Polizei am Wochenende zusammengebrochen ist. Bisher waren die Ermittler davon ausgegangen, dass ein 16-Jähriger den tödlichen Schuss abgegeben habe. Jetzt gehe man aber davon aus, dass jemand anderes geschossen hat, so die Polizei.

Weitere Durchsuchungen und neue Erkenntnisse

Am Samstag (04.06.2022) war es im Rahmen der Ermittlungen zu einer weiteren Durchsuchung gekommen. Dabei wurde ein Minderjähriger vorläufig festgenommen. Auch er wurde wieder entlassen.

Laut Polizei besteht aufgrund der am Wochenende gewonnenen neuen Erkenntnisse kein dringender Tatverdacht mehr gegen die beiden Verdächtigen. Weitere Angaben wolle man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen, so die Polizei.

Unbeteiltigter von Projektil getroffen

Bei einer Kirmes in Lüdenscheid war vor zwei Wochen ein 40-Jähriger am Ausgang des Festgeländes erschossen worden. Zuvor war es auf dem Gelände zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 16-Jährigen und einer Gruppe gekommen. Als der Jugendliche und sein Vater die Gruppe zur Rede stellen wollte, flohen die sechs Männer und schossen mit einer scharfen Schusswaffe und einer Schreckschusspistole in Richtung des Jugendlichen.

Dabei wurde der 40-Jährige aus Gummersbach, der sich in der Nähe aufhielt, durch ein Projektil getroffen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hagen verstarb der Mann später an seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Über dieses Thema berichtete der WDR in der WDR Lokalzeit auf WDR 2.