Zweites Standbein: Landwirte aus dem Kreis Warendorf züchten Lupinen

Stand: 05.01.2023, 20:00 Uhr

Immer mehr Landwirte suchen nach einem zweiten Standbein. Seit 2019 bauen Viktoria und Burkhard Voss aus Rinkerode deshalb Lupinen an - zusätzlich zu ihrer Schweinehaltung und dem Ackerbau. Und das mit großem Erfolg.

Denn die Lupine ist vielseitig einsetzbar. Inzwischen vermarktet die Familie die Samen als Mehl, Schrot, Nudeln, Burgerpatties, Falafel und Kaffee.

"Wir wissen alle, dass wir zu viel Fleisch essen und in der Lupine sind viele wichtige Eiweiße drin, etwas weniger Fett als in der Sojabohne und wesentlich weniger Kohlenhydrate." Burkhard Voss, Landwirt

Kaffee aus Lupinenbohnen

Nahaufnahme eines aus Lupinen gewonnenen Kaffees.

Lupinenkaffee soll wie herkömmlicher Kaffee schmecken

Auf ihren Lupinenkaffee ist Familie Voss aber besonders stolz. Dafür beliefern sie regelmäßig einen Kaffeeröster in der Umgebung, der die besondere Bohne verarbeitet: "Der Kaffee schmeckt wirklich köstlich. Schön kräftig, aber nicht zu kräftig - genau richtig eben. Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich gedacht, es wäre klassischer Bohnenkaffee", schwärmt Viktoria Voss.

Klimafreundliche Lupine

Viktoria und Burkhard Voss stehen vor ihrem Hof.

Viktoria und Burkhard Voss bauen seit 2019 Lupinen an

Und dabei hat die Pflanze auch noch eine gute Ökobilanz. Herkömmliche Kaffeebohnen müssen aus fernen Ländern eingeflogen werden. Doch die Lupine aus dem Kreis Warendorf legt nur acht Kilometer zum Röster zurück. Damit ist sie deutlich nachhaltiger als die Kaffeebohne.

Das macht sich auch im Anbau bemerkbar, denn den Stickstoff, den sie zum Wachsen braucht, zieht sich die Pflanze aus der Luft. "Darum brauchen wir für die Lupine keinen mineralischen Dünger und auch keinen Wirtschaftsdünger", erklärt Burkhard Voss. Für ihn und seine Frau also ein perfektes nachhaltiges Standbein.

Über dieses Thema berichten wir am 05.01.2023 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland um 19.30 Uhr.