Bielefeld - Altes Rathaus

Stadt Bielefeld will Drogenproblem in den Griff bekommen

Stand: 11.09.2024, 16:19 Uhr

Die Stadt Bielefeld setzt sich für eine Verbesserung der Sicherheitslage an Orten mit erhöhtem Drogenaufkommen ein. Gerade im Bahnhofsviertel und am Kesselbrink leide wegen des öffentlichen Drogenkonsums das Sicherheitsgefühl.

Von Matthias Münzel

Deswegen soll kurzfristig die Suchtprävention gestärkt werden. Erstmal will die Stadt die Anlaufstellen für Suchterkrankte auch für Nicht-Bielefelder öffnen. Denn am Bahnhof treffen sich auch viele Suchtkranke aus anderen Städten der Region. Die dürfen bisher nicht das Bielefelder Drogenhilfezentrum nutzen und müssen Drogen woanders konsumieren.


Auch direkt vor Ort sollen Betroffene deutlich häufiger von Drogenberatern und Streetworkern angesprochen werden. Damit sollen vor allem Mauern bei Menschen eingerissen werden, die noch keinen Kontakt zur Drogenhilfe hatten oder staatlichen Institutionen nicht mehr trauen. Eine große Hürde ist oft auch die Sprache. Daher versucht die Stadt, Organisationen wie die Flüchtlingshilfe in ihre Maßnahmen mit einzubeziehen.

Die Stadt hat auch langfristige Maßnahmen geplant

Das Drogenhilfezentrum Bielefeld ist nicht gerade zentral gelegen und kann schnell übersehen werden. Gerade für Menschen die nicht aus Bielefeld kommen. Deshalb überlegt die Stadt eine Anlaufstelle direkt im Bahnhofsviertel zu etablieren.

Wie das aussehen könnte und wo es am besten funktioniert, muss aber noch mit der Polizei und der jetzigen Drogenberatung überlegt werden. Auch im Zuge von baulichen Veränderungen des Bahnhofsviertels könnte dafür ein Platz gefunden werden.

Auch bauliche Änderungen sind möglich

Menschen sitzen an einem Park

Die sogenannte "Tüte" am Bahnhof in Bielefeld.

Ein großes Problem am Bielefelder Bahnhof ist die sogenannte „Tüte“. Der überdachte Eingang zur Bielefelder Stadtbahn dient der Drogenszene bei schlechtem Wetter oft als Unterstand. Hier werden dann offen Crack-Pfeifen geraucht oder Substanzen gespritzt, während zur gleichen Zeit der Berufsverkehr zur Stadtbahn läuft.

Dieses Konfliktpotential will die Stadt in Zukunft mit kleinen Unterständen im angrenzenden Park minimieren. Dort soll sich die Drogenszene dann in kleinen Gruppen aufhalten können. Konkrete Pläne für Baumaßnahmen gibt es aber noch nicht. Viele der Maßnahmen müssen auch erst noch durch den Stadtrat gehen.

Stadt Bielefeld will Drogenproblem in den Griff bekommen

WDR Studios NRW 11.09.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 11.09.2026 WDR Online


Quelle:

  • Pressestelle der Stadt Bielefeld
  • Sozial- und Gesundheitsausschuss der Stadt Bielefeld