Zahlreiche Keller und Wohnungen sind voll gelaufen. Die Kanalisation und Abwasserabführungen konnten die Wassermengen am Sonntagabend nicht mehr ableiten. Dadurch lief Regenwasser in Keller, Garagen und Senken auf den Straßen in Westfalen.
Überschwemmungen im Münsterland
Der Deich eines Regenrückhaltebeckens war durchweicht
Besonders betroffen waren die Münsteraner Stadtteile Mecklenbeck, Geist und Nienberge, wo die Feuerwehr am späten Abend vielzählig im Einsatz war. Rund 160 Feuerwehreinsätze gab es am Sonntag allein in Münster. Ein Wohngebiet im Stadtteil Nienberge drohte überschwemmt zu werden, weil der Deich eines Regenrückhaltebeckens durchweicht war.
Im Kreis Steinfurt zählte die Feuerwehr 45 Einsätze, dort waren besonders Altenberge und Nordwalde betroffen. Gut 30 Mal rückte die Feuerwehr im Kreis Steinfurt aus. Mit nur drei Einsätzen im Keis Warendorf verlief es hier eher ruhig.
Euskirchen sucht nach Lösungen für Hochwasserschutz
Derweil wird in Euskirchen nach dringenden Lösungen zur Vermeidung von Hochwasserkatastrophen gesucht. Rechnungen wie hoch Flüsse und Bäche bei Hochwasser ansteigen könnten, müssen ermittelt werden, um vorsorgen zu können und um den Wiederaufbau von Brücken fortsetzen zu können.
NRWs Umweltminister Oliver Krischer machte bei seinem letzten Besuch in Euskirchen jedoch deutlich, dass es an Fachleuten fehlt, um die wichtigen Berechnungen durchzuführen.
Klage über nicht intakte Entwässerung in Welver
Auch in Welver hat ein Starkregenereignis wieder etliche Keller unter Wasser gesetzt. Einige Anwohner hatten Glück. Neu installierte elektrische Rückstauklappen hatten gehalten. So viel Glück hatten aber nicht alle Anwohner.
In Vellinghausen brauchen die Menschen eine schnelle Lösung. Schon vor sechs Wochen waren wegen Starkregens dort die Keller vollgelaufen. Oberflächenwasser kann nicht richtig abfließen.
Mehrere Probleme
Das hat den Experten vor Ort zufolge zwei Gründe. Zum Einen gibt es in Vellinghausen Abwassergräben, in denen das Gefälle verhindert, dass das Wasser richtig abfließen kann. Zum Anderen fließt offenbar Regenwasser in den Abwasserkanal. Das überlastet die Pumpen bei Regengüssen wie am Sonntag: Dort wurden bis zu 50 Liter pro Quadratmeter gemessen - und wenn das nicht abgepumpt werden kann, drückt es zurück in die Keller.
Die Gemeinde will das Problem jetzt angehen. Man wisse noch nicht, wie das Regenwasser überhaupt in diesen Mengen in den Abwasserkanal komme, heißt es. Dem wolle man jetzt aber nachgehen. Das Geld für die Überprüfung wird aber voraussichtlich erst nächstes Jahr da sein.