Die mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Das bestätigte ihr Anwalt Wolfram Nahrath. Die 96-Jährige starb demnach am 20. November. Zu den Umständen ist derzeit noch nichts bekannt. Haverbeck war eine Ikone für die rechte Szene in Deutschland.
Ausschwitz sei kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager gewesen, wiederholte Ursula Haverbeck immer wieder - selbst im Gerichtssaal. Sie bezeichnete den millionenfachen Tod von Juden während des Nationalsozialismus öffentlich als Lüge. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg im Juni Haverbeck wegen Volksverhetzung zu einem Jahr und vier Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.
Eine Haftstrafe bereits abgessen
Gerichte mussten sich immer wieder mit Ursula Haverbeck beschäftigen. Zuletzt war sie 2022 von einem Berliner Gericht zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt worden. Mit der Berufung in diesem Verfahren war Haverbeck gescheitert. Zum Haftantritt kam es aber nicht. Ihr Anwalt zweifelte ihre Haftfähigkeit an.
Eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Volksverhetzung verbüßte Haverbeck aber bereits. Seit Mai 2018 saß sie in der JVA Bielefeld-Senne ein. Nur wenige Tage vor ihrer nächsten Verurteilung war sie entlassen worden.
Gründerin des rechtsextremen Vereins "Collegium Humanum"
Mit ihrem Mann hatte sie in den 1960er-Jahren in Vlotho den rechtsextremen Verein "Collegium Humanum" gegründet und später als Vorsitzende geführt. 2008 wurde der Verein wegen fortgesetzter Leugnung des Holocaust verboten.
Unsere Quellen:
- dpa