Verbreitung von Kinderpornos: Bewährungsstrafe für ehemaligen Grevener Feuerwehrchef

Stand: 10.08.2023, 18:23 Uhr

Der frühere Leiter der Feuerwehr in Greven ist am Donnerstag wegen Verbreitung von Kinderpornographie zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er 7.200 Euro an den Kinderschutzbund in Münster zahlen.

Von Heike Zafar

Der Angeklagte schaut nicht einmal auf, als die Staatsanwältin die Anklage verliest – die Vorwürfe sind ihm sichtlich peinlich. 2020 soll er mehrere Bilder von schwerem sexuellen Kindesmissbrauch im Netz verbreitet haben.

Amerikanische Behörden waren ihm auf die Schliche gekommen, nachdem sie diese Bilder bei Routine-Ermittlungen im Internet entdeckt hatten und der IP-Adresse des Mannes zuordnen konnten.

Geständnis unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Der Ex-Feuerwehrchef will ein Geständnis ablegen, vorher aber schickt die Richterin die Zuschauer aus dem Saal. Die Rechtsanwältin hatte den Ausschluss der Öffentlichkeit beantragt, zum Schutz der Intimsphäre des Angeklagten. Dem Antrag wird stattgegeben.

Der Mann ist bereits einschlägig vorbestraft. Schon 2019 hatten Ermittler das Haus des damaligen Feuerwehrchefs in Greven durchsucht und Kinderpornographie auf seinem Rechner gefunden. Damals war der Mann zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Bewährung trotz Vorstrafen

Die neuen Vorwürfe fallen in diese Bewährungszeit. Trotzdem wird der Mann am Ende wieder zu einer Bewährungsstrafe verurteilt: "Er hat ein Geständnis abgelegt, und er hat inzwischen eine Therapie angefangen und beendet", erklärt Stephan Teklote, Leiter des Amtsgerichts, die Entscheidung, dass der Angeklagte nicht ins Gefängnis muss.

Der Mann war nach dem ersten Verfahren aus seinem Amt bei der Feuerwehr ausgeschieden. Er hat Greven verlassen und wohnt jetzt an einem anderen Ort. Die Bewährungszeit läuft drei Jahre.