Ostwestfalen: "Gerry Weber" ist pleite

Aktuelle Stunde 25.01.2019 03:19 Min. UT Verfügbar bis 30.12.2099 WDR Von Arndt Möller

Modekonzern Gerry Weber meldet Insolvenz an

Stand: 25.01.2019, 18:49 Uhr

  • Gerry Weber stellt für Muttergesellschaft Insolvenz-Antrag
  • Modehersteller will sich selbst sanieren
  • Geschäftsbetrieb geht weiter

Der Modehersteller Gerry Weber hat am Freitag (25.01.2019) beim Amtsgericht Bielefeld für die Muttergesellschaft Gerry Weber International AG einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Ziel sei es, das Unternehmen mit rund 580 Mitarbeitern zu sanieren.

Betroffen ist die Muttergesellschaft mit den Marken Taifun und Samoon. Für Tochtergesellschaften wie Hallhuber seien keine Anträge gestellt worden, betonte das Unternehmen. Der Geschäftsbetrieb soll in vollem Umfang weitergeführt werden.

Notwendig wurde der Schritt durch das Scheitern der Gespräche mit Banken und Gläubigern über die weitere Finanzierung des Konzerns. Das Unternehmen schuldet nach Informationen des Branchenfachblatts "Textilwirtschaft" Schuldschein-Gläubigern rund 218 Millionen Euro.

Zu viele eigene Läden

Unter anderem leidet Gerry Weber unter dem boomenden Onlinehandel. Im E-Commerce ist das Unternehmen schwach positioniert, seine Marken haben an Attraktivität verloren.

Gleichzeitig ist der Wettbewerb durch Konkurrenten wie H&M oder Zara härter geworden. Außerdem übernahm sich Gerry Weber mit der Eröffnung zu vieler eigener Läden.

Folgen fürs Tennis-Turnier

Das von dem Modekonzern als Sponsor finanzierte ATP-Tennis-Turnier in Halle/Westfalen fürchtet keine "unmittelbaren Konsequenzen". Die Austragung der 27. Ausgabe vom 17. bis 23. Juni sei nicht gefährdet. Derzeit suchen die Veranstalter nach einem neuen Geldgeber.

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