Kontrolle in der Fußgängerzone
Verfügbar bis 20.09.2025. Von Mike Külpmann.
"Gut, dass Sie da sind!": Polizei kontrolliert E-Scooter in Iserlohn
Stand: 20.09.2023, 16:30 Uhr
Weil es in der Fußgängerzone in Iserlohn immer wieder zu gefährlichen Situationen mit E-Scooter-Fahrern kommt, hat die Polizei am Mittwoch gezielt kontrolliert - und über Gefahren aufgeklärt.
Von Claudia Roelvinck
Die Fußgängerzone in Iserlohn ist gut besucht, Familien sind unterwegs, Grüppchen von Freunden. Auf dem Weg zum Wochenmarkt trifft man Bekannte, bleibt einen Moment stehen für einen Plausch.
Im Slalom um die Fußgänger
Viele Ältere schieben in aller Ruhe ihren Rollator von einem Schaufenster zum nächsten, Kleinkinder laufen unbeschwert umher. Doch dann sausen wie aus dem Nichts zwei Scooterfahrer mit hohem Tempo im Slalom um die Menschen herum. Ein Wunder, dass es keinen Unfall gibt.
Isabell Fröhlich unterhält sich mit einer Fußgängerin
Damit es dazu gar nicht erst kommt, hält die Polizei Iserlohn erstmals gezielt nach Fahrern von Elektro-Scootern Ausschau. Und wird immer wieder von Fußgängern angesprochen:
"Gut, dass Sie da sind und mal kontrollieren. Die sind so gefährlich, man hört die nicht!" Eine Passantin in Iserlohn ist erleichtert über die E-Scooter-Kontrollen
"Beinahe über den Haufen gefahren"
Polizistin Isabell Fröhlich hat das selbst schon erlebt. Da war sie in Zivil unterwegs, hatte eines ihrer Kinder dabei. Als sie aus einem Geschäft kam, wurden beide von einem Scooterfahrer "beinahe über den Haufen gefahren".
Als sie ihn ansprach, dass er in der Fußgängerzone doch schieben soll, wurde der junge Mann patzig. Dann müsse sie halt richtig laufen. Einige Fußgänger erzählen der Polizistin, dass sie die Fahrer schon als rücksichtslos erlebt haben - und sich gar nicht erst trauen, diese Menschen anzusprechen.
Polizei lobt - und gibt Empfehlungen
Polizist Oliver Meyer spricht einen Jugendlichen an. Erst lobt er ihn, weil er seinen Scooter vorbildlich schiebt. Dann empfiehlt er dem Schüler, nicht nur Rücksicht auf andere zu nehmen, sondern sich auch selbst besser zu schützen:
"Ich habe auch einen Scooter, aber ich fahre nie ohne Helm. Das wäre mir viel zu gefährlich." Polizist Oliver Meyer warnt vor den Gefahren auf E-Scootern
Polizisten kamen in Iserlohn auch mit Radfahrern ins Gespräch
An diesem Vormittag sind in der Iserlohner Fußgängerzone mehr Radfahrer als Scooterfahrer unterwegs. Beide dürfen hier nicht fahren.
Erst vor zwei Wochen kam es zu einem Zwischenfall: Ein 27-jähriger Radfahrer ist mit einem Kinderwagen zusammengestoßen. Polizei und Rettungswagen wurden gerufen, doch zum Glück kamen alle mit dem Schrecken davon.
"Das sind die klassischen Unfälle, die wir hier nicht haben wollen." Polizistin Isabell Fröhlich
E-Scooter in Fußgängerzonen verboten
Wer auf dem E-Scooter in der Fußgängerzone erwischt wird, muss 25 Euro Bußgeld zahlen. Bei einigen kommen noch zehn Euro dazu, wenn sie zu zweit auf dem Roller fahren oder 15 Euro, wenn sie nebeneinander fahren.
Um Bußgelder geht es bei dieser Kontrolle aber nicht. Die Polizei spricht Radfahrer und Scooterfahrer an, weist auf das Verbot hin, fordert zur Rücksichtnahme auf. Das kommt gut an - vor allem bei denen, für die diese Zone der Innenstadt gedacht ist: Fußgänger.
Über dieses Thema berichten wir am 20.09.2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen, 19:30 Uhr.
