Drensteinfurt Ziel von Cyberattacke

Stand: 01.12.2022, 20:00 Uhr

Die Verwaltung der Stadt Drensteinfurt ist einer versuchten Cyberattacke zum Opfer gefallen. Der Verwaltungsbetrieb läuft dort deshalb nur eingeschränkt. Auch die örtliche Sekundarschule war betroffen.

Von Dennis Burk

Jan Schwering im Rathaus Drensteinfurt

Jan Schwering koordiniert die Cyber-Abwehr

Das triste Wetter entspricht der Stimmung im Drensteinfurter Rathaus, denn mit einem Cyberangriff hat hier niemand gerechnet. Auch Jan Schwering nicht. Schwering leitet derzeit den "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" – und dazu zählt auch der versuchte Cyberangriff. Bereits am Montag habe die IT-Abteilung Unregelmäßigkeiten festgestellt. "Wir waren Herr der Lage", sagt Schwering.

Nach Polizeihinweisen habe man das Internet abgestellt und die EDV-Anlagen runtergefahren. Seitdem arbeitet die Verwaltung mit Handbremse, denn die 170 Mitarbeiter können nicht auf Dienstleistungen und Programme zurückgreifen. Personalweise beantragen, Sozial- oder Bauanträge bearbeiten – all das ist momentan im Rathaus nicht möglich.

Rückkehr in die Kreide-Zeit

Auch die Sekundarschule in Drensteinfurt war von der Cyberattacke betroffen. Die Rechner dort wurden ebenfalls abgestellt. Und der Unterricht, der seit 2017 größtenteils digital stattfindet, musste kurzerhand umgestellt werden. Die iPads, die die Kinder haben, wurden in den Schulrucksack verstaut.

Anja Sachsenhausen im Rathaus Drensteinfurt

Schulleiterin Sachsenhausen musste auf digitalen Unterricht verzichten

"Es wurde wieder vermehrt zur Kreide und zum Schulbuch gegriffen", sagt Schulleiterin Anja Sachsenhausen. Für Schule  und Schüler aber kein großes Problem. Denn trotz der digitalen Ausrichtung wurden die analogen Lehrmittel nie komplett in den Keller verbannt. "Auch der Kopierer kam in den letzten Tagen wieder vermehrt zum Einsatz",  lächelt die Schulleiterin. Mittlerweile läuft der Unterricht wieder normal.

Weitere Cyberangriffe erwartet

Normalbetrieb wird es in der Drensteinfurter Verwaltung frühestens nächste Woche geben. Auch dann kann es noch vereinzelte Verzögerungen und Probleme geben. Und Jan Schwering ist sich sicher: "Das war vermutlich nicht der letzte Cyberangriff!" Man werde sich aber noch besser wappnen.