Cold Case aus Altena aufgerollt – Polizei bekommt erste Hinweise
Stand: 27.07.2023, 15:59 Uhr
Vom eigenen Vater vergewaltigt und bei lebendigem Leib verbrannt: Cold Case-Ermittler haben den 26 Jahre alten Mord an einer jungen Frau aufgerollt. Nach der Sendung "Aktenzeichen XY" bekommt die Polizei neue Spuren.
Von Alina Höngen
Der Cold Case in Altena beschäftigt die Polizei seit 26 Jahren. Im Sommer 1997 wurde eine verbrannte Frauenleiche in einem Waldstück in Bergfeld gefunden. Die Frau wurde vergewaltigt, gewürgt, mit Benzin übergossen und angezündet. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie noch gelebt hat, als der Täter das Feuer entfachte.
Gesichtsrekonstruktion soll bei Identifizierung der Frau helfen
Durch das Verbrennen der Frau war ihr Gesicht kaum wiederzuerkennen. Schon 1998 hat die Polizei den Kopf der Frau rekonstruieren lassen. Das brachte aber keine neuen Ermittlungserkenntnisse.
Eine Gesichtsrekonstruktion zeigt, wie die Frau ausgesehen haben könnte
Nun ist der Fall Teil einer internationalen Kampagne, bei der es darum geht, unbekannte Frauenleichen zu identifizieren. Spezialisten haben mit modernen Methoden das Gesicht neu konstruiert. Im Mai wurde diese neue Gesichtsrekonstruktion veröffentlicht. Der Fall war deshalb auch noch einmal Teil der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY". Die nach der Sendung am Mittwochabend neu eingegangen Hinweise würden nun ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher in Hagen am Donnerstag auf Anfrage.
DNA-Spuren geben Hinweise auf den Täter
Dass die Identität der Frau bis heute unklar ist, erschwert auch die weitere Ermittlungsarbeit. Die Polizei konnte an der Leiche DNA-Spuren sichern. Sie deuten darauf hin, dass der Vater der Frau die Tat begangen hat oder daran beteiligt gewesen sein könnte.
Cold Case aus Leverkusen: Taxifahrerin lebensgefährlich verletzt
Teil der "Aktenzeichen XY"-Sendung war auch ein Cold Case aus Leverkusen. Dabei geht es um eine Taxifahrerin, die vor 32 Jahren lebensgefährlich verletzt wurde. Der Täter soll am Karnevalsfreitag (8. Februar 1991) in der Leverkusener Innenstadt in ihr Taxi eingestiegen sein. Er ließ sich nach Schlebusch fahren.
Dort angekommen zog er ein Messer und forderte Geld. Die Taxifahrerin gab ihm ihre Einnahmen. Trotzdem stach der Täter mehrmals auf sie ein. Dabei wurde die Frau lebensgefährlich verletzt. Anschließend flüchtete der Täter.
Tonaufnahme soll bei der Suche nach dem Täter helfen
Noch am Abend der Tat meldete sich der Täter bei der Polizei. Er kündigte an, sich zu stellen. Das tat er aber nicht. Die Polizei hat deshalb am Mittwoch in der Sendung "Aktenzeichen XY" die Aufnahme des Anrufs veröffentlicht.
Neben den beiden Cold Cases war auch ein Betrugsfall aus dem Kreis Coesfeld Thema in der Sendung "Aktenzeichen XY". Hier gab sich ein Betrüger als Staatsanwalt aus. Er forderte von einer Frau aus Ascheberg 25.000 Euro für die Freilassung ihres Sohnes. Statt Bargeld bot sie zwei hochwertige Uhren an, die von den Betrügern abgeholt wurden.