Keine Schonfrist, keine Zeit zum Einarbeiten: Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte am Mittwoch praktisch schon seinen ersten vollen Tag im neuen Amt, obwohl er erst am Donnerstagmorgen seine Ernnenungsurkunde erhalten hat und danach erst im Bundestag vereidigt wird. Und schon jetzt kommen kritische Stimmen, etwa aus den Reihen der Union.
Sie werfen Pistorius mangelnde Kenntnis der Bundeswehr und der internationalen Sicherheitspolitik vor. Ebenso gibt es, speziell von den Linken und den Grünen, Kritik dafür, dass das Kabinett nicht mehr paritätisch besetzt sein wird. Doch was sagt die Bundeswehr, dem WDR gegenüber, zu ihrem neuen Chef?
"Der wird das rocken"
Die Aufgaben für Pistorius sind laut Wüstner ernorm. "Er muss auf sein Ministerium zugehen, er muss gleichermaßen die Soldatinnen und Soldaten adressieren, er muss die Dinge klar ansprechen. Insbesondere die prekäre Lage in der Bundeswehr. Wir haben noch nie so eine prekäre Lücke gehabt, zwischen Auftrag und Ressourcen."
"Er hat ein Gefühl für die Bundeswehr"
Pistorius müsse nicht bei Null anfangen, so Robbe weiter. "Ich kenne Boris Pistorius seit 30 Jahren und er hat sich seitdem immer für die Themen der Sicherheit und der Außenpolitik interessiert. (...) Er war zum Beispiel viele Jahre Mitglied der deutschen Delegation in der NATO-Parlamentarier-Versammlung. Außerdem war er im Verteidigungsausschuss des Bundesrates. Es gibt also viele Anknüpfungspunkte für Boris Pistorius, um jetzt auch inhaltlich sofort in die ganz wichtigen Themen der Bundeswehr einzusteigen."
"Er bringt Führungsstärke mit"
Pistorius ist aus Sicht von Sensburg ein Mann mit viel Erfahrung: "Vor allem im Bereich der inneren Sicherheit, Militär und zivilen Zusammenarbeit. Das sind Themen, die ihn begleitet haben. Er hat sich sehr stark dafür eingesetzt, dass es ein Heimatzschutzregiment in Niedersachsen geben wird."