An welchen Tagen genau gestreikt wird, will Verdi im Vorfeld nicht bekannt geben. Betroffen von dem Streikaufruf sind insgesamt sieben Versandzentren deutschlandweit. In Nordrhein-Westfalen sind es die Standorte in Dortmund, Rheinberg und Werne. "Die Beschäftigten der verschiedenen Verteilzentren werden in den kommenden Tagen teilweise abwechselnd und ohne öffentliche Vorankündigung in Aktion treten", sagt Streikleiterin Monika Di Silvestre.
Wohl keine Auswirkungen für Kunden
Die Gewerkschaft will mit dem Streik das Weihnachtsgeschäft treffen. Amazon selbst rechnet aber nicht mit Auswirkungen für die Kunden. Ohnehin sind die Lieferzeiten bei vielen Online-Händlern aktuell etwas größzügiger bemessen. Wegen der Vorweihnachtszeit und Engpässen der Versandunternehmen wird jetzt schon mit einem gewissen Puffer geplant. Kunden sollten auf die angegebene Lieferzeit im Online-Shop achten.
Bessere Bezahlung gefordert
Verdi wirft Amazon vor, im Vergleich zu anderen Unternehmen schlechte Gehälter zu zahlen. Insgesamt verdienen die Beschäftigten bei Amazon "noch immer mehrere tausend Euro im Jahr weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen", kritisiert die Gewerkschafterin Di Silvestre. Ein Grund dafür seien das geringe Weihnachts- und fehlende Urlaubsgeld. "Wir fordern deshalb auch weiterhin, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und mit uns einen Tarifvertrag Gute und Gesunde Arbeit abschließt."
Amazon verweist auf eine Gehaltserhöhung seit September 2022 für alle Amazon-Mitarbeiter in der Logistik in Deutschland. "Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr", teilte ein Unternehmenssprecher mit. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kämen noch hinzu.