Ticker von Donnerstag (11.02.2021) zum Nachlesen

Stand: 11.02.2021, 20:06 Uhr

  • Prof. Hallek: Inzidenz-Wert von 35 viel zu hoch
  • Mutanten verbreiten sich weiter
  • Merkel: Maßnahmen keinen Tag länger als nötig
  • Münster will Schulen bald öffnen
  • Zehn Kreise in NRW unter Inzidenz von 50
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.54 Uhr: Laut Internist Hallek baut sich die dritte Welle auf

Der Kölner Internist Prof. Michael Hallek warnt eindringlich vor vorzeitigen Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Erst müsse der Inzidenz-Wert so niedrig wie möglich sein - bestenfalls unter dem Wert von 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage, sagte Hallek am Donnerstag in der "Aktuellen Stunde".

Die beiden Virusvarianten, die zuerst britischen und südafrikanische Forscher entdeckt haben, seien bereits in Deutschland verbreitet. "Sie zeigen, dass wir ab ungefähr Mitte März oder April spätestens in der dritten Welle sind, die dann schneller ansteigen wird als das, was wir je hatten. Und das muss man einfach abwarten."

Es bringe auch nichts, wenn die Politik Öffnungsszenarien mit konkreten Terminen in Aussicht stelle. Die Gefahr sei groß, dass die Bevölkerung ein weiteres Mal enttäuscht werde – eben weil das Virus sich nicht an Daten hält und sich möglicherweise rasant verbreitet.

19.07 Uhr: Weiberfastnacht im Rheinland: Coronabedingt null Einsätze

Im Rheinland ist der Auftakt des Straßenkarnevals offenbar coronabedingt komplett ausgefallen. "Die Stadt ist wie ausgestorben. Ruhiger als an einem Sonntagmorgen", sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf. Man habe im Zusammenhang mit Karneval "null" zu berichten, sagte ein Sprecher der Polizei Köln.

18.55 Uhr: Unmut im NRW-Gastgewerbe über Politik

Das NRW-Gastgewerbe hat seinen Unmut über die Entscheidungen von Bund und Ländern in der Corona-Krise geäußert. Die Verlängerung des "Lockdowns" bis zum 7. März sei "inakzeptabel und eine klatschende Ohrfeige" für seine Branche, erklärte Bernd Niemeier, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein-Westfalen, am Donnerstag in Neuss. Seine Branche habe umfangreiche und erfolgreiche Hygienekonzepte eingeführt. "Unsere Konzepte haben mindestens genauso gut funktioniert wie die im Einzelhandel."

18.49 Uhr: Evonik investiert in Lipidherstellung für Biontech-Impfstoff

Der Essener Chemiekonzern Evonik investiert in die Produktion von Lipiden, die der Hersteller Biontech für seinen Covid-19-Impfstoff benötigt. Evonik erklärte, kurzfristig die Produktion in Hanau und Dossenheim auszubauen. Lipide sind für die mRNA-Impfstoffe, wie sie Biontech und sein US-Partner Pfizer herstellen, von großer Bedeutung. Der Botenstoff des mRNA-Vakzins wird in eine Art Hülle verpackt, die aus Lipiden besteht. Diese fettartigen Moleküle sind wichtig, damit die Wirkstoffe freigesetzt werden.

17.28 Uhr: Kita-Eltern fordern weiteren beitragsfreien Februar

Wegen des coronabedingt eingeschränkten Betriebs in Kindertagesstätten fordert der Landeselternbeirat NRW einen weiteren beitragsfreien Monat. Dies wäre richtig angesichts des Appells, Kinder vorerst weiter zu Hause zu betreuen, sagte Irina Prüm vom Landeselternbeirat NRW dem WDR. Zugleich plädierte sie für "konkrete Maßnahmen und Pläne", damit frühkindliche Bildung und die soziale Entwicklung von Mädchen und Jungen wieder sichergestellt werden könnten.

16.59 Uhr: Gebauer verteidigt Start erst ab dem 22. Februar

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat ihre Entscheidung verteidigt, Grund- und Förderschulen erst ab dem 22. Februar wieder zu öffnen. Von den Förderschulen sei eindringlich der Wunsch geäußert worden, dass sie eine Vorlaufzeit von mindestens fünf Tagen benötigen, sagte Gebauer am Donnerstag in Düsseldorf. In dieser Phase müsse etwa der Schülerspezialverkehr organisiert werden. "Und auch deswegen haben wir uns entschieden zu sagen. Wir starten erst alle gemeinsam am 22.", sagte Gebauer dem WDR.

16.35 Uhr: Landrat Pusch zeigt Verständnis für Lage der Familien

Der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch (CDU), hat Verständnis für die schwierige Situation von Familien mit kleinen Kindern in der Corona-Pandemie. Für viele Eltern sei es nicht leicht, ihren Alltag und die Betreuung des Nachwuchses unter einen Hut zu bringen, sagte Pusch am Donnerstag im WDR-Fernsehen. Der CDU-Poltiker ist selbst Vater von Kindern im Alter von sechs und sieben Jahren. Manche Familien könnten die ganztägige Betreuung ihrer Kinder auch gar nicht leisten. Daher sei es wichtig, Kitas und Schulen baldmöglichst zu öffnen.

16.12 Uhr: Regionale Unterschiede bei Infektionen

In Düsseldorf gibt es weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage. Die Landeshauptstadt ist damit die einzige größere Kommune in Nordrhrein-Westfalen mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 50. Bund und Länder haben bei ihren Beratungen am Mittwoch vereinbart, dass die Länder unter diesem Wert Lockerungen ermöglichen können. Am Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut eine 7-Tage-Inzidenz von 62,7 für NRW.

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15.44 Uhr: Beratungen über Kita-Öffnungen in NRW vor Abschluss

Auch bei den Kitas könnte sich bald was tun. Familienminister Joachim Stamp (FDP) antwortete auf eine WDR-Nachfrage, dass es dort in den nächsten Tagen eine dauerhafte Perspektive geben werde - für die Zeit ab 22. Februar. Aktuell müssen überall feste Gruppen gebildet sein, die Stundenzahl der Betreuung ist um zehn Stunden reduziert und es gilt der Appell, die Kinder nur zu bringen, wenn es absolut nötig ist.

15.25 Uhr: Mutanten mehr als doppelt so oft nachgewiesen

Laut Robert Koch-Instituts hat sich der Anteil der untersuchten Proben, in denen Hinweise auf Virusmutationen gefunden wurden, in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt. In der fünften Kalenderwoche stieg der Anteil auf zwölf Prozent - von knapp sechs Prozent in der Vorwoche. Allerdings könnten die Daten verzerrt sein, räumte das RKI ein. Der Grund: Bundesweit nehmen noch nicht alle Labore an den Sonderuntersuchungen teil.

Seit Anfang Februar testet die Stadt Düsseldorf alle positiven Corona-Tests auf Virus-Varianten. Bei fast jedem fünften positiven Test wurde seither die britische Mutation festgestellt.

15.05 Uhr: Schulministerin informiert Schulen über Öffnungsdetails

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat die Schulen über die Öffnungen ab dem 22. Februar informiert. An den Grund- und Förderschulen wird es laut Schulmail einen Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht "möglichst im selben Umfang" geben. Distanzunterricht länger als eine Woche ist demnach unzulässig. An den anderen Schulen bleibt es in den meisten Fällen vorerst beim Distanzunterricht, mit Ausnahme für Abschlussklassen. Für Lehrer und Lehrerinnen sollen zwei FFP2-Masken pro Tag zur Verfügung stehen. Alle in den Schulen tätigen Menschen haben bis Ostern Anrecht auf zwei Corona-Schnelltests pro Woche. Schulfahrten sind bis zum 5. Juli nicht zulässig.

15.03 Uhr: Corona-Pandemie sorgt für psychische Probleme bei Kindern

Die Corona-Pandemie sorgt zunehmend für psychische Probleme bei Kindern. Das geht aus einer Studie der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf hervor. Danach fühlten sich 85 Prozent der befragten Kinder von der Pandemiesituation schwer belastet. Vor der Pandemie hätten sich bei rund 20 Prozent der Kinder psychische Auffälligkeiten wie etwa emotionale Probleme oder Hyperaktivität gefunden. Während der Pandemie habe sich die Zahl auf rund 30 Prozent erhöht.

14.07 Uhr: Friseure rechnen mit einem Kundenansturm

Nach dem Bund-Länder-Beschluss zur Wiedereröffnung der Friseursalons am 1. März rechnen Nordrhein-Westfalens Friseure mit einem Ansturm in der ersten März-Woche. Das sagte der Vorsitzende des Friseur- und Kosmetikverbandes NRW, Harald Esser. In seinem eigenen Salon in Köln werde er aber erst Mitte nächster Woche mit der Terminvergabe starten, schließlich müssten erst noch Details aus den Länder-Schutzverordnungen bekannt werden. Erst dann sei klar, wie viele Bedienplätze der Salon haben werde.

14.00 Uhr: Laschet: "Corona-Schutzmauer" in Alten- und Pflegeheimen gebaut

Nordrhein-Westfalen hat aus Sicht von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit Corona-Schutzimpfungen "eine Schutzmauer" um die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen errichtet. In diesen Tagen würden in den rund 2300 Einrichtungen die letzten Zweitimpfungen verabreicht, bilanzierte er am Donnerstag in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags zu den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen.

Insgesamt seien in NRW bislang über 900.000 Coronaschutzimpfungen verabreicht worden, sagte Laschet. Darüber hinaus seien 1,3 Millionen Termine vergeben worden.

13.24 Uhr: Laschet verteidigt Öffnung der Friseure schon ab 1. März

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Öffnung der Friseurbetriebe noch vor anderen Wirtschaftsbereichen verteidigt. Gerade für ältere Menschen sei Hilfe bei der Haarpflege von Bedeutung, sagte Laschet am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Dieses Anliegen sei auch Thema von vielen Briefen an die Landesregierung gewesen. Es sei wichtig, wenn die Politik die Nöte und Bedürfnisse von Senioren berücksichtige. Für sie habe Frisuren eine andere Bedeutung als für Jüngere.

13.16 Uhr: Astrazeneca will neue Impfstoff-Version im Herbst ausrollen

Der britische Pharmakonzern Astrazeneca will bereits im kommenden Herbst die nächste Generation seines Corona-Impfstoffes ausrollen, der noch besser vor kursierenden Virus-Varianten schützen soll. Im Frühjahr sollten klinische Tests mit diesen Impfungen beginnen, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. In sechs bis neun Monaten könne dann voraussichtlich die Massenproduktion starten. Auch der derzeit bereits in der EU, Großbritannien und vielen anderen Ländern eingesetzte Astrazeneca-Impfstoff, den der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, soll prinzipiell wirksam gegen Varianten sein.

13.13 Uhr: Dreyer erwartet von nächster Bund-Länder-Runde klare Perspektiven

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erwartet von der nächsten Videoschalte der Länder mit der Kanzlerin am 3. März konkrete Aussichten für die Lockerung des Lockdwons. Die Chefs der Staatskanzleien der Länder und Kanzleramtsminister Helge Braun bereiteten dies gemeinsam vor, sagte Dreyer am Donnerstag in Mainz. "Es ist leider nicht gelungen, ein richtiges Stufenmodell für ganz Deutschland vorzulegen", sagte sie über die Videoschalte der Länderchefs mit der Kanzlerin am Mittwoch. "Der Frust" darüber sei "schon umfassend groß" gewesen.

13.07 Uhr: Bundeswehr rechnet mit Corona-Einsatz bis Ende des Jahres

Die Bundeswehr rechnet schon jetzt mit Einsätzen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis Ende des Jahres. Das sagte der Kommandeur der 1. Panzerdivision, Generalmajor Jürgen-Joachim von Sandrart, am Donnerstag in Oldenburg. Seine Division organisiert als regionaler Führungsstab West die Hilfe in den fünf Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt. Derzeit seien dort gut 4.000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, insgesamt seien durch die Amtshilfe für zivile Einrichtungen etwa 8.000 Menschen gebunden. Die meisten Soldatinnen und Soldaten helfen in der Kontaktnachverfolgung, bei Tests und in Senioren- und Pflegeheimen.

12.45 Uhr: Bäcker verkaufen "Corona-Berliner" mit "zugelassenem Impfstoff"

Karneval in Zeiten der Pandemie lässt auch Bäcker erfinderisch werden: In Haan (Kreis Mettmann) und Viersen gibt es zu Weiberfastnacht "Corona-Berliner" zu kaufen. In Haan bewirbt ein Konditor das traditionelle Gebäck - mit einer Spritze voller Erdbeerkonfitüre oben drin - als Berliner "mit zugelassenem Impfstoff". Kosten: 2,50 Euro pro Stück.

Im niederrheinischen Tönisvorst waren ähnliche "Impf-Berliner", bei denen man die Füllung mit der Spritze injiziert, laut einem Bericht der "Westdeutschen Zeitung" sofort ausverkauft.

12.35 Uhr: Live-Schalte mit Düsseldorfs OB gestürmt

Ganz ohne Karneval geht es einfach nicht in NRW. Damit hatte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) offensichtlich nicht gerechnet: Zwei verkleidete "Möhne" mit Mundschutz sprengten eine Live-Schalte mit dem WDR und schnitten ihm vor laufender Kamera die Krawatte ab.

Gerade als Keller der WDR-Moderatorin erzählte, wie ruhig es auf dem sonst zu Altweiber gefüllten Rathausplatz sei, platzten die beiden Mitarbeiterinnen ins Büro. Der sichtlich verdutzte Keller zog sich lachend eine FFP2-Maske an, während die Frauen mit einer Schere anrückten und Konfetti warfen.

12.15 Uhr: Instagram löscht Account von Michael Wendler

Das Social Media Netzwerk Instagram hat den Account des Schlagersängers und Anhänger von Verschwörungs-Erzählungen, Michael Wendler, gelöscht. "Wir haben den Instagram-Account entfernt, da er wiederholt gegen unsere Richtlinien verstoßen hat", erklärte ein Sprecher von Facebook. Facebook hatte den Fotodienst Instagram 2012 gekauft. Wendler verbreitete im Lauf der Pandemie immer wieder Verschwörungs-Erzählungen über seinen Account. Vor der Löschung seines Instagram-Accounts hatte Wendler rund 320.000 Follower auf der Plattform.

12.01 Uhr: Corona bringt Verbrauchern höhere Stromkosten

Es war zu befürchten und nun gibt es belastbare Zahlen: Der Corona-Lockdown hat vielen Verbrauchern höhere Stromrechnungen beschert. Verstärktes Arbeiten von zu Hause sowie Homeschooling hätten bei Privathaushalten zu einem durchschnittlichen Mehrverbrauch von 50 Kilowattstunden im Jahr geführt, informierte das Energieunternehmen EnviaM. Das seien je nach Tarif des Kunden im Schnitt aller Haushalte Mehrkosten von jeweils 10 bis 15 Euro. Für das Stromnetz spiele Homeoffice keine Rolle, sagte Vorstandschef Stephan Lowis.

Denn durch die geringere Industrieproduktion sei der Stromverbrauch im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 um bis zu 10 Prozent gesunken. Inzwischen liege er aber wieder auf normalem Niveau, erklärte Lowis. Verdoppelt habe sich seit Ausbruch der Pandemie das Datenvolumen im Glasfasernetz des Unternehmens.

11.40 Uhr: Münster will Schulen öffnen

Münster liegt seit Wochen unter der Sieben-Tage-Inzidenz von 50. Aktuell sogar auf Platz 7 der deutschen Städte mit einer Inzidenz von nur 19,3. Wegen der anhaltend niedrigen Inzidenz möchte die Stadt Münster Kitas und Grundschulen bald wieder öffnen. "Wir stellen uns durchaus vor, dass wir im Bereich der Grundschulen, der Kindergärten in einen Normalbetrieb zurückkehren", sagte der Chef des Corona-Krisenstabes, Wolfgang Heuer, dem WDR.

10.37 Uhr: Nach Corona-Gipfel: Handel wirft Politik Wortbruch vor

Nach der Verlängerung des Lockdowns hat der Handel der Politik Wortbruch vorgeworfen. "Die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht und bleibt in dieser für uns alle dramatischen Situation den vor Wochen versprochenen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown schuldig", klagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin.

Viele Einzelhändler bringe das in eine ausweglose Lage. Jeder durch den Lockdown verlorene Verkaufstag kostet die Einzelhändler laut HDE Umsätze in Höhe von rund 700 Millionen Euro. "Viele Händler wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die Situation ist oft aussichtslos: Keinerlei Planungssicherheit, kein Licht am Ende des Tunnels und nach wie vor unzureichende staatliche Unterstützung".

10.05 Uhr: Schlagabtausch im Bundestag: Attacke auf Regierung

Bei der Debatte nach der Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Opposition die Regierung im Bundestag scharf kritisiert. "Sie sagen, da ist nichts schiefgelaufen? In Hessen stammen 73 Prozent der Coronatoten aus Heimen. Und da sagen Sie, da ist nichts schief gelaufen?", sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch in Richtung der Kanzlerin. Er warf der Regierung "Selbstgefälligkeit" und eine päpstliche Unfehlbarkeits-Attitüde vor.

Auch FDP-Chef Christian Lindner teilte aus: Die Erwartungen an die Bund-Länder-Gespräche seien groß gewesen. "Diese Hoffnungen sind enttäuscht worden, denn viele Menschen haben sich mehr erwartet als einen frischen Haarschnitt." Unions-Frakionschef Ralph Brinkhaus gab zurück: Die FDP versuche, aus der Pandemie parteipolitisches Kapital zu schlagen, dies werde aber von der Bevölkerung durchschaut. "Es ist erbärmlich, Herr Lindner", rief er ins Parlament.

9.50 Uhr: Merkel: Maßnahmen keinen Tag länger als nötig

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die erneute Verlängerung des Lockdowns in der Corona-Krise verteidigt. Es gehe zwar um gravierende Einschränkungen, allerdings würden sie gemäß der Demokratie beschlossen, sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung im Bundestag. Die Politik sei dabei verpflichtet, die Maßnahmen keinen Tag länger als nötig aufrechtzuerhalten und sie aufzuheben, wenn die Begründung dafür entfalle.

Merkel nutzte ihre Regierungserklärung für einen Durchhalteappell. "Wir sind nicht sehr weit von Zahlen entfernt, die uns Schritt für Schritt wieder Öffnungen und Freiheiten erlauben können", sagte sie. "All die Anstrengungen und Entbehrungen jetzt nochmal bis zum 7. März durchzuhalten, das ist aus meiner Sicht die Anstrengung wert."

8.35 Uhr: Knapp 20 Prozent der positiven Proben waren britische Mutation

Seitdem das Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf die Corona-Proben auf Mutationen untersucht, ist die britische Variante dort 34 Mal nachgewiesen worden. Nach Angaben der Stadt war somit in anderthalb Wochen knapp jeder fünfte (19,5 Prozent) untersuchte Infizierte davon betroffen. Die britische Mutation gilt als besonders ansteckend. Die Stadt Düsseldorf bittet deshalb trotz sinkender Infektionszahlen, die Hygieneregeln einzuhalten.

7.51 Uhr: Weiberfastnacht fließt das Bier in den Ausguss statt in die Kehle

Heute ist Weiberfastnacht, in normalen Zeiten geht das Bier hektoliterweise über die Theke und in die Kehlen der Feiernden. Aber dieses Jahr ist nichts normal. Und so wird Kneipenwirten und Brauhausbetreibern in NRW das Bier in den Fässern schlecht und sie müssen es entsorgen lassen. Die Wirte schicken einen eindringlichen Appell nach Berlin.

7.24 Uhr: Forderung nach Strafe für Impf-Vordrängler

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert, das Vordrängeln bei Corona-Impfungen zu bestrafen. In Sachsen-Anhalt gebe es Über-80-Jährige in Pflegeheimen, die noch auf einen Impftermin warten, während ein Oberbürgermeister schon mal drankomme. "Das muss doch mindestens eine Ordnungswidrigkeit sein", sagte der Vorsitzende der Stiftung, Eugen Brysch, im Deutschlandfunk.

Die Folge dieser Verstöße seien das Gefühl von Ungerechtigkeit und Frust in der Bevölkerung. Die Argumentation, dass Menschen vorzeitig geimpft werden, um vor Ort überzähligen Impfstoff nicht verfallen zu lassen, lässt Brysch nicht gelten. Es sei Unvermögen, wenn nicht mittels Wartelisten und Pool-Lösungen sichergestellt wird, dass der Impfstoff zunächst nur an die priorisierten Menschen verimpft wird.

6.56 Uhr: Viel Kritik an bevorstehenden Schulöffnungen

Ein Teil eines Oberstufenkurses sitzt im Klassenraum. | Bildquelle: picture alliance/dpa

Nach den Bund-Länder-Beratungen zu den Corona-Schutzmaßnahmen haben die Bundesländer nun freie Hand, wann sie Schulen und Kindertagesstätten schrittweise öffnen. Daran entzündet sich viel Kritik: "Den Ländern freie Hand zu geben, ist ein Eigentor: Die Akzeptanz und Unterstützung der Maßnahmen der Länder wird bei Lehrkräften, Erzieherinnen, Erziehern, den Lernenden und deren Eltern weiter sinken", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, dem "Redaktions Netzwerk Deutschland".

Noch deutlicher wurde der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm. Er sagte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland": "Das Chaos ist komplett, wenn wir uns die anstehenden Abiturprüfungen anschauen. Der eine Schüler wird sich vor Ort in der Schule vorbereiten können, ein anderer muss auf den qualitativ schlechteren Distanzunterricht hoffen." Von einem einheitlichen Vorgehen sei das weit entfernt.

Der Deutsche Lehrerverband bedauerte, dass keine gemeinsame Öffnungsstrategie vereinbart wurde. Die Länder handelten "wiederum nicht einheitlich nach dem Infektionsgeschehen, sondern nach politischen Erwägungen", kritisierte Verbands-Chef Hans-Peter Meidinger in der "Rheinischen Post". Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, kritisierte ebenfalls, dass die Länder jetzt unterschiedliche Stufenpläne umsetzen. "Hier wäre eine Orientierung an einem bundeseinheitlichen System, bei welchen Inzidenzwerten welche Schritte folgen, wichtig gewesen", sagte er der "Rheinischen Post".

6.05 Uhr: Zehn Kreise in NRW unter Inzidenz von 50

In Nordrhein-Westfalen haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts zehn Kreise den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht.

Laut RKI sind es die Kreise Münster (19,3), Coesfeld (24,9), Paderborn (27), Bielefeld (29,3), Steinfurt (32,6), Mönchengladbach (36,4), Gütersloh (40,3), Oberhausen (44,), Düsseldorf (45,7) und Wesel (48,5).

5.50 Uhr: Mehr als 10.000 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 64,2

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.237 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 666 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervorgeht. Am Donnerstag vergangener Woche hatte das RKI 14.211 Neuinfektionen und 786 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bundesweit bei 64,2.

0.00 Uhr: Grundschulen starten am 22. Februar im Wechselmodell

Nordrhein-Westfalen will landesweit wieder Präsenzunterricht für alle Schüler anbieten, sobald der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht ist. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwochabend in Düsseldorf an.

Die Grundschulen in NRW werden laut Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) ab dem 22. Februar im Wechselmodell starten. Gleiches gelte für die Förderschulen, kündigte Gebauer am Mittwochabend an. Auch Jahrgänge, die vor Abschlüssen stehen, würden in die Schulen zurückgeholt. Der Wechsel vom Distanz- in den Präsenzunterricht werde in einem Rhythmus von fünf Tagen erfolgen.

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