Ticker vom Donnerstag (17.12.2020) zum Nachlesen

Stand: 17.12.2020, 20:45 Uhr

  • ARD-Deutschlandtrend: Mehrheit befürwortet "Lockdown"
  • Laumann: Heimleiter haben "nicht das Recht, Heime dichtzumachen"
  • Ausbruch nach Nikolausfeier im Pflegeheim im Kreis Düren
  • Laschet: Impfen beginnt wahrscheinlich am 27. Dezember
  • Appell von NRW, Belgien, Niederlande: "Bleibt zu Hause!"
  • Douglas öffnet Filialen im Lockdown nun doch nicht mehr
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

20.27 Uhr: Ausgangssperre - Solingen kontrolliert ab heute

Seit gestern gilt sie, ab heute wird sie kontrolliert: Die nächtliche Aussgangssperre in Solingen. Zwischen 22 Uhr und fünf Uhr morgen sollen Bürger nur in Ausnahmefällen ihre Wohnungen verlassen. Treffen Ordnungsdienst oder Polizei Nachtschwärmer an, die ohne triftigen Grund unterwegs sind, droht ein Bußgeld von 300 Euro. Die Beschränkung gilt bis zum 10. Januar. Lockerungen sind lediglich für die Weihnachtsfeiertage und für Silvester vorgesehen: Dann gilt die Ausgangsbeschränkung erst ab ein Uhr nachts.

19.26 Uhr: Spahn unterzeichnet Corona-Impfverordnung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wird morgen die Corona-Impfverordnung unterzeichnen. Sie legt fest, welche Bevölkerungsgruppen wann an die Reihe kommen. "Wer nicht über 80 ist und nicht im Alten- oder Pflegeheim ist, muss sich noch ein Stück gedulden", sagte Spahn heute der "Welt".

19.03 Uhr: EU-Behörde entscheidet sechs Tage früher über Moderna-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will bereits am 6. Januar über die Zulassung des Moderna-Impfstoffes entscheiden. Das sind sechs Tage früher als zunächst geplant. Der Impfstoff von Moderna könnte damit aller Voraussicht nach der zweite sein, der in der EU auf den Markt kommt. Bereits am kommenden Montag will die EMA über die Zulassung des Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech entscheiden. Sobald dann die EU-Kommission grünes Licht gibt, könnte bereits noch im Dezember in der EU geimpft werden.

18.44 Uhr: Verfügbarkeit und Impfbereitschaft einzige "begrenzende Faktoren"

Jürgen Zastrow von der Kassenärztlichen Vereinigung appellierte im WDR an die Deutschen, sich impfen zu lassen. Es könne nicht sein, "dass wir einen der besten Impfstoffe haben, den ich in meiner Laufbahn erlebt habe" – die Zahl der Impfwilligen aber nur bei rund 60 Prozent liege. Zastrow erläuterte, dass ausreichend Ärzte bereit stünden, um die Impfungen zu übernehmen. Der einzige "begrenzende Faktor" neben der Impfbereitschaft sei die Lieferbarkeit des Impfstoffs.

18.00 Uhr: Mehrheit der Deutschen befürwortet "Lockdown"

Seit gestern sind weite Teile des öffentlichen Lebens in Deutschland wieder heruntergefahren worden. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet diese Maßnahme: 69 Prozent sind laut einer repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend Extra dafür.

17.20 Uhr: Gesundheitsministerium erläutert erneut Weihnachtsregeln

Die Corona-Verordnungen an Weihnachten scheinen viele Fragen aufzuwerfen. Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Kontaktbeschränkungen für den 24. bis 26. Dezember heute daher nochmal erläutert. Bürger dürfen sich "entweder mit Freunden eines anderen Hausstandes treffen oder mit ihrem engeren Familienkreis unabhängig von der Zahl der Haushalte".

Aber: Sie dürfen beide Optionen nicht vermischen und müssen auf jeden Fall die Höchstgrenze von fünf Personen - einschließlich der Gastgeber - einhalten. Kinder bis einschließlich 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt. Weitere Infos gibt es in unserem FAQ aufgelistet.

16.22 Uhr: Studie zu Schulen - Ergebnisse wohl erst weit nach dem Lockdown

Um die Ansteckungsgefahr in Schulen besser beurteilen zu können, haben die Kultusminister eine Studie beauftragt. Doch Ergebnisse werden nach Recherchen des ARD-Magazins Panorama offenbar erst lange nach dem aktuellen Lockdown erwartet. Aus anderen Ländern sind bereits Zwischenergebnisse bekannt, in denen man Untersuchungen deutlich früher beauftragt hatte. Sie legen nahe, dass Infektionen vermehrt in Schulen auftreten können.

15.18 Uhr: Laumann: Heimleiter haben "nicht das Recht, Heime dichtzumachen"

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Leiter von Pflege- und Altenheimen eindringlich davor gewarnt, Besucher aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus auszusperren. "Ich werde die Besuchsmöglichkeiten in den Heimen durchsetzen", sagte Laumann in Düsseldorf. "Um das mal abschließend zu klären: Ein Heimleiter hat nicht das Recht, das Heim dichtzumachen." Man werde den Heimen über die Weihnachtsfeiertage mit Personal helfen. Es würden zusätzlich Sanitäter zur Verfügung stehen - etwa für die Schnelltests.

14.56 Uhr: Kanzlerin nach Treffen mit Macron negativ getestet

Nach dem Bekanntwerden der Corona-Infektion von Emmanuel Macron haben sich mehrere Politiker in Quarantäne begeben, die zu Beginn der Woche bei einem EU-Treffen mit dem französischen Präsidenten zusammengekommen waren. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte daran teilgenommen. Sie sei aber kurz darauf mit einem PCR-Test getestet worden - mit negativem Ergebnis, wie eine Sprecherin der Bundesregierung mitteilte.

14.21 Uhr: Update der Corona-Warnapp - viele Änderungen

Für die Corona-Warnapp steht nun ein Update zur Verfügung - die Version 1.9. Damit soll sich vieles ändern - beispielsweise die Anzeige: Es wird nicht mehr die Anzahl der Begegnungen angezeigt - sondern die Anzahl an Tagen, an denen Risikobegegnungen stattgefunden haben. Zudem wird bei mehreren Begegnungen mit erhöhtem Risiko nun das Datum angezeigt, an dem die letzte "rote" Begegnung stattgefunden hat.

Auch die Risikoberechnung ändert sich: Für die Risikobewertung ist nun nicht mehr eine einzige Begegnung ausschlaggebend, sondern die Summe der Risikominuten pro Tag. Henning Tillmann, Vorsitzender des digitalpolitischen Vereins D64, teilte auf Twitter mit, dass er von den Änderungen nicht überzeugt ist.

14.09 Uhr: Dortmunder Schüler helfen Obdachlosen in Coronazeit

Die Coronakrise macht das Leben auf der Straße für Obdachlose noch schwieriger. Schüler der Reinoldi-Schule in Dortmund wollen kurz vor Weihnachten helfen - und haben daher Geschenkpakete mit Kosmetikartikeln, Schokolade oder dicken Socken gepackt. Heute werden die 122 Päckchen bei der Dortmunder Wohnungslosenhilfe Bodo abgegeben. Die Mitarbeiter sollen sie dann in den nächsten Tagen verteilen.

13.41 Uhr: Corona-Ausbruch nach Nikolausfeier im Pflegeheim

In einer Pflegeeinrichtung in Vossenack im Kreis Düren hat es einen Corona-Ausbruch gegeben: Rund die Hälfte der 70 Bewohner ist infiziert. Die Situation ist durch eine Nikolausfeier verschärft worden, bei der auch gesungen wurde. Die Feier fand mit Wissen der Heimleitung statt. Diese sprach gegenüber dem WDR von einem Fehler.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Nikolausfeier zu einem Ausbruch geführt hat: In einem belgischen Seniorenheim wurden ebenfalls Dutzende Bewohner infiziert. Der Nikolaus-Darsteller war positiv auf das Virus getestet worden.

13.09 Uhr: Erstmals mehr als 30.000 Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen hat nach aktualisierten Angaben des Robert Koch-Instituts erstmals die Schwelle von 30.000 an einem Tag überschritten. Aus technischen Gründen seien aus Baden-Württemberg etwa 3.500 Fälle zu wenig übermittelt worden, teilt die Bundesbehörde mit.

Diese kommen rechnerisch zu den am Morgen gemeldeten 26.923 bestätigten Neuinfektionen hinzu, sollen den Angaben zufolge aber erst in die Zahl der Neuinfektionen einfließen, die am Freitagmorgen veröffentlicht wird.

12.29 Uhr: Erste Impfungen laut Laumann in Altenheimen - aber in welchen?

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bestätigte heute, dass zunächst vor allem Menschen in Altenheimen gegen das Coronavirus geimpft werden sollen. Es gelte die Impf-Reihenfolge der Ständigen Impfkommission. In welchen Altenheimen es losgeht, das entscheiden laut Laumann die Landräte und Oberbürgermeister.

Wie viele Impfdosen es zunächst für NRW geben werde, darüber möchte er nicht spekulieren, so Laumann. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte, dass der Impfstoff, der aus Belgien nach Deutschland komme, nach Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer aufgeteilt werde, also entsprechend der Einwohnerzahl.

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, sagte hingegen heute Morgen im ZDF, dass er mit zunächst 50.000 Impfdosen für NRW rechne. Mit ebenso vielen rechnet auch Hessen, obwohl das Land viel weniger Einwohner hat.

12.13 Uhr: Impfungen in NRW voraussichtlich ab Ende nächster Woche

Falls die Arznei-Aufsichtsbehörde der EU tatsächlich am Montag den Corona-Impfstoff von Biontech genehmigt, soll es noch in derselben Woche in NRW mit dem Impfen losgehen. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) heute Mittag in einer Pressekonferenz zum Impfen an.

"Von heutigen Stand gehen wir davon aus, dass ab 27. Dezember, also dem Tag nach Weihnachten, das Impfen beginnen kann", so Laschet. Das sei ein "Licht am Ende eines langen Tunnels".

10.44 Uhr: Macron positiv auf Corona getestet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Elysée-Palast heute mitteilte, hatte Macron zuvor erste Symptome gezeigt. Der Präsident wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zu Hause aus fortführen, hieß es weiter.

Vor sechs Tagen war Macron auf dem EU-Gipfel gewesen und hatte dort auch ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Frankreichs Premierminister Jean Castex, der noch gestern ein Treffen mit Macron hatte, ließ verkünden, dass er sich umgehend in eine siebentägige Quarantäne begebe.

10.07 Uhr: NRW, Belgien und Niederlande: "Bleibt zu Hause!"

Nordrhein-Westfalen, die Niederlande und Belgien appellieren an ihre Bürger, die gemeinsamen Grenzen möglichst nicht zu überqueren. "Tragen Sie das Virus nicht über die Grenze", sagt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in einer gemeinsamen Video-Botschaft.

"Fahren Sie wirklich nur über die Grenze, wenn es notwendig ist", betont der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. "Das ist der einzige Weg, das Virus zu besiegen", fügt sein belgischer Kollege Alexander De Croo hinzu. "Blijf thuis! Rester chez soi! Bleib zu Hause!", appellieren die drei Politiker.

9.41 Uhr: Zunächst 50.000 Impfdosen für NRW erwartet

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, rechnet mit 50.000 Impfdosen, die in der kommenden Woche Nordrhein-Westfalen zugewiesen werden. Damit könnten 25.000 Menschen geimpft werden, da drei Wochen später eine zweite Impfung erfolgen müsse, sagt Bergmann im "ZDF-Morgenmagazin".

"Diese 25.000 Personen werden vorzugsweise in den Heimen geimpft werden, dazu zählen die Bewohner aber auch Pflegerinnen und Pfleger, die in den Heimen arbeiten." Im Bezirk Nordrhein gebe es ausreichend Personal, das die Impfungen vornehmen könne. Bereits seit dem Frühjahr hätten sich über 4.000 Ärzte und medizinisches Personal bereit erklärt, mitzuwirken.

8.16 Uhr: Parfümeriekette Douglas öffnet Filialen doch nicht mehr

Douglas rudert zurück: Die in Düsseldorf ansässige größte deutsche Parfümeriekette nimmt die trotz des Lockdowns beibehaltene Öffnung einiger Filialen wieder zurück. Für viele Menschen sei die Entscheidung, einige Filialen mit Drogeriesortimenten offenzuhalten, nicht nachvollziehbar gewesen, teilte das Unternehmen heute mit.

"Ab heute bleiben alle unsere deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen", erklärte Douglas-Chefin Tina Müller. Sie bat laut einer Mitteilung des Unternehmens "diejenigen um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben".

Douglas hatte am ersten Tag des bundesweiten Lockdowns knapp ein Viertel der Filialen offengelassen. Zuvor hatte sich die Kette über Nacht zur Drogerie umdeklariert. Drogieren dürfen auch im Lockdown geöffnet bleiben. Die Gewerkschaft Verdi in Hessen hatte daraufhin von einem "anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns" gesprochen.

7.56 Uhr: Intensivmediziner erwarten "unruhiges Weihnachtsfest"

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Uwe Janssens, erwartet für die kommenden Tage weiterhin viele Corona-Neuinfektionen und -Erkrankungen. "Wir stellen uns auf ein sehr unruhiges Weihnachtsfest ein", sagte er dem WDR.

Auch bis Neujahr werde es "unruhig", so der Chefarzt am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler und begründete das mit den zwei letzten Einkaufstagen am Montag und Dienstag vor dem Lockdown. "Was da los war" - das werde sich auch an der Zahl der Neuinfektionen ausdrücken.

7.25 Uhr: In den USA so viele Corona-Tote wie noch nie

Die USA verzeichnen mit mindestens 3.580 bekannten Corona-Todesfällen inerhalb eines Tages einen neuen Höchstwert. Die offizielle Zahl der Menschen, die an oder mit dem Virus starben, stieg in den Vereinigten Staaten damit auf 307.767, so eine Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters. Die USA weisen in der Pandemie weltweit die meisten Todesfälle und Infektionen auf.

7.08 Uhr: Zahl der Neuinfektionen und Toten weiterhin hoch

Das Robert Koch-Institut meldete heute Morgen 26.923 bestätigte tägliche Neuinfektionen und weitere 698 Menschen, die nach einer Coronavirus-Infektion gestorben sind.

Die Gesundheitsämter in NRW übermittelten der Bundesbehörde 6.003 Neuinfektionen. Landesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 176,5. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte das Ziel ausgegeben, bei der Sieben-Tages-Inzidenz wieder unter die Schwelle von 50 zu kommen, damit die Gesundheitsämter nicht weiter überlastet sind.

0.02 Uhr: Gesundheitsminister rechnen mit Impfbeginn nach Weihnachten

Die Gesundheitsminister in Deutschland rechnen damit, dass am 27. Dezember mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen wird. Aus der Berliner Senatsverwaltung heißt es, dieser Termin ergebe sich aus den Informationen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Insbesondere solle dann mit den Impfungen durch mobile Teams in den Pflegeheimen begonnen werden.

0.00 Uhr: Homeoffice-Pauschale beschlossen

Wer wegen Corona von zu Hause arbeitet, soll seine Ausgaben leichter in der Steuererklärung geltend machen können. Der Bundestag hat am Abend eine Homeoffice-Pauschale von bis zu 600 Euro im Jahr beschlossen. Sie wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen, sodass die fälligen Steuern sinken.

Die Pauschale soll für die Steuererklärungen von 2020 und 2021 gelten. Es gibt aber auch Kritik, denn Anspruch auf die Pauschale hat nur, wer mit seinen Werbungskosten inklusive Homeoffice-Pauschale über 1.000 Euro kommt.

Was bringt die Pauschale also nun? Darüber wurde auch im heutigen Morgen-Podcast 0630 gesprochen.

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