Ticker vom Sonntag (25.10.2020) zum Nachlesen

Stand: 25.10.2020, 19:18 Uhr

  • Steinmeier gegen "Impfstoff-Nationalismus"
  • Bochum - Anstieg der Infektionen durch Hochzeit
  • Falsche Corona-Kontrolleure kassieren in Leverkusen ab
  • Spanien erklärt landesweiten Gesundheitsnotstand
  • Spahn bittet Bevölkerung um Mithilfe
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19 Uhr: Steinmeier gegen "Impfstoff-Nationalismus"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Abend zum Auftakt des digital tagenden Weltgesundheitsgipfels gegen einen "Impfstoff-Nationalismus" ausgesprochen: Zwar sei es verständlich, wenn Regierungen zum Schutz der eigenen Bevölkerung versuchten, sich schon jetzt größere Mengen bei den Herstellern zu reservieren, so Steinmeier. Doch weil nicht überall sofort Impfstoffe in großer Menge produziert werden könnten, "wird eine solche frühzeitige Impfstoffsicherung einiger zu Lasten anderer gehen".

"Die Folge wird sein, dass in ärmeren, aber nicht weniger bedürftigen Ländern nur ein geringer Teil der Bevölkerung geimpft werden kann, in reicheren Ländern hingegen ein ungleich größerer Teil." Steinmeier appellierte, die Pandemie "mit einem Geist der Zusammenarbeit" zu überwinden und nicht im Geist eines "Impfstoff-Nationalismus". "Niemand ist sicher vor Covid-19, bevor nicht alle davor sicher sind", sagte der Bundespräsident. "Selbst wer das Virus in seinen eigenen nationalen Grenzen besiegt, bleibt ein Gefangener dieser Grenzen, solange es nicht überall besiegt ist."

16.54 Uhr: Bochum - Anstieg der Infektionen durch Hochzeit

Bochum zählt mit einem Inzidenzwert von zurzeit 116 Neuinfektionen zu den landesweit am stärksten von der Pandemie betroffenen Kommunen. Der Anstieg ist auch auf eine Großhochzeit in Dortmund zurückzuführen. 27 Bochumer, die vor zehn Tagen auf der Feier waren, sind mittlerweile positiv getestet.

Es liegen allerdings noch nicht die Ergebnisse aller Gäste der Hochzeit vor, die in Bochum wohnen. Die Stadt appelliert an Bürger, private Feiern in einem kleinen Rahmen zu halten oder ganz darauf zu verzichten.

16.38 Uhr: Falsche Corona-Kontrolleure kassieren in Leverkusen ab

Zwei Unbekannte sollen sich in Leverkusen als Mitarbeiter des Ordnungsamts der Stadt ausgegeben und von Passanten Verwarngelder in Höhe von 50 Euro in bar verlangt haben. Sie hätten argumentiert, dass Leute auf offener Straße keinen Mund-Nasen-Schutz trügen, verstoße gegen die Coronaschutzverordnung, teilte die Polizei mit. 

Eine 47-jährige Frau, die von den beiden angesprochen worden war, wurde misstrauisch und rief die Polizei. Daraufhin flüchteten die Männer, die in Bomberjacken, Kappen und schwarzen Masken aufgetreten waren. Die Behörden weisen darauf hin, dass Mitarbeiter der Ordnungsämter nie Geld direkt vor Ort verlangen, sondern immer ein Verfahren einleiten. Zudem tragen sie bei der Ausübung ihres Dienstes in der Regel Ordnungsamtsbekleidung und können sich mit einem Dienstausweis ausweisen.

15.10 Uhr: Spanische Regierung erklärt landesweiten Gesundheitsnotstand

Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen in Spanien hat die Regierung heute den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Regierungschef Pedro Sánchez sagte in einer Fernsehansprache, der Ausnahmezustand werde bis Anfang Mai kommenden Jahres aufrecht erhalten. Während dieser Zeit gelte in ganz Spanien mit Ausnahme der kanarischen Inseln eine nächtliche Ausgangssperre.

Die nächtliche Ausgangssperre gelte grundsätzlich von 23 bis 6 Uhr morgens, doch könne in den Regionen je nach Lage von diesen Zeiten leicht abgewichen werden. Spanien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder; fast 35.000 Menschen sind dort bereits im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.

14.38 Uhr: Spahn bittet Bevölkerung um Mithilfe

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erstmals seit seinem positiven Corona-Test per Video zu Wort gemeldet und an die Bevölkerung appelliert, bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen. Der 40-Jährige postete die Aufnahme am Sonntag auf seiner Facebookseite.

Fast 15.000 Neuinfektionen an nur einem Tag, das sei besorgniserregend. Angesichts der steigenden Zahlen "auch auf den Intensivstationen" appelliert Spahn in dem Video an die Bevölkerung, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. Man brauche jetzt einen Kraftakt: "Mithelfen, konsequent sein, Zusammenhalten". Gemeinsames Ziel sei es, die Kurve abzuflachen und das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Spahn war am Mittwoch als erster Bundesminister positiv auf Corona getestet worden.

14.30 Uhr: Laschet will CDU-Wahlparteitag verschieben

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich dafür ausgesprochen, den für den 4. Dezember geplanten CDU-Wahlparteitag zu verschieben. "Wir werden in den nächsten Wochen nicht nur hohe Infektionszahlen, sondern auch hohe Krankheits- und Todeszahlen erleben", sagte er. Wenn die Politik den Menschen sage, sie sollten auf nicht erforderliche Begegnungen, Reisen und Veranstaltungen verzichten, dann müsse die Politik "auch vorbildlich handeln". Ein CDU-Parteitag mit 1.100 Delegierten und hunderten Gästen sei in dieser Zeit nicht verantwortbar.

Bei dem Treffen sollte nach bisheriger Planung auch ein neuer Parteichef gewählt werden. Die engste CDU-Spitze trifft sich heute mit den drei Kandidaten für den Parteivorsitz, um die für diesen Montag geplante Entscheidung über den Wahlparteitag vorzubereiten. Das berichtete zunächst die "Bild"-Zeitung. Für den CDU-Vorsitz kandidieren neben Laschet Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.

13.47 Uhr: Erstliga-Fußballspiel vor "Knuffelberen"

Überraschung im niederländischen Fußballstadion: Auf den Sitzplätzen hatten es sich Tausende Teddybären gemütlich gemacht. Sie waren leicht als Fans des niederländischen Vereins SC Heerenveen zu erkennen. Denn sie trugen blau-weiße Trikots mit einem roten Herz drauf.

Die Teddybären hatten Platz, weil in Corona-Zeiten nur wenige Menschen ins Stadion dürfen. Sie sollten aber auch an etwas Wichtiges erinnern: an Kinder, die schwer krank sind und Unterstützung brauchen. Die Teddys sollen helfen, dafür Geld zu sammeln. Übrigens heißen die Plüschbären in den Niederlanden Knuffelberen.

13.00 Uhr: Fast ganz NRW als Risikogebiet ausgewiesen

Nahezu alle der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW gelten mittlerweile als Corona-Risikogebiete. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Landeszentrums Gesundheit von heute lagen lediglich die Kreise Euskirchen, Minden-Lübbecke, Paderborn und Soest unter der Warnschwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Den höchsten Wert wies laut RKI die Stadt Solingen mit 200,3 aus.

10.21 Uhr: Viele NRW-Unis haben Nothilfefonds für Studierende

Viele Studierend haben ihre Jobs verloren und leiden finanziell unter der Coronakrise. Eine Überbrückungshilfe vom Bund lief aber nur in den Monaten von Juni bis September und direkte Hilfsgelder in NRW gibt es nicht.

Fast 60 Prozent der Universitäten und Hochschulen in NRW haben die Hilfe für Studierende selbst in die Hand genommen. Das zeigt eine Recherche des WDR-Magazins Westpol: 21 von 36 Unis haben einen eigenen Nothilfefonds für ihre Studierenden angelegt. Viele sind damit den Hilfen des Staates zuvorgekommen, andere haben diese ergänzt, manche Hilfen laufen weiter.

Damit übernehmen die Universitäten und Hochschulen eine staatliche Aufgabe, meint Dietmar Bell, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: "Ich erwarte, dass diese Landesregierung Mittel aus dem Rettungsschirm für Studierende bereitstellt, die ihre Notlage nachweisen können." Alles andere halte er für "fahrlässig."

10.01 Uhr: Wolfsburg-Appell an Fans: Mundschutz tragen

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat seine Fans darum gebeten, am heutigen Nachmittag im Stadion auch während des Heimspiels gegen Arminia Bielefeld ihren Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Diesen Appell veröffentlichte der Club am Morgen auf seiner Internetseite und in den sozialen Medien.

"Hintergrund dieser eindringlichen Bitte ist die zuletzt auch in Wolfsburg und der Region deutlich gestiegene Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus", heißt es darin. Bei der Partie gegen Bielefeld sind maximal 6.000 Zuschauer erlaubt.

9.40 Uhr: Kitas setzen auf Alltags-Helfer

Mehr Lüften, mehr Desinfizieren, mehr Spielzeugputzen: Die Corona-Krise sorgt mit vielen zusätzlichen Handgriffen für Mehrarbeit in Kitas. Übernehmen können dies so genannte Alltagshelfer, die das eh knappe Fachpersonal unterstützen.

Bislang hätten laut Famiienministerium rund drei Viertel aller Kindertageseinrichtungen in NRW einen Antrag auf Förderung von Kita-Helfern gestellt.

9.11 Uhr: Kommission will Impfempfehlungen vorlegen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut will in Kürze ihre Empfehlungen für eine Strategie bei Zulassung eines Corona-Impfstoffs vorlegen. "Das Positionspapier steht", sagte Epidemiologe und Stiko-Mitglied Rüdiger von Kries dem Evangelischen Pressedienst.

Nach seinen Angaben sollen demnach vor allem Ältere und Beschäftigte im Gesundheitswesen bei der Impfung bevorzugt werden. Relevant sei das ethische Prinzip der Gerechtigkeit. "Populär ausgedrückt: Gebe dem, der es am meisten braucht und dem es am meisten nutzt", sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität München.

8.41 Uhr: Mehr Depressionssymptome im Corona-"Lockdown"

Der Corona-"Lockdown" im Frühjahr hat die Deutschen psychisch stark belastet. Besonders in der Gruppe der 20- bis 50-Jährigen hätten Angst-, Stress- und Depressionssymptome stark zugenommen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) nach einer Vorauswertung der Nako-Gesundheitsstudie, für die 113.000 Deutsche befragt wurden.

8.06 Uhr: Gesundheitsministerium warnt vor Halloween

Halloween-Brauch: In Coronazeiten gefährlich | Bildquelle: dpa/picture alliance

Das NRW-Gesundheitsministerium hat davor gewarnt, an Halloween am 31. Oktober von Tür zu Tür zu ziehen, um Süßigkeiten zu sammeln. Das machen vor allem Kinder und Jugendliche, oft auch bei älteren Menschen.

Vermutlich könnte an den Türen der Mindestabstand nicht eingehalten werden, warnt das Ministerium. Viele Kinder verkleiden sich zu dem modernen Fest und sagen bei den Nachbarn "Süßes oder Saures", um so Schokolade oder Bonbons zu ergattern.

7.00 Uhr: Gesundheitskonferenz total digital

Normalerweise würden sich bei der Gesundheitskonferenz "World Health Summit" ab heute rund 2.500 Top-Mediziner an einem Ort treffen. Doch in Coronazeiten findet das Treffen nun komplett digital statt.

Das hochkarätig besetzte Gesundheitstreffen steht ganz im Zeichen der Pandemie. Es gibt Vorträge und Workshops zu den neuesten Erkenntnissen im Kampf gegen das Virus.

6.50 Uhr: Wieder Krawalle gegen Ausgangssperre in Italien

In Italien hat es die zweite Nacht in Folge gewalttätige Proteste gegen die nächtlichen Corona-Ausgangssperren gegeben. Rund 200 maskierte Demonstranten einer rechtsextremen Gruppe griffen in Rom die Polizei mit Leuchtraketen an und setzten Mülltonnen in Brand.

Zwei Polizisten wurden dabei verletzt. In der Nacht zuvor war es in Neapel zu Protesten mit Ausschreitungen gekommen.

6.23 Uhr: Mehr als 11.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut meldet wieder mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der bestätigten Ansteckungen um 11.176 auf 429.181 gestiegen, teilt das RKI mit.

Damit bleiben die Neuinfektionen den vierten Tag in Folge über der Schwelle von 10.000, obwohl die Zahlen am Sonntag für gewöhnlich niedriger ausfallen, da die Gesundheitsämter dann häufig nicht alle Daten übermitteln.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.