Der Ticker vom Donnerstag (22.10.2020) zum Nachlesen

Stand: 22.10.2020, 22:00 Uhr

  • Baesweiler bundesweiter Corona-Hotspot
  • Lauterbach: Vorgaben für privaten Raum nötig
  • Weihnachtsmarkt in Düsseldorfer Innenstadt abgesagt
  • Mehr als 11.000 Neuinfektionen
  • Kritik an neuen Schul-Regeln in NRW
  • Hohe Akzeptanz von Maßnahmen bei jungen Menschen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

21.57 Uhr: Beschränkungen laut Lauterbach im privaten Raum nötig

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert schärfere Einschränkungen auch bei "privaten Feiern, die im privaten Raum stattfinden". Als Epidemiologe sei er dagegen, staatliche Regeln für die eigenen vier Wände kategorisch auszuschließen, wie es NRW-Ministerpräsident Laschet tue - "wenn wir erfolgreich in den nächsten Wochen einen Shutdown für die gesamte Gesellschaft vermeiden wollen", sagte Lauterbach in der Sendung "WDR aktuell" am Abend. Der Staat müsse mit "Verboten oder sehr starken Empfehlungen" reagieren. "Die beschlossenen Maßnahmen werden nicht reichen." Deutschland befände sich schließlich "an der Schwelle zum Kontrollverlust".

Lauterbach forderte den Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, zu einer Klarstellung seiner Zweifel am Nutzen von Alltagsmasken auf. "Sollte er sich nicht distanzieren, ist er der falsche Mann an dieser wichtigen Stelle." Dessen Vergleich der Maskenpflicht mit einem "Vermummungsgebot", so Reinhardt wörtlich, habe "eher an Positionen erinnert, die von Querdenkern vorgetragen werden". Die Ärzteschaft in Deutschland brauche "nicht eine Infragestellung der Maßnahmen, die wissenschaftlich unstrittig sind".

21.01 Uhr: Österreich stellt Corona-Ampel für 21 weitere Bezirke auf rot

Österreich stellt seine Corona-Ampel für zahlreiche Bezirke und Regionen angesichts der sich ausweitenden Pandemie auf Rot. Betroffen sind unter anderem bei Touristen beliebte Gegenden wie Zell am See oder St. Johann im Pongau. Im Bundesland Tirol wurde auch der Bezirk Landeck rot eingestuft - in diesem Bezirk liegt der Wintersportort Ischgl, der im März zu einem Corona-Hotspot wurde.

Die Corona-Ampel ist in Österreich seit Anfang September in Betrieb. Die Farben reichen von Grün (Risiko: niedrig) über Gelb (mittel) und Orange (hoch) bis Rot (sehr hoch). Kriterien sind Fallzahlen der vergangenen sieben Tage, Nachverfolgbarkeit der Ansteckungen, Auslastung der Krankenhausbetten und Gesamtzahl an Tests.

20.52 Uhr: Weit mehr als 40.000 neue Corona-Infektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden weit mehr als 40.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert, so viel wie noch nie zuvor.

Mit mindestens 34.210 Corona-Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

20.36 Uhr: Verschärfte Maßnahmen in Portugal

In Portugal hat es erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr als 3.000 Neuinfektion gegeben. Binnen 24 Stunden seien 3.270 neue Ansteckungen gemeldet worden, teilten die Gesundheitsbehörden heute in Lissabon mit. Für die drei am schlimmsten betroffenen Bezirke Felgueiras, Lousada und Paços de Ferreira im Norden des Landes beschloss die Regierung für zunächst eine Woche einschneidende Maßnahmen.

Die rund 150.000 betroffenen Menschen dürfen ab Mitternacht das Haus nur noch mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren. In diesen Bezirken, die unweit der Metropole Porto liegen, müssen zudem alle Läden bereits um 22 Uhr schließen.

Die Regierung beschloss zudem, dass alle gut 10,3 Millionen Bürger Portugals zwischen dem 30. Oktober und dem 3. November den eigenen Wohnbezirk nicht verlassen dürfen. Damit wolle man zu Allerheiligen und Allerseelen den für gewöhnlich sehr lebhaften Reiseverkehr eindämmen.

20.11 Uhr: Familienfeiern machen Baesweiler zum Corona-Hotspot

Die Stadt Baesweiler bei Aachen ist ein besonders starker Corona-Hotspot: Dort gibt es 321 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, wie die Städteregion Aachen heute mitteilte. In der Stadt mit 28.000 Einwohnern seien aktuell 92 Menschen infiziert. "Die Ursache liegt im Wesentlichen bei Familienfeiern", sagte Bürgermeister Willi Linkens (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem hätten sich mehrere Personen bei einer Beerdigung in einer anderen Stadt infiziert und dann zu Hause Familienmitglieder angesteckt.

Die Behörden ergreifen jetzt harte Maßnahmen: Nicht nur, dass die Einhaltung der Quarantäne streng kontrolliert werde, indem Mitarbeiter der Stadt Betroffenen auf deren Festnetztelefon anrufen oder persönlich aufsuchen. Zudem bleiben Sportplätze und Turnhallen von morgen an geschlossen, bei Trauungen oder Beerdigungen dürfen bis Jahresende nur zehn Menschen zusammenkommen, Kulturveranstaltungen werden abgesagt.

"Wir müssen jetzt in Baesweiler alle an einem Strang ziehen und unsere persönlichen Kontakte im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld auf das absolut Notwendige reduzieren", mahnte Bürgermeister Linkens.

19.42 Uhr: Chefarzt lobt Zusammenspiel mit Hausärzten

Auch die Zahl der über 60 Jahre alten Corona-Patienten steigt spürbar an. Noch ist die Situation in Krankenhäusern aber überschaubar. Noch gibt es genug Intensivbetten, sagt Prof. Uwe Janssens, Chefarzt für Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. Denn das deutsche Gesundheitssystem stehe im internationalen Vergleich gut da.

Das liege auch an den Hausärzten, die hätten "von Anfang an eine hervorragende Arbeit gemacht und schon im März und April viele Patienten behandelt und betreut haben, und die dann nicht in die Krankenhäuser gekommen sind", sagt Janssens in der Aktuellen Stunde. Die Hausärzte hätten "den Krankenhäusern damit den Rücken freigehalten. Und wir sind der festen Überzeugung, dass das Zusammenspiel zwischen ambulanter und stationärer Medizin ein Schlüssel für den Erfolg in Deutschland ist."

19.12 Uhr: Polizist in Münster angehustet - Strafverfahren

Weil er einem Beamten der Bundespolizei in Münster absichtlich ins Gesicht gehustet hat, erwartet einen 29-jährigen Mann jetzt ein Strafverfahren. Der Mann war aufgefallen, weil er mit seiner Begleiterin ohne Maske im Münsteraner Hauptbahnhof umherlief. Von der Polizei darauf angesprochen, entgegneten beide, durch ein ärztliches Attest von der Maskenpflicht befreit zu sein - zeigen wollten sie das Attest aber nicht.

Auf dem Weg zur Wache sollen der Mann und seine Begleiterin sich über die Beamten lustig gemacht und die Maßnahmen als lächerlich bezeichnet haben. Schließlich hustete der 29-Jährige einem Polizisten zwei mal gekünstelt und absichtlich ins Gesicht. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Körperverletzung.

19.00 Uhr: Ein Drittel des belgischen Pflegepersonals hat selbst Corona

Rund 3.000 Covid-19-Patienten werden zur Zeit in den belgischen Krankenhäusern behandelt, 490 davon auf Intensivstationen, darunter auch Außenministerin Sophie Wilmès. Jeden Tag werden durchschnittlich mehr als 300 Patienten stationär aufgenommen.

Wegen des starken Andrangs herrscht Pflegenotstand: Bis zu 30 Prozent des Pflegepersonal sei selbst an Corona erkrankt, sagte Philippe Devos, Intensivmediziner am CHC Krankenhaus Lüttich dem ARD-Studio Brüssel.

Pflegepersonal, das positiv auf Corona getestet wurde, aber keine Symptome zeigt, muss zur Arbeit, weil es dringend gebraucht würde. "Ohne diese Pflegerinnen und Pfleger würden wir es nicht mehr schaffen", sagte der Intensivmediziner. Im Vergleich zu Deutschland müsse sich eine belgische Krankenschwester um 25 Patienten mehr kümmern.

18.45 Uhr: Virologe Kaiser nennt neue Corona-Zahlen "erschreckend"

Für den Kölner Virologen Rolf Kaiser von der Uniklinik Köln ist der starke Anstieg der Zahlen ein Beleg für die fehlende Einsicht bei manchen. "Sonst hätten wir nicht diese steigenden Zahlen", sagte der Virologe in der "Aktuellen Stunde". Jede und jeder müsse dabei helfen, die Ausbreitung des Virus zu stoppen: "Wir müssen die Regelungen sehen, akzeptieren, befolgen und auch verinnerlichen, das ist das Wichtige."

Unverständnis äußerte Virologe Kaiser für Maskenverweigerer: "Das tut ja nicht wirklich weh, vielleicht ein bisschen unbequem, aber, mein Gott, das ist ein Schutz." Eine japanische Studie habe belegt, dass Masketragen schütze (siehe weiter unten im Ticker). "Das, was wir heute sehen, ist schon vor 14 Tagen passiert. Heute sehen wir die Infektionszahlen, etwas später werden wir die Folgen als Erkrankungen sehen, und das kann uns ja nicht unberührt lassen."

17.55 Uhr: Karte des RKI zeigt Corona-Entwicklung in Deutschland

Die Zahlen der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen weltweit - auch in Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute eine Grafik veröffentlicht, die die Entwicklung veranschaulicht. Verglichen werden die 7-Tages-Inzidenzen vom 22. August, vom 22. September und vom heutigen 22. Oktober. Weiße und grüne Gebiete haben wenige Fälle, orange und rote deutlich mehr. Der Unterschied ist auf den ersten Blick zu sehen.

17.48 Uhr: Neue Einschränkungen im Kreis Coesfeld

Im Kreis Coesfeld hat die 7-Tages-Inzidenz den Grenzwert von 35 übertroffen, aktuell liegt sie bei 43,1. Deswegen hat der Kreis heute strengere Schutzmaßnahmen beschlossen, die ab morgen in Kraft treten.

Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen sind nicht mehr zulässig, an Festen außerhalb des privaten Raums dürfen maximal 25 Personen teilnehmen. Zudem besteht bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sowie bei Sportveranstaltungen Abstands- und Maskenpflicht.

17.33 Uhr: Frankreich weitet Ausgangssperre aus: 46 Millionen Menschen betroffen

Frankreich dehnt die nächtliche Ausgangssperre auf zahlreiche weitere Départements aus. Insgesamt seien nun 54 Verwaltungsbezirke betroffen, in denen 46 Millionen Menschen leben, sagte Premier Jean Castex heute. "Die Situation ist ernst, sie ist ernst in Europa, sie ist ernst in Frankreich", warnte Castex. In Frankreich leben knapp 67 Millionen Menschen.

Bisher gilt eine nächtliche Ausgangssperre im Großraum Paris und acht weiteren Metropolen. Ohne triftigen Grund dürfen sich Menschen dort seit dem Wochenende zwischen 21 und 6 Uhr nicht auf der Straße aufhalten. Mit mehr als 32.000 gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurde am Wochenende ein Spitzenwert erreicht.

17.17 Uhr: Hallensportler in NRW von Corona ausgebremst

Hallensportler haben es derzeit besonders schwer, ihren Trainings- und Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Denn gespielt wird nun mal in geschlossenen Räumen, bei Mannschaftssportlern kommt hinzu, dass der Abstand nicht einzuhalten ist. Heute haben gleich zwei Verbände ihre Konsequenzen daraus gezogen.

Der Handballverband Mittelrhein entschied, seine Saison bis einschließlich 14./15. November zu unterbrechen. Zudem verschob der Westdeutsche Basketball-Verband seinen für 31. Oktober geplanten Saisonstart in den Januar 2021.

17.09: Neue Podcast-Folge: Überall Risikogebiet! Wer muss wann in Quarantäne?

Die Zahl der Corona-Infizierten steigt. Es gibt immer mehr Hotspots in Deutschland. Vor Reisen wird ausdrücklich gewarnt. Wo dürfen wir noch hin? Und wer kann einen eigentlich wann in Quarantäne schicken – und wie lange? Darüber spricht Doc Esser im neuen Coronavirus-Podcast des WDR.

Überall Risikogebiet! Wer muss wann in Quarantäne? Frag dich fit – der Gesundheitspodcast mit Doc Esser und Anne 22.10.2020 21:30 Min. Verfügbar bis 21.10.2033 WDR 2

Download

16.58 Uhr: Dänemark schließt Grenze für deutsche Urlauber

Menschen aus Deutschland dürfen ohne triftigen Einreisegrund nicht mehr nach Dänemark einreisen. Das teilte der dänische Außenminister Jeppe Kofod heute mit. Die Maßnahme bedeutet unter anderem, dass deutsche Touristen nicht mehr ins Land kommen dürfen. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten.

Die Grenzen nach Dänemark waren zuletzt im März für mehrere Wochen dicht. In Dänemark wird ein Land dann zum Quarantäneland erklärt, wenn im Durchschnitt über zwei Wochen hinweg mehr als 30 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner registriert worden sind. In Deutschland ist dieser Wert bereits überschritten.

16.48 Uhr: Weihnachtsmarkt in Düsseldorfer Innenstadt abgesagt

Der Weihnachtsmarkt in der Düsseldorfer Innenstadt findet dieses Jahr nicht statt. Man habe sich angesichts der "dynamischen Entwicklung der Pandemie und der gebotenen Kontaktbeschränkungen" zu diesem Schritt entschieden, teilte Düsseldorf Tourismus heute mit. Der Weihnachtsmarkt hätte eigentlich am 19. November eröffnen sollen.

Der Einzelhandel zeigte Verständnis, allerdings sei die Weihnachtszeit für viele Einzelhandelsbranchen die wichtigste Jahreszeit, in der teilweise 30 bis 50 Prozent des Jahresumsatzes erzielt würden. Die Märkte seien ein Anziehungspunkt. Grundsätzlich verboten sind sie in NRW aktuell nicht, unterliegen aber strengen Einschränkungen. Auch in Köln, Aachen oder Duisburg wurden bereits Märkte abgesagt.

16.18 Uhr: Spieler der Kölner Haie verzichten auf bis zu 60 Prozent Gehalt

Team und Personal der Kölner Haie haben angekündigt, ihrem Club in der wirtschaftlichen Not mit einem Gehaltsverzicht von "bis zu 60 Prozent" zu helfen, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Kölner sind wie alle Vereine der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Zuschauereinnahmen angewiesen, bis zu 80 Prozent der Einnahmen kommen durch die Fans. Derzeit sind aber nicht genügend Zuschauer in den Hallen erlaubt, die DEL hat ihren Start schon zweimal verschoben. Die Haie bitten ihre Fans nun, virtuelle Tickets zu kaufen.

Am Morgen hatte die Liga bekanntgegeben, ab Mitte November ein Vorbereitungsturnier auszutragen. Dabei soll getestet werden, wie eine Eishockey-Saison in Corona-Zeiten aussehen könnte. Die Kölner sind nicht dabei, dafür acht andere Teams, darunter Krefeld und Düsseldorf. Auch bei der DEG verzichten die Spieler auf Gehalt.

16.04 Uhr: Verschärfte Besuchsregeln in münsterländischen Kliniken

Wegen der steigenden Coronazahlen schränken einige Krankenhäuser im Münsterland die Besucherzahl und die Besuchszeiten stark ein. Das Franziskus-Hospital in Ahlen etwa hat eine komplette Besuchersperre verhängt. In der Fachklinik St.-Josef-Stift in Sendenhorst sind Besucher aus Risikogebieten gar nicht erlaubt, auch nicht aus dem eigenen Kreis Warendorf, der als Risikogebiet gilt. Auch in Beckum und Lüdinghausen gibt es neue Regeln.

15.35 Uhr: Österreich meldet Corona-Tagesrekord - 2.435 neue Fälle

Österreich hat den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert neu nachgewiesener Corona-Infektionen registriert. Heute sind 2.435 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden, am Vortag waren es 1.958 Fälle. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt bei 134,5. Besonders hoch ist der Wert im Salzburger Land. Deutschland hat seine Reisewarnung heute auf fast ganz Österreich ausgeweitet.

14.32 Uhr: Kritik an neuen Schul-Regeln in NRW

Mit Spannung war erwartet worden, wie das NRW-Schulministerium auf die steigenden Infektionszahlen reagiert - schließlich geht am Montag die Schule wieder los und viele Schüler leben mittlerweile in einem Corona-"Hotspot". Mit einer schärferen Maskenpflicht und regelmäßigem Lüften soll der Unterricht trotzdem normal weitergehen. Das verkündete Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch.

Das kommt nicht überall gut an. Kritik gibt es von Lehrerverbänden und der Opposition, die weitere Maßnahmen fordern, damit Schulschließungen vermieden werden können. Eine Forderung: geteilte Klassen und bessere Bedingungen für Distanzunterricht. Das lehnt die Ministerin aber ab.

14.16 Uhr: 22 von 30 Klosterschwestern mit Corona infiziert

In einem Kloster in Mönchengladbach sind 22 von 30 Schwestern positiv auf Corona getestet worden. Zwei Schwestern, beide schon weit über 80, sind ins Krankenhaus gekommen. Die anderen hätten teilweise Symptome, teilweise auch nicht, sagte eine der Schwestern vom Orden der Salvatorianerinnen heute der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir dürfen das Haus nicht verlassen", sagte sie. "Die einen sagen: Wir sollen den Kreuzgang auf- und abgehen, damit wir nicht steif werden. Die anderen sagen: Wir sollen am besten auf unseren Zimmer bleiben." In jedem Fall würden sie sich ausschließlich im Komplex des Klosters Neuwerk aufhalten, um niemanden anzustecken.

13.52 Uhr: Kauflaune lässt nach

Klopapier, Mehl und Hefe sind wieder besonders gefragt, aber insgesamt lässt die Kauflaune nach - die zweite Corona-Welle hemmt die Kauflust der Deutschen.

Etwa drei Viertel von ihnen gehen empfinden die Corona-Pandemie als eine große oder sehr große Bedrohung. "Die Furcht steigt vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten", sagte Rolf Bürkl vom Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK. Die Kauflaune sei im Oktober deshalb deutlich gesunken: "Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwindet im Oktober spürbar."

13.47 Uhr: RTL-"Dschungelcamp" fällt wegen Corona aus

Das ursprünglich für Anfang 2021 geplante RTL-"Dschungelcamp" in Wales wird wegen der Corona-Pandemie abgesagt. "So sehr uns diese Produktion am Herzen liegt, die Sicherheit und die Gesundheit für alle Beteiligten haben absolute Priorität", erklärte RTL-Unterhaltungschef Markus Küttner heute. Man plane nun eine "neue, spannende" Show zu dem Format mit den Dschungel-Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich in Deutschland.

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!", wie die Show offiziell heißt, ist ein Erfolgsformat des Senders. Das Finale der 14. Staffel im Januar verfolgten 6,22 Millionen Zuschauer.

13.09 Uhr: Corona-Studie aus Tokio zeigt Schutzwirkung von Masken

Wissenschaftler der Universität Tokio haben in einer Studie den Schutzeffekt von Masken im Bezug auf das Coronavirus nachgewiesen. In Versuchen mit Puppen wurden verschiedene Szenarien mit oder ohne Maske durchgespielt. Dabei zeigte sich, dass Masken im Umgang mit dem Coronavirus entscheidend dazu beitragen können, die Verbreitung des Virus zu stoppen. Die Gefahr andere anzustecken, sinke bei dem Gebrauch einer Maske um bis zu 70 Prozent. Es sei allerdings ebenfalls wichtig, die Maske richtig zu tragen – also über Mund und Nase.

12.49 Uhr: Drei Dinge, die ich jetzt tun kann

Die Corona-Neuinfektionen sind in Deutschland auf mehr als 11.000 gestiegen - ein neuer Höchststand. Beim Inzidenzwert liegen inzwischen acht NRW-Städte und -Kreise bei über 100. Die Gesundheitsämter in NRW sind am Limit: Teilweise können Kontakte von Infizierten nicht mehr zeitnah nachverfolgt werden, wie eine WDR-Recherche zeigt. Was bedeutet das für meinen Alltag? Drei Dinge, die ich jetzt tun kann.

12.34 Uhr: Karneval in Ostwestfalen-Lippe fällt vielerorts aus

Die Karnevalsvereine in Ostwestfalen-Lippe planen zum Sessionsauftakt am 11.11. keine Sitzungen, keinen Straßenkarneval und keine Umzüge. Und auch für den Februar wurde schon fast alles abgesagt, ergab eine WDR-Anfrage.

12.07 Uhr: NRW-Gesundheitsämter am Limit

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in NRW weiter. Und damit auch die Belastung bei den Gesundheitsämtern. Eine WDR-Recherche zeigt: Teilweise können Kontakte von Infizierten nicht mehr zeitnah nachverfolgt werden. Für manche gehe es nur noch um Mangelverwaltung.

Gesundheitsminister Laumann sagte heute im WDR-Interview, dass das Land zur Kontaktverfolgung NRW nun 1.000 zusätzliche Leute in die Gesundheitsämter vor Ort schickt. Derzeit würden jede Woche 350.000 Menschen auf Corona getestet.

11.48 Uhr: Eilantrag zu Beherbergungsverbot inhaltlich zu dünn

Die Richter des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe haben einen Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot als unzulässig eingestuft. Kläger aus Tübingen, die Urlaub machen wollten, hatten gegen die Vorschriften in Schleswig-Holstein einen Eilantrag eingereicht. Dem Gericht in Karlsruhe fehlten in diesem allerdings erforderliche Darlegungen. Damit lässt eine inhaltliche Entscheidung zu den Beherbergungsverboten weiter auf sich warten.

11.41 Uhr: Studie zeigt hohe Akzeptanz zu Corona-Maßnahmen bei jungen Menschen

Über die Hälfte der Menschen zwischen 16 und 26 Jahren hält die Corona-Maßnahmen für angemessen. Dies hat eine Jugendstudie der TUI Stiftung ermittelt, die heute veröffentlicht wurde. Rund ein Fünftel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hält die Maßnahmen hingegen für übertrieben. Die Studie zeigt auch: Homeschooling und Home Office sind jungen Menschen offenbar schwergefallen.

11.31 Uhr: Auch Duisburger Weihnachtsmarkt wird abgesagt

Der Weihnachtsmarkt in Duisburg wird nicht stattfinden. Das hat die Stadt Duisburg heute Vormittag bekanntgegeben. "Vor dem Hintergrund der stark steigenden Infektionszahlen konnte jedoch kein Weg gefunden werden", so eine Sprecherin der Stadt. Ähnlich wie in Aachen soll es allerdings ebenfalls Festbeleuchtung im Stadtzentrum geben. Auch Aachen und Herne haben bereits ihre Weihnachtsmärkte abgesagt.

11.13 Uhr: Polen und Schweiz auf Corona-Risikoliste

Die Bundesregierung hat die Nachbarländer Polen und Schweiz sowie große Teile von Österreich und Italien zu Corona-Risikogebieten erklärt. Der Beschluss dafür gilt ab Samstag. Die Kanarischen Inseln werden hingegen von der Risikoliste gestrichen.

11.05 Uhr: Mannschaft von Werder Bremen in freiwilliger Quarantäne

Ein Fußballspieler des Bundesligisten Werder Bremen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Spieler befindet sich in häuslicher Quarantäne, das gesamte Team und die Trainer bleiben freiwillig bis Freitag zu Hause. Am Sonntag spielt Werder Bremen gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

10.00 Uhr: Prof. Dr. Lothar Wieler informiert zur aktuellen Corona-Lage

  • Wieler betont, man habe noch die Chance die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, auch wenn die Situation "inzwischen sehr ernst" geworden sei. Waren die Zahlen der Neuinfektionen Anfang Oktober noch bei 1.000-4.000 täglichen Neuinfektionen, seien sie bis heute mit über 11.000 deutlich gestiegen.
  • Die intensivmedizinischen Behandlungen nehmen wieder zu. Man müsse sich auch darauf einstellen, dass es in den nächsten Wochen wieder vermehrt Todesfälle geben wird.
  • Während die Ansteckungen in privaten Haushalten zunehmen würden, spielten die Ansteckungen in Verkehrsmitteln oder bei Hotelübernachtungen keine so große Rolle. Besonders riskant für mögliche Übertragungen seien also private Treffen. Wieler ruft dazu auf, private Feiern "einfach zu vermeiden".
  • Dadurch, dass sich mittlerweile viele junge Menschen infizierten, sinke nur der prozentuale Anteil älterer Menschen. Die Anzahl an Neuinfektionen Älterer steige aber dennoch weiter an. Von Anfang an, habe man die Strategie gefahren, dass der Schutz von Risikopatienten ein wichtiger Teil sei. Dies sei jetzt und in der Zukunft weiterhin so. Man könne aber nicht bestimmte Gruppen explizit aus der Gesellschaft ausblenden. Das sei praktisch "weder umsetzbar, noch vertretbar".
  • Wieler betont, es sei wichtig die Zahlen einzuordnen. Die täglich genannten Neuinfektionen seien schließlich Ansteckungen, die bereits fünf bis 7 Tage zurück lagen. Bei Betrachtung der Intensivbetten seien es sogar drei bis vier Wochen. Deshalb sehe man den Effekt von Maßnahmen erst nach gewisser Zeit. Bei Menschen bis 60 Jahren sei die Testrate bereits auf vier Positive aus 100 Testungen angestiegen. Auch in den anderen Altersgruppen sei ein Anstieg dieser Rate zu verzeichnen. Man teste nicht mehr als in den vergangenen Wochen, dennoch steige die Anzahl der Neuinfektionen.
  • Das Konzept der Herdenimmunität sei in einigen Ländern gescheitert und keine Option für jemanden, der sich ernsthaft damit befasse. Bei Millionen von Ansteckungen gäbe es hunderttausende schwere Krankheitsverläufe und auch die Anzahl der Toten wäre dann "sehr, sehr hoch".
  • Für die Nachverfolgung von Infektionen sei zwar die Suche der Gesundheitsämter nach der Quelle in der Vergangenheit wichtig, der Blick in die Zukunft sei aber auch sehr wertvoll, um mögliche Infektionen zu vermeiden. Die Corona-Warn-App werde stetig weiterentwickelt. Konzepte, bei denen viele Menschen mit FFP2-Masken auf Konzerten zusammen kämen, empfehle das Robert-Koch-Institut nicht. Die rechtliche Umsetzung dieser Empfehlungen liege aber nicht beim RKI, sondern bei den lokalen Behörden.
  • "Wir gehen alle davon aus, dass im nächsten Jahr ein Impfstoff zugelassen wird", sagt Weiler. Wenn man in der dritten Testphase mehrere 10.000 Menschen getestet habe und alles ohne Nebenwirkungen verliefe, erst dann erfolge die Zulassung.

09.38 Uhr: RKI zur Pandemie-Lage im Livestream

Das Robert-Koch-Institut informiert ab 10.00 Uhr zur aktuellen Corona Lage. Am Morgen wurden über 11.000 Neuinfektionen bekannt gegeben - ein deutlicher Anstieg des Höchstwerts.

09.26 Uhr: Auch Tschechien mit neuem Höchstwert

Die Corona-Zahlen in Tschechien wachsen weiter rasant. Das Gesundheitsministerium zählte 14.968 Neuinfektionen binnen eines Tages und meldet damit einen neuen Höchstwert. Zudem registrieren die Behörden 120 weitere Todesfälle. Das Land, in dem 10,7 Millionen Menschen leben, hat einen der höchsten Infektionswerte je 100.000 Einwohnern in Europa. Die tschechische Regierung verhängte daher erneut einen Lockdown, der am heutigen Donnerstag in Kraft trat. In Tschechien müssen von heute an fast alle Geschäfte schließen. Zudem werden Ausgangsbeschränkungen verhängt.

08.34 Uhr: Nachfrage nach Hygieneartikeln gestiegen

Vor dem Hintergrund steigender Neuinfektionen in Deutschland ist die Nachfrage nach ausgewählten Hygieneartikeln und Lebensmitteln teils deutlich gestiegen. Wie eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt, waren die Verkaufszahlen von Toilettenpapier in der vergangenen Woche fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Vorkrisen-Monate August 2019 bis Januar 2020. Der Absatz von Desinfektionsmitteln lag knapp drei Viertel und der von Seife knapp zwei Drittel über dem Vorkrisen-Durchschnitt. Ebenso stiegen die Absatzzahlen von Mehl und Hefe deutlich.

Politik und Wirtschaftsverbände sehen die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs aber als gesichert und appellieren an die Bevölkerung, von "Hamsterkäufen" abzusehen.

07.57 Uhr: Essener Spielemesse findet nur digital statt

Eigentlich sollte die internationale Spielemesse ab heute 200.000 Besucher nach Essen locken. Wegen Corona zeigen die Veranstalter aber nur digital, was 2020 bei Gesellschaftspielen im Trend liegt, bei der "SPIEL.digital".

Besonders beliebt sind in diesem Jahr kooperative Spiele - also solche, bei denen man nicht gegeinander, sondern zusammen spielt. Weitere Trends: Escape-Games für Zuhause, Solo- und Zwei-Personen-Spiele sowie politische Spiele.

07.36 Uhr: Acht Städte mit Inzidenz über 100

In Nordrhein-Westfalen liegen mittlerweile acht Gebiete über der Schwelle von mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche. Das geht aus den jüngsten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Landeszentrums Gesundheit NRW hervor. Das sind konkret die kreisfreien Städte Aachen (100,5), Duisburg (105,7), Gelsenkirchen (123,6), Herne (152,8), Köln (111,7), Solingen (153,9) und Wuppertal (105,9) sowie der Kreis Düren (117,1).

07.00 Uhr: Duisburg mit weiteren Einschränkungen

Da sich in Duisburg 100,1 Menschen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben, ergreift die Stadt nun weitere Maßnahmen. Ab 7 Uhr gilt in den Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen Maskenpflicht und der Kontakt- und Schulsport ist in Hallen sowie unter freiem Himmel untersagt. Trainingseinheiten beispielsweise im Fußball sind möglich, solange sie kontaktlos erfolgen.

06.36 Uhr: Mehr als 11.000 Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie auf mehr als 11.000 registrierte Fälle innerhalb eines Tages gestiegen – laut Robert Koch-Institut wurden 11.287 neue Ansteckungsfälle erfasst. Der bisherige Rekordwert von 7.830 Infektionen innerhalb eines Tages war vergangenen Freitag gemeldet worden.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.