Waschbär soll Hund in Remscheid getötet haben

Stand: 17.07.2024, 13:09 Uhr

Waschbären sollen in Remscheid einen Familienhund angegriffen und einen Koikarpfen getötet haben. Die Kreisjägerschaft bestätigt ein großes Problem mit den kleinen Tieren.

Von Helge Rosenkranz

In Remscheid gibt es offenbar eine Waschbären-Plage. Besonders betroffen ist der Stadtteil Rath. Dort haben Anwohner schon schlimme Entdeckungen gemacht. Nach einem Bericht des Remscheider Generalanzeigers soll ein Waschbär am hellichten Tag einem Haushund die Kehle durchgebissen haben. Der WDR konnte die betroffene Familie bislang nicht erreichen, wohl aber einen anderen Geschädigten.

Remscheider Teichbesitzer: Waschbär tötete Koi-Karpfen

Alexander Schmidt pflegt seit vielen Jahren seinen großen Garten, im Mittelpunkt ein Karpfenteich. Der Remscheider hält dort Koi-Karpfen, die er irgendwann als Jungfische gekauft hat. Eines Morgens die böse Überraschung. „Da lag ein halb gefressener Koi mitten auf der Wiese."

Alexander Schmidt forschte nach dem Raubtier, das über den Teich hergefallen war. Er entdeckte an vielen Stellen im Garten und am Haus die typischen Kratzspuren von Waschbären. An einer Stelle hatten die kleinen Bären sogar ein Loch in einer Wand hinterlassen.

Der Rentner ist sicher, dass sich die Waschbären auch an seinem Koi-Karpfen-Teich bedient haben.

Waschbären werden zur Plage

Fakt ist: Die Waschbären breiten sich immer mehr aus, auch in Wohngebiete. Sie sind hervorragende Kletterer und überwinden problemlos praktisch jeden Schutz an Gebäuden. „Ich müsste mir schon eine Glasglocke um das Haus bauen, um sicher zu sein“, sagt Alexander Schmidt.

Remscheider Kreisjägerschaft empfiehlt Zäune

Selbst bekämpfen darf er die Tiere nicht. Er müsste einen Jäger oder eine Jägerin beauftragen, der oder die zudem über die nötige Zusatzqualifikation verfügt. „In Remscheid jedoch gibt es niemanden mit dieser Qualifikation“, sagt Hans-Willi Kling, der Vorsitzende der Remscheider Kreisjägerschaft.

Hat eine Waschbär-Population erst einmal ein bestimmtes, lohnendes Ziel ausgemacht, etwa den Gartenteich von Alexander Schmidt, lassen sie sich nur durch gezielten Schutz vom Fressen abhalten: Engmaschige Zäune, möglichst keine Öffnungen an Dachgiebeln, Metallgitter auf Schornsteinen, Manschetten um Dachrinnen. Doch das kostet Geld.

Bei Alexander Schmidt käme das noch zu dem materiellen Schaden wegen des Verlusts seiner Koi-Karpfen obendrauf. Den beziffert er schon jetzt auf 4.000 Euro. Seine wichtigste Warnung: Bloß keinen Waschbären anfüttern. Denn dann wird man den kleinen Bären, der vielerorts schon zur Plage wird, nicht mehr los.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort, Remscheider Generalanzeiger

Über dieses Thema berichtet der WDR am 17.07.2024 auch im WDR-Fernsehen: Lokalzeit Bergisches Land und auf WDR2.