Live-Ticker von Samstag (29.08.2020) zum Nachlesen

Stand: 29.08.2020, 21:20 Uhr

  • Demonstranten wollten in den Reichstag
  • Attila Hildmann bei Demo festgenommen
  • Berliner Anti-Corona-Demo aufgelöst
  • Seehofer will wieder Fans im Stadion
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Demonstranten wollten in den Reichstag

Die Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung in Berlin eskalieren: Mehrere Personen durchbrachen die Absperrung am Reichstagsgebäude und wollten die Treppe hoch. Polizeibeamte drängten die Menschen zurück, sie setzten Pfefferspray ein. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Nach Polizeiangaben ist die Situation allerdings wieder unter Kontrolle. Am Reichstagsgebäude hatte es zuvor eine Kundgebung gegeben.

Festnahmen bei "gewalttätigen Auseinandersetzungen"

Vor der Russischen Botschaft ist es nach Polizeiangaben im Zuge der Anti-Corona-Demo zu "gewalttätigen Auseinandersetzungen" zwischen Demonstranten und Einsatzkräften gekommen. Rund 3.000 Rechtsextreme und Reichsbürger versammelten sich nach offiziellen Angaben vor dem Gebäude, mehrere Einsatzkräfte seien angegriffen worden. Es gab Hunderte Festnahmen - darunter Vegan-Koch und Corona-Leugner Attila Hildmann. Das bestätigte Berlins Innensenator Andreas Geisel.

Zu Konflikten kam es nach Angaben der Polizei an verschiedenen Stellen im Stadtzentrum. So legten sich auf dem Schiffbauerdamm rund 40 Menschen Boxbandagen an, wie die Polizei berichtete. In der Universitätsstraße sei zudem eine Fahrbahn mit Hindernissen blockiert worden, in der Friedrichstraße habe ein Baucontainer gebrannt. Zudem sei es zu Sitzblockaden gekommen.

Anti-Corona-Kundgebunge an der Siegessäule

Wegen Verletzung der Auflagen hatte die Berliner Polizei die Anti-Corona-Demo zwar aufgelöst, doch andere Kundgebungen waren erlaubt. So fand am Nachmittag am Großen Stern eine Kundgebung mit bis zu 25.000 Menschen statt. In der Spitze nahmen an der Demonstration in der Hauptstadt nach Angaben von Berlins Innensenator Andreas Geisel rund 38.000 Menschen teil.

Polizei löst Anti-Corona-Demo auf

Die Berliner Polizei hat die Anti-Corona-Demo in der Haupstadt aufgelöst. "Mindestabstände werden von Ihnen flächendeckend trotz wiederholter Aufforderung nicht eingehalten", hieß es in einer Durchsage der Polizei an die Demonstranten. "Aus diesem Grund besteht keine andere Möglichkeit, als die Versammlung aufzulösen."

Das Land Berlind und die Polizei hatten die Demo im Vorfeld verbieten lassen wollen - weil sie der Ansicht war, dass die Teilnehmer sich nicht an die Hygiene-Regeln wie den Abstand von anderthalb Metern und die Maskenpflicht halten würden. Dagegen hatten die Organisatoren geklagt. Mit Erfolg.

Einschätzung zur Demo in Berlin: "Teile der bürgerlichen Mitte radikalisieren sich"

Alt und jung, Rechtsextreme, Linke, Bürgerliche, im Zuge der Anti-Corona-Demos ist laut Journalist Olaf Sundermeyer ein neues Bündnis enstanden. "Ein Großteil der Demonstrationsteilnehmer hat sich friedlich verhalten. Es waren aber auch viele Teilnehmer aus der organisierten rechtsextremen Szene dabei. Auch aus NRW. Vor allem aus Dortmund und aus Düsseldorf", sagte der Journalist am Rande der Demonstration in Berlin im Interview mit der Aktuellen Stunde. Sundermeyer beschäftigt sich seit Jahren mit der rechtsextremen Szene.

"Es ist ein Bündnis. Es wird akzeptiert, dass Rechtsextremisten dabei sind. Und das wiederum ist eine neue Qualität. Und es ist zu beobachten, dass sich Teile der bürgerlichen Mitte im Zuge der Corona-Krise selbst radikalisieren", so Sundermeyer.

Seehofer will wieder Fans in die Stadien lassen

Horst Seehofer macht allen Sport-Fans Hoffnung, bald wieder in die Stadien pilgern zu können. In der Zuschauerfrage bei Sport-Großveranstaltungen müsse man von "Schwarz-Weiß-Lösungen" wegkommen, sagte der Bundesinnenminister dem "Donaukurier". "Wir können Zuschauer langsam wieder in die Stadien einlassen, ohne den Infektionsschutz zu vernachlässigen."

Mit den Entscheidungen der Ministerpräsidenten vom Donnerstag sei er hochzufrieden. "Der Grundsatz, auf unbestimmte Zeit überhaupt keine Zuschauer zuzulassen, ist im Grunde vom Tisch. Wir werden jetzt prüfen, wann und wie wir den Sport auch wieder mit Publikumsbeteiligung erleben können", sagte der Minister.

Peter Maffay gibt Konzert in Berlin

Kult-Rocker Peter Maffay wird mit seiner Band am 2. Oktober ein Konzert auf der Berliner Waldbühne geben. Die Show bildet den Abschluss der "Back to Live"-Konzertreihe. "Wir werfen den Motor wieder an", freut sich der 70-Jährige. Im Rahmen der Konzertreihe treten auch Roland Kaiser, Sido und Helge Schneider auf - natürlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Auflagen.

Leutheusser-Schnarrenberger: "Rechtsstaat in Deutschland funktioniert"

Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts begrüßt, auch wenn sie viele der Aussagen, die auf den Demos gegen die Corona-Maßnahmen fallen, nicht teile. "Das Versammlungsrecht hat aber einen hohen Stellenwert für die Demokratie", sagte die Juristin in der Aktuellen Stunde.

Dass das Demo-Verbot gekippt wurde, sieht Leutheusser-Schnarrenberger als einen Beweis dafür, dass der Rechtsstaat in Deutschland funktioniere. Niemand könne sagen, es würde einseitig oder willkürlich entschieden.

Müssen sich Risiko-Urlauber bald anmelden?

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen möchte, dass Reisen in Corona-Risikogebiete vorab bei den Gesundheitsämtern gemeldet werden müssen. Der Zeitung "Die Welt" sagte er, wer in ein Risikogebiet fahre, müsse akzeptieren, dass sein Urlaub keine Privatsache mehr sei.

Röttgen sprach sich zudem dafür aus, über eine Corona-Impfpflicht nachzudenken, sobald ein wirkungsvoller Impfstoff zur Verfügung steht.

Club trotz Corona: Festparty in Hagen

Disco unter Coronabedingungen - das wird heute Abend in Hagen getestet. Die Großraumdisco "Capitol" macht zum ersten Mal seit Monaten wieder auf - allerdings unter strengen Regeln. Statt 2.000 dürfen nur 200 Besucher rein und das auch nur mit vorheriger Anmeldung.

Auch im Club wird alles anders. Der Betreiber hat Lounges mit Glasscheiben aufgebaut, in die jeweils eine maximal zehnköpfige Gruppe rein darf. Dort und nur dort muss auch keine Maske im Gesicht sein. Die Getränke werden geliefert und getanzt werden darf auch nicht. Immerhin gibt es einen DJ und Musik. Ordnungs- und Gesundheitsamt der Stadt Hagen werden den Versuch begleiten.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

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