Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Dönerproduzent in Moers wieder aktiv
Der Moerser Dönerfleischhersteller Öztas am Niederrhein darf nach einem Corona-Ausbruch und einer rund zweiwöchigen Schließung die Produktion wieder starten. Dem Betrieb werde ab Dienstag (14.07.2020) unter strengen Auflagen die Wiederaufnahme der Produktion gestattet, teilte der Kreis Wesel am Abend mit.
Die Auflagen durch die Behörden beziehen sich demnach auf "organisatorische Aspekte" und vor allem auf den Arbeitsschutz. Zudem seien Vorgaben zum Einsatz der Beschäftigten gemacht worden: Die Mitarbeiterzahl in der Produktion werde sukzessive aufgestockt beginnend mit maximal je 50 Beschäftigten in zwei Schichten. Vor Aufnahme der Arbeit müsse ein negatives Testergebnis vorliegen.
Spahn warnt vor "zweitem Ischgl"
Die Bilder von Mallorcas Partyhochburgen, wo am Wochenende wieder kräftig gefeiert wurde, beschäftigen auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Man müsse aufpassen, dass die Insel kein "zweites Ischgl" wird, sagte der CDU-Politiker bei einer Pressekonferenz.
Spahn betonte, er verstehe die Ungeduld der Bürger. Mobilität in der Urlaubszeit mache es dem Virus aber leichter, sich zu verbreiten. "Das heißt aber nicht, dass wir automatisch mit einer zweiten Welle im Herbst und Winter rechnen müssen. Das können wir als Gesellschaft verhindern", betonte der Minister. Schließlich hätte Deutschland es schon einmal geschafft, eine Infektionswelle zu brechen.
Merkel fordert europäische Zusammenarbeit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht nach Gesprächen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte grundsätzliche Übereinstimmung für die Grundstruktur des EU-Wiederaufbaufonds. Nach Gesprächen auf Schloss Meseberg nördlich von Berlin fordert Merkel heute gemeinsame Anstrengungen in der EU, um aus dem humanitären Desaster und der großen wirtschaftlichen Schwäche in Folge der Corona-Pandemie gut herauszukommen.
Italien hat die Corona-Krise mit rund 35.000 Toten besonders hart getroffen. Genauso wie Spanien ist das Land möglicher Hauptempfänger der geplanten EU-Hilfen. Die Niederlande gehören mit Österreich, Dänemark und Schweden zu den sogenannten "Sparsamen Vier", die nicht rückzahlbare Milliardenzuwendungen ablehnen. Von den 750 Milliarden Euro des schuldenfinanzierten Wiederaufbauplans sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden.
Tönnies darf teilweise wieder öffnen
Nach den Tests der neuen Filteranlagen bei Tönnies, dürfen jetzt die ersten Produktions-Mitarbeiter wieder ihre Arbeit aufnehmen. Es geht um Angestellte der Tönnies-Tochter "Tillman's", die Fertigprodukte herstellt. Schlachtung und Zerlegung dürfen noch nicht wieder arbeiten.
Auflage für die Arbeitserlaubnis sind unter anderem die neuen Filter, Mindestabstand während der Arbeit und in Pausen und zwei Coronatests pro Woche. Grundsätzlich dürfen auf dem Betriebsgelände nur Mitarbeiter arbeiten, die nicht unter Quarantäne stehen.
Neue Filteranlagen bei Tönnies gegen Corona
Am Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück haben Hygiene-Experten der Uni Bonn eine neue Filtertechnik der Klimaanlage getestet. Die Wissenschaftler haben dabei heute den von einer Umluftanlage gekühlten Luftstrom in der Zerlegung von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb mit Rauch sichtbar gemacht. Behördenmitarbeiter haben den Test der Anlage begleitet. Ein Ergebnis liegt nach Angaben des Kreises Gütersloh heute noch nicht vor.
Bei Tönnies hatten sich rund 1.400 Arbeiter nachweislich mit dem Virus infiziert. Bei der Suche nach der Ursache hatte eine erste Analyse den Verdacht auf die Umluftanlage gelenkt. Mit deren Hilfe wird die wärmere Atemluft der körperlich hart arbeitenden Beschäftigten abgesaugt, auf sechs bis zehn Grad gekühlt und bislang ohne Filter zurück in die Produktion geführt.
Freiwilligenregister geht online
Mediziner und Pflegepersonal können sich nun in einem Freiwilligenregister eintragen. Sie werden um Unterstützung gebeten, wenn es zu Corona-Ausbrüchen wie in Coesfeld oder im Kreis Gütersloh kommt. So soll die Patientenversorgung in betroffenen Regionen abgesichert werden.
"Ich appelliere an alle, die sich vorstellen können, im Fall der Fälle den Krisenstäben vor Ort zu helfen, sich zu registrieren", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Der CDU-Politiker betonte, dass mit der Registrierung keine Verpflichtung verbunden sei. Es gehe nur "um eine grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung".
DFB-Leitfaden für Amateurfußball
Der Deutsche Fußball-Bund will seine Amateur-Mannschaften bei ihrer Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie mit einem Muster-Hygienekonzept unterstützen. Das heute in einer Mitteilung vorgestellte Konzept beinhaltet, unter anderem, Hinweise auf die üblichen Regeln wie das Einhalten des Mindestabstands von 1,50 Meter außerhalb des Spielfelds, das Unterlassen von Spucken und von Nasenputzen auf dem Spielfeld oder auf die Hust- und Nies-Etikette. Trainieren und Spielen dürfen nur Personen ohne Covid-19-Symptome, heißt es weiter.
Die Sportstätten werden in die drei Zonen "Innenraum/Spielfeld", "Umkleidebereiche" und "Publikumsbereich" geteilt. Zudem wird in dem elf Kapitel umfassenden Leitfaden auf Trainingstipps in Corona-Zeiten verwiesen. Das Papier soll laufend aktualisiert werden.
Sachsen stell Studie vor und öffnet Schulen
Eine Studie in Sachsen hat bei 2.000 Schülern und Lehrern nur wenige Personen mit Antikörpern gefunden. In der Untersuchung bei rund 1.500 Schülern und 500 Lehrern an weiterführenden Schulen habe man nur bei zwölf Personen Antikörper festgestellt, sagt Professor Reinhard Berner von der Uniklinik Dresden heute. Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen keine Hinweise, dass Kinder oder Jugendliche das Virus besonders schnell verbreiten: "Kinder sind vielleicht sogar Bremsklötze bei der Infektion", sagte Berner.
Sachsens Schulen sollen nach den Sommerferien wieder zum Regelbetrieb zurückkehren. Ab Ende August bestehe wieder uneingeschränkte Schulbesuchspflicht für alle Schularten und Jahrgangsstufen, erklärt Kultusminister Christian Piwarz (CDU). So werde es weiter Hygieneregeln geben, die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,50 Metern gelte künftig aber nicht mehr. Über das Tragen von Mund-Nase-Masken könne jede Schule selbstständig entscheiden.
WHO-Chef: Vorerst keine Normalität
Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht in absehbarer Zukunft "keine Rückkehr zur Normalität". Zu viele Länder seien im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie auf dem falschen Weg, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute bei einer Online-Pressekonferenz. Die Pandemie werde sich weiter verschlimmern, wenn sich die Menschen nicht an grundlegende Vorsichtsmaßnahmen halten würden: Abstandsregeln beachten, Händewaschen und Masken tragen.
Tedros warnte, es komme in vielen Ländern, die Beschränkungen lockern und "nachweislich wirksame Maßnahmen missachten, welche das Ansteckungsrisiko reduzieren" zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen. Am Sonntag (12.07.2020) hatte die WHO einen neuen Tagesrekord von 230.000 Neuinfektionen gemeldet. Weltweit sind nach einer Zählung von AFP bisher 570.000 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. Mehr als 12,9 Millionen Ansteckungen wurden registriert, seit das Virus Ende 2019 in China erstmals auftauchte.
Wirtschaftsministerium: "Konjunktureller Tiefpunkt" überstanden
Die deutsche Wirtschaft erholt sich laut Bundesregierung bereits von der Krise. "Der konjunkturelle Tiefpunkt ist durchschritten", erklärte das Wirtschaftsministerium. Ab dem dritten Quartal könne wieder mit dem Wachstum des BIP gerechnet werden.
Das Ministerium setzt darauf, dass die befristete Mehrwertsteuersenkung die Kauflaune ankurbelt. Ebenfalls wichtig für den weiteren Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werde sein, wie schnell sich die Auslandsnachfrage nach Gütern "Made in Germany" erhöhe.
ifo-Studie: Zukünftig mehr Homeoffice
Laut einer Umfrage des Münchener ifo-Instituts könnten zukünftig mehr Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten. 54 Prozent der befragten Betriebe erwarten, dass diese Arbeitsform dauerhaft zunimmt. Insgesamt nahmen 7.300 Unternehmen an der Umfrage teil. "Die Neuorganisation der Arbeit wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vollständig rückgängig gemacht werden", so Oliver Falck vom Ifo.
Eine aktuelle Studie der Uni Mannheim sieht derzeit aber noch keine großen Veränderungen: "Homeoffice scheint etwas Vorübergehendes zu sein", stellt die Mannheimer Professorin Katja Möhring fest. Während im März rund 25 Prozent der Beschäftigten überwiegend in Heimarbeit waren, sind es mittlerweile nur noch knapp acht Prozent. Mehr als 70 Prozent der über 1.800 Befragten gaben an, wieder ausschließlich oder überwiegend im Unternehmen zu arbeiten.
Schärfere Regeln auf Mallorca
Ab heute wird laut Medienberichten auf Mallorca und anderen Balearen-Inseln die Maskenpflicht verschärft. Verstöße gegen Schutzmaßnahmen sollen mit hohen Geldbußen bestraft werden. Details will die Regionalregierung ab Mittag nennen. Geplant ist, dass Masken auch im Freien getragen werden müssen - mit Ausnahme von Strand, Pool und Sport.
Events für den Sommer - trotz Corona
Wegen der Corona-Epidemie fallen derzeit unzählige Großveranstaltungen aus - aber nicht alle. Diese Events kann der Westen im Sommer besuchen:
NRW lockert Corona-Regeln
Das NRW-Landeskabinett hat gestern einige Änderungen in der Corona-Schutzverordnung beschlossen, die ab Mittwoch (15.07.2020) gelten sollen. So dürfen dann
- an Festen aus besonderem Anlass, wie Hochzeiten oder Beerdigungen, 150 Personen teilnehmen, wenn eine Kontaktverfolgung sichergestellt ist
- bei Kultur- und sonstigen Veranstaltungen muss ab 300 Personen, statt bislang 100, ein Hygienekonzept vorgelegt werden.
- die Personenbegrenzung beim Kontaktsport in der Halle wird von zehn auf 30 Personen erhöht. Auch die zulässige Zuschauerzahl wird von 100 auf 300 erhöht.
In der Corona-Einreiseverordnung wird ab sofort berücksichtigt, dass ausreichende Testkapazitäten für Einreisende und Rückreisende aus den vom Robert-Koch-Institut festgelegten Risikoländern vorhanden sind. Die Ausnahmen von der Quarantänepflicht wurden dementsprechend reduziert. Beschäftigte aus "kritischen Infrastrukturen", die nun ihren Sommerurlaub in einem Risikogebiet verbringen, werden nicht mehr automatisch von der Quarantänepflicht ausgenommen, sondern nur nach einem negativen Test.
Neben den Lockerungen wurde gleichzeitig eine Verlängerung der Corona-Schutzverordnung bis zum 11. August beschlossen. Damit bleibt auch die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln fortbestehen.
Nach Masken-Verstoß: Dortmunder Schüler darf doch Abschluss machen
Ein Dortmunder Schüler darf nun doch seinen Realschulabschluss machen. In einem Gerichtsstreit zwischen dem 18-Jährigen und der Bezirksregierung Arnsberg ist es nun zu einem Vergleich gekommen.
Der Schüler hatte sich nach den schriftlichen Prüfungen ohne Mund-Nasen-Schutz mit Mitschülern auf dem Schulflur ausgetauscht und den Unterricht anderer gestört. Deshalb war er von den mündlichen Abschlussprüfungen ausgeschlossen worden.
Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort
Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.