Ticker vom Donnerstag (11.06.2020) zum Nachlesen

Stand: 11.06.2020, 20:00 Uhr

  • NRW lockert erneut Corona-Regeln ab Montag
  • Zahl der Corona-Infizierten in NRW weiter rückläufig
  • Studie: Blutwerte erlauben Auskunft über Covid-19-Verlauf
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

NRW: Weitere Lockerungen ab Montag

Grillen, Sauna, Flohmärkte: Ab Montag (15.06.2020) treten in NRW weitere Lockerungen der Corona-Schutzverordnung in Kraft. Laut der ab dann geltenden Regeln, die die Landesregierung heute veröffentlichte, sind folgende Dinge dann wieder erlaubt:

  • das Grillen auf öffentlichen Plätzen
  • Floh- und Trödelmärkte dürfen unter Auflagen wieder öffnen
  • Jahrmärkte und Rummel dürfen in Abstimmung mit den Kommunen stattfinden, wenn die Betreiber ein Konzept vorlegen, nach dem alle Besucher nachverfolgt werden können
  • Saunen und Spaßbäder dürfen wieder öffnen
  • Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern dürfen unter bestimmten Voraussetzungen stattfinden
  • bei kulturellen Veranstaltungen wie Theater und Oper, bei denen die Besucher feste Sitzplätze haben und zurückverfolgt werden können, entfällt die Abstandsregel
  • herausragende private Feste wie Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstags- oder Abschlussfeiern dürfen mit bis zu 50 Teilnehmern veranstaltet werden
  • Geschäfte, Museen und Gastronomie dürfen eine Person pro sieben Quadratmeter in ihre Räumlichkeiten lassen
  • nichtkontaktfreier Sport mit bis zu zehn Menschen ist auch in geschlossenen Räumen wieder erlaubt

Immer weniger Corona-Infizierte in NRW

Die Lockerungen ab Montag (15.06.2020) könnten wohl auch damit zusammenhängen, dass die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten im Land heute auf aktuell 1.604 gesunken ist. Das sind 64 Fälle weniger als gestern, teilte das NRW-Gesundheitsministerium mit.

Studie: Blutwerte verraten Verlauf von Corona-Infektion

Ob eine Corona-Infektion zu einer schweren Erkrankung oder nur milden Symptomen führt, ist eine der größten Unsicherheiten der neuartigen Lungenkrankheit. Diese könnten Forscher aus dem chinesischen Wuhan und von der Uniklinik Essen nun ausgeräumt haben. Sie fanden mit einer Studie heraus, dass sich der Verlauf einer Covid-19-Erkrankung anscheinend anhand von zwei Typen von Abwehrzellen im Blut vorhersagen lässt.

Bei einem der beiden Immunzell-Typen handelt es sich um sogenannte Killer-T-Zellen mit einem bestimmten Oberflächenmarker. Sie töten virusinfizierte Körperzellen ab und unterbrechen damit die Vermehrung des Coronavirus.

"Wenn die Patienten nur wenige von diesen Zellen haben, haben sie ein hohes Risiko, schwere Symptome wie etwa eine Lungenentzündung oder Gerinnungsstörungen zu entwickeln", erklärt Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Essen und Vizepräsident der Gesellschaft für Virologie.

Düsseldorfer Eltern und Lehrer kritisieren Grundschulöffnungen

In einem offenen Brief kritisieren unter anderem die Schulleitungen und Personalräte der Düsseldorfer Grundschulen die Entscheidung der Landesregierung, die Grundschulen ab kommenden Montag (15.06.2020) wieder im Normalbetrieb zu öffnen.

Darin hinterfragen die Verfasser, zu denen auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Verband Bildung und Erziehung gehören, warum zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien ein neues Konzept umgesetzt wird, bei dem es "in Bezug auf seine Auswirkungen in einer Pandemie keine Erfahrungen gibt".

Zudem wird kritisiert, dass die Schüler wieder gemeinsam in ihrer gewohnten Klassenstärke unterrichtet werden sollen, wodurch die Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 1,5 Metern quasi unmöglich werde: "Wie kann es sein, dass die Abstandsregelung, die in den Pandemie-Vorgaben steht und überall gilt, für die Grundschule aufgehoben werden kann?" In ähnlicher Weise hatten sich bereits die Schulleiter der Duisburger Grundschulen an das Schulministerium gewandt.

Fünfzehn Corona-Fälle im Klinikum Dortmund

In einem Krankenhaus im Klinikum Dortmund haben sich fünfzehn Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bei neun Mitarbeitern und sechs Patienten wurde das Virus nachgewiesen, wie das Gesundheitsamt erklärte.

Bislang wurden mehr 2.400 Personen auf den Erreger getestet. Laut der Stadt Dortmund ist die Lage trotz dieses sprunghaften Anstiegs der Infektionszahlen aber unter Kontrolle.

27 Neuinfektion bei Fleischbetrieb Tönnies

Beim Fleischbetrieb Tönnies haben sich nach Informationen des Kreis Gütersloh 27 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt meldete der Kreis am Mittwoch 29 Neuinfektionen.

"Mit dem Wegfall der Quarantäneverpflichtung hat die Fluktuation im Bereich der Personen zugenommen, die in den Schlachtbetrieben tätig sind", erklärte Thomas Kuhlbusch, der Leiter des Krisenstabes, die hohe Zahl der Neuinfektionen.

EU-Kommission: Grenzkontrollen sollen aufgehoben werden

Wenn es nach der EU-Kommission geht, sollen die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union bis Montag (15.06.2020) aufgehoben werden. Dazu rief die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson alle EU- und Schengenstaaten heute in Brüssel auf.

Sie betonte zudem, dass die EU-Gesundheitsbehörde ECDC davon ausgehe, dass interne Grenzkontrollen derzeit kein wirksames Mittel gegen die Pandemie seien. Alle Staaten hätten außerdem Maßnahmen wie das Einhalten physischer Distanz eingeführt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken.

Die Bundesregierung hatte bereits am Mittwoch entschieden, die Einschränkungen bis zum 16. Juni aufzuheben.

Tausende Lufthansa-Stellen gefährdet

Bei der durch die Corona-Krise in Schieflage geratenen Fluggesellschaft Lufthansa stehen tausende Stellen auf der Kippe. Laut des Konzerns seien derzeit 22.000 Mitarbeiter zu viel eingestellt.

Obwohl das Unternehmen die Personalkosten drastisch senken will, sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, wie die Lufthansa erklärte.