Ticker von Freitag (08.05.2020) zum Nachlesen

Stand: 08.05.2020, 20:10 Uhr

  • Fleischbetrieb im Kreis Coesfeld schließt vorübergehend
  • Heinen-Esser: Coronavirus wird nicht über Lebensmittel übertragen
  • Schlachtbetriebe: Heil spricht von "unhaltbaren Zuständen"
  • Besuche in Pflegeheimen ab Samstag wieder möglich
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Fleischbetrieb in Coesfeld wird vorübergehend geschlossen

Gerade erst haben sich Bund und Länder auf eine Art Notbremse für das Infektionsgeschehen verständigt - schon tritt der Ernstfall ein. In einer Großschlächterei im Kreis Coesfeld wurde am Freitag bei mehr als 150 Beschäftigten, die aus Ost- und Südeuropa stammen, eine Ansteckung mit dem Coronavirus nachgewiesen. Von einer Schließung des Betriebs war zunächst keine Rede. Die Firma sei systemrelevant, hieß es. Erst am Freitagnachmittag setzte sich die Landesregierung durch und ordnete die Schließung der Großschlächterei an.

Kritik äußerte der Wuppertaler Politologe Hans Lietzmann. In der "Aktuellen Stunde“ sagte er am Freitagabend, es müsse dafür gesorgt werden, dass die vereinbarten Regeln greifen. Es könne nicht sein, dass bei steigenden Infektionszahlen nach Argumenten gesucht werde, um die Notbremse nicht betätigen zu müssen. Die Einhaltung der Regeln müssten die vorverantwortlichen Behörden kontrollieren, forderte Lietzmann mit Blick auf den Kreis Coesfeld.

Als Konsequenz aus den gestiegenen Infektionszahlen kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Freitag für den Kreis Coesfeld an:

  • Alle Öffnungen werden vom 11. auf den 18. Mai verschoben. Die Kinder könnten auch in Coesfeld nach dem landesweit geltenden Stufenplan wieder in Kindergärten und Schulen gehen, sagte Laumann.
  • Geschäfte mit einer mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche bleiben geschlossen.
  • Freizeitparks und gastronomische Betriebe in Coesfeld dürfen ebenfalls nicht öffnen.
  • Geschlossen bleiben auch Tanzschulen und Fitnessstudios.

In NRW gibt es außer im Kreis Coesfeld zurzeit keine Region, in der sich Infektionszahlen der Obergrenze von 50 pro 100 000 Einwohner nähern, wie Laumann sagte. Es gebe keinen Kreis, bei dem man "aktuell Sorge haben" müsse, so Laumann.

Corona-Infektionen in weiterem Fleischbetrieb in NRW

In NRW gibt es in einem weiteren fleischverarbeitenden Betrieb eine hohe Zahl von Corona-Infektionen. In Oer-Erkenschwick (Kreis Recklinghausen) hätten sich in einem Schwesterbetrieb des Coesfelder Werks 33 von 1.250 Mitarbeitern mit dem Virus angesteckt, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Freitag mit.

Heinen-Esser: Coronavirus wird nicht über Lebensmittel übertragen

Aus Sicht von Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) gibt es keinerlei Hinweise, dass das Coronavirus über Lebensmittel übertragen werden kann. Das sagte die Ministerin am Freitag in Düsseldorf. Sie äußerte sich vor dem Hintergrund, dass in einer Großschlachterei im Kreis Coesfeld bei 129 Beschäftigten eine Ansteckung mit dem Coronavirus nachgewiesen worden war. Die Mitarbeiter aller NRW-Schlachtbetriebe sollen jetzt auf das Virus getestet werden.

Schlachtbetriebe: Heil spricht von "unhaltbaren Zuständen"

Wegen mehrerer Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie schlägt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Alarm. In einem Brief, der WDR und NDR vorliegt, fordert er die Bundesländer auf, vor allem Sammelunterkünfte streng zu überwachen. Neben Schlachtbetrieben in NRW ist auch einer in Schleswig-Holstein betroffen.

Vorschriften für Saisonarbeiter sollen besser kontrolliert werden

Der Gesundheits- und Arbeitsschutz für ausländische Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft soll künftig noch besser kontrolliert werden. Das haben die Länder-Agrarminister nach einer Videokonferenz mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Freitag in Saarbrücken zugesichert. Die zusätzlichen Standards aufgrund der Corona-Pandemie sollten "dauerhaft implementiert" werden, sagte der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, der saarländische Ressortchef Reinhold Jost (SPD): "Weil ich es für wichtig erachte, dass man diesen Menschen vernünftige Rahmenbedingungen bietet."

Die Bundesregierung hatte Anfang April wegen drohender Engpässe in der Landwirtschaft die Einreise von bis zu 80 000 ausländischen Saisonkräfte in den Monaten April und Mai erlaubt.

Familienminister stellt Konzept für Kitas vor

Wie können Kitas, Tagesmütter und -väter den Betrieb in Corona-Zeiten wieder aufnehmen? NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat dazu ein Konzept vorgestellt.

Demnach können ab dem 14. Mai wieder betreut werden:

  • Vorschulkinder mit besonderem Förderbedarf
  • alle Kinder mit Behinderungen
  • alle Zweijährigen in der Kindertagespflege

Von Eltern privat organisierte Kinderbetreuung ist ebenfalls möglich. Alle Sozialkontakte müssen dokumentiert werden.

Ab dem 28. Mai dürfen alle Vorschulkinder wieder in die Kita. Alle Kinder sollen im Juni an insgesamt zwei Tagen in die Kita kommen dürfen - wenn die Infektionszahlen es erlauben. Im September solle zumindest ein eingeschränkter Regelbetrieb möglich sein.

Besuche in Pflegeheimen ab Samstag wieder möglich

Bewohner in nordrhein-westfälischen Alten- und Pflegeheimen dürfen ab Samstag wieder Besuch bekommen. Zunächst hatte es geheißen, das seit Mitte März geltende Besuchsverbot wegen der Corona-Pandemie werde "zum Muttertag", also Sonntag (10.05.2020), aufgehoben. Die Coronaschutzverordnung sei entsprechend geändert worden, bestätigte eine Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitagabend. Dabei gelten aber strenge Hygienevorschriften und Auflagen. Das Vorziehen auf Samstag "ermöglicht den Heimen, Besucherströme am Muttertagswochenende besser zu steuern und kann letztlich für eine Entlastung sorgen", so der Sprecher.

Abwasserproben sollen frühzeitig Hinweise auf Corona geben

Mit Abwasserproben will ein Team aus Wissenschaftlern und Kläranlagen-Betreibern Erkenntnisse über den Infektionsgrad der Bevölkerung in Deutschland mit dem Coronavirus gewinnen. Dazu sollen ab Mitte Mai aus etwa 20 Kläranlagen täglich Proben entnommen werden, um die Reste menschlicher Fäkalien auf das neuartige Coronavirus zu untersuchen, teilte die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) am Freitag in Hennef bei Bonn mit. Ziel sei es, so nähere Aufschlüsse über die Dunkelziffer der Infizierten zu bekommen. "Das große Ziel ist es, so zu einem Frühwarnsystem zu kommen", erläuterte DWA-Fachreferent Christian Wilhelm. Wenn sich in einem Kläranlagen-Bereich der Anteil der positiven Abwasser-Proben erhöhe, könne dies Rückschlüsse auf einen Anstieg der Infektionszahlen unter den Menschen in dem Einzugsgebiet zulassen. "Bis wir soweit sind, ist es aber noch ein weiter Weg", betonte Wilhelm.

Zoll: Tausende Meldungen wegen mutmaßlichen Soforthilfe-Betrugs

Mit verschiedenen Betrugsmaschen versuchen Kriminelle, sich die von Bund und Ländern bereitgestellten Corona-Soforthilfen zu erschleichen. Allein in den vergangenen vier Wochen seien rund 2.800 Meldungen mit Bezug zu Covid-19 bei der für Geldwäsche zuständigen Einheit des Zolls ("Financial Intelligence Unit") eingegangen, bestätigte ein Zoll-Sprecher am Freitag. 2.300 davon enthielten das Stichwort "Soforthilfe".

Normalerweise liege der Durchschnitt pro Monat etwa bei 6.000 bis 10.000 Meldungen, davon stehe etwa ein Drittel im Zusammenhang mit mutmaßlichem Betrug. Fallen einer Bank verdächtige Transaktionen auf, muss sie das der FIU melden. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen. Etliche Staatsanwaltschaften sind mit der Verfolgung von Verdächtigen in mehreren Hundert Fällen beschäftigt.

Spahn mahnt: Corona-Epidemie noch nicht vorbei

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat davor gewarnt, die Corona-Pandemie in Deutschland bereits als erledigt zu betrachten. In manchen Wortbeiträgen der Bundestagsdebatte habe er am Donnerstag den Eindruck gehabt, es gebe das Gefühl, "wir sind durch", sagte Spahn am Freitag in Saarbrücken. "Aber ich will ausdrücklich sagen: Das ist nicht der Fall." Man habe es zwar zusammen geschafft, die Ausbreitung des Virus' so zu verlangsamen, dass man umgehen könne mit der Zahl der Neuinfektionen, was das Gesundheitswesen anbetreffe. "Aber wir werden weiter mit diesem Virus leben müssen", erklärte Spahn. Und man werde miteinander lernen müssen, mit diesem Virus zu leben, um ihm die Ausbreitung so schwer wie möglich zu machen.

Phantasialand öffnet am Montag noch nicht

Das Phantasialand in Brühl wird am Montag trotz neuer Lockerungen der Corona-Auflagen noch nicht wieder öffnen. Es würden noch "konkrete Regelungen von Seiten der zuständigen Behörden" abgewartet. Diese sollten vor einer möglichen Wiedereröffnung zuerst mit den eigenen Konzepten abgeglichen werden, teilten die Betreiber mit. Es sei entscheidend, "mit Ruhe und Bedacht die nötigen Vorkehrungen hierfür zu treffen", hieß es. Die Landesregierung hatte der Wiedereröffnung von Freizeitparks von Montag (11.5.) an zugestimmt. Das Phantasialand zählt mit knapp zwei Millionen Besuchern (2018) zu den meistbesuchten Freizeitparks Deutschlands.

Trotz Corona - Aachener nominieren Karnevalsprinzen

Trotz Corona-Krise haben die Aachener Jecken ihren Prinz Karneval vorgestellt: Sie nominierten am Freitag Guido Bettenhausen als Prinz Guido I. Unter anderem die Düsseldorfer Narren hatten zuletzt angekündigt, ihre Tollitäten erst nach der Sommerpause vorstellen zu wollen. Für die nächste Session bereiten die Aachener Karnevalisten wegen der Corona-Pandemie unterdessen einen Plan B vor: Sollten Großveranstaltungen dann weiterhin verboten und kein Saalkarneval möglich sein, werde es viele Online-Angebote für die Jecken geben. Dann solle auch die Prinzenproklamation als Aufzeichnung ohne Saalpublikum aber mit karnevalistischem Programm zum Narrenvolk gebracht werden, kündigte der Vorsitzende des Aachener Karnevalsvereins (AKV), Werner Pfeil an.

Mundschutz aus dem Snackautomat

Mundschutz statt Schokoriegel: Im Kreis Wesel können Bürger sich in Zukunft Masken aus Snackautomaten besorgen. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat Automaten kurzerhand umgebaut. Auswahl gibt es auch: Kunden können zwischen drei verschiedenen Masken wählen.

Klingbeil: Nähe zwischen AfD und Verschwörungstheoretikern

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sieht eine "gefährliche Nähe" zwischen der AfD und Menschen, die in der Corona-Krise Verschwörungstheorien verbreiten. Derzeit würden vor allem rechte Gruppen nachweislich Lügen verbreiteten.

Klingbeil rief die Bürger auf, sich stärker als bisher dagegen zu wehren. "Wir brauchen einen Widerstand der normalen Leute.Das fängt im Bekanntenkreis, in den eigenen WhatsApp-Gruppen an."

UN-Generalsekretär ruft zu Kampf gegen Hass auf

UN-Generalsekretär António Guterres hat ebenfalls zu einem verstärkten Kampf gegen Falschnachrichten und Hass aufgerufen. Er appelliere an alle, Hassreden gegen Juden oder Muslime, gegen Geflüchtete und Ausländer sowie gegen alte Menschen und Frauen zu bekämpfen.

Lufthansa verdoppelt Flugprogramm im Juni

Die Lufthansa gibt nach dem Corona-Tief langsam wieder mehr Schub. Ab Juni sollen bei den Konzern-Airlines Lufthansa, Swiss und Eurowings rund doppelt so viele Flugzeuge im Einsatz sein wie bislang, teilte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt mit. Die dann 160 Jets sollen die Gäste zu 106 Zielen im In- und Ausland bringen. Darunter sind wichtige Sonnenziele wie Kreta, Mallorca, Sylt oder Rostock. Damit stehen aber immer noch rund 600 Flugzeuge der Gruppe ungenutzt am Boden.

Corona-Ampel für Geschäfte aus Münsterland

Eine Erfindung aus dem Münsterland ist deutschlandweit gefragt: Der Warendorfer Tobias Schulte hat eine Corona-Ampel für Geschäfte entwickelt. Steht die Ampel am Eingang eines Ladens auf "Rot", dürfen die Kunden nicht eintreten.

Das Interesse ist bereits groß“, sagt Schulte. Bis zu 500 Stück werden nun wöchentlich produziert

Vereine verlagern Schützenfeste ins Internet

Weil in diesem Sommer die traditionellen Schützenfeste wegen der Corona-Pandemie ausfallen, arbeiten viele Vereine bereits an virtuellen Alternativen. So hat die Schützengemeinschaft Bislich in Wesel am Niederrhein mit einer Reihe launiger Videos bei Facebook das ausgefallene Schützenfest am ersten Maiwochenende überbrückt.

Die Macher von "Schützenfestdaheim.de" aus der ostwestfälischen Schützenhochburg Delbrück wollen mit einem mobilen Studio Vereinen helfen, ihr abgesagtes Schützenfest ins Internet zu retten. "Jedes Dorf fiebert hier das ganze Jahr auf dieses Ereignis hin", sagt Mitinitiator Frank Berkemeier. "Da werden die Straßen rausgeputzt, Fahnen werden vor dem Haus gehisst, das Schützenfest bringt Nachbarn zusammen." Das soll dieses Jahr auch gelingen - mit Liveschalten, Mitmachformaten und virtuellen Begegnungsmöglichkeiten.

Tausend Eilanträge gegen Corona-Einschränkungen

Immer mehr Bürger klagen gegen die Corona-Auflagen in Deutschland. Bundesweit seien inzwischen rund tausend Eilanträge im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei den Gerichten eingegangen, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, der Funke Mediengrupe.

Die Gerichtsverfahren betreffen laut Richterbund etwa die Maskenpflicht, Versammlungsverbote, Reisebeschränkungen, Gottesdienst-Auflagen oder Regelungen für Geschäftsöffnungen. In den meisten Fällen werden die Auflagen den Angaben zufolge allerdings für rechtmäßig erklärt. Nur "zu einem kleinen Teil" hätten die Gerichte den Anträgen ganz oder teilweise stattgegeben, sagte Rebehn.

Bundestag will allmählich zur Normalität zurück

Nach den bundesweiten Lockerungen der Corona-Maßnahmen will auch der Bundestag allmählich wieder den normalen Parlamentsbetrieb aufnehmen. "Beginnend mit der letzten Sitzungswoche im Mai werden wir wieder zu den üblichen Gepflogenheiten zurückkehren", schreibt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) in einem Brief an die Abgeordneten, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag. Der Parlamentspräsident teilte in dem Schreiben mit, dass ab der Sitzungswoche Ende Mai wieder von Dienstag bis Freitag Anwesenheitslisten im den Sitzungssälen des Bundestages ausliegen werden. Für die kommende Woche gilt demnach die Sonderregelung, dass es bei den Fraktionssitzungen am Dienstag noch keine Anwesenheitslisten gibt. Sie finden ohnehin teilweise virtuell statt.

EU-Kommission: Einreisestopp nach Europa bis Mitte Juni verlängern

Die EU-Kommission empfiehlt, den Einreisestopp nach Europa wegen der Corona-Pandemie um einen weiteren Monat zu verlängern. Die Behörde forderte die Mitgliedstaaten am Freitag auf, die Beschränkungen bis zum 15. Juni in Kraft zu halten. Aus Sicht der Behörde sollten zuerst die Kontrollen an den Grenzen innerhalb der EU aufgehoben werden, bevor die Einreisebeschränkungen nach Europa gelockert werden. Die Beschränkungen betreffen nicht EU-Bürger und EU-Ausländer, die dauerhaft in den Mitgliedstaaten leben. Auch medizinisches Personal und sonstige Experten, die für die Bekämpfung der Pandemie benötigt werden, sowie Beschäftigte des Transportgewerbes und Saisonarbeiter sind ausgenommen.

Dreyer fordert offene Grenzen nach Frankreich und Luxemburg

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich angesichts der Entwicklung in der Corona-Krise für die sofortige Öffnung der Grenzen zu Luxemburg und Frankreich ausgesprochen. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Vize-Präsidentin des Europa-Parlaments, Katarina Barley, und dem Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (alle SPD) heißt es: "Nach sieben Wochen müssen wir nun alles daran setzen, die Nachbarschaft zu unseren Freunden in Frankreich und Luxemburg wieder im Alltag frei leben zu können." Der Europatag an diesem Samstag sei dafür ein ideales Datum.

Corona-Alarm-Video aus Mailand: Menschen sind unvorsichtig

Sonnenschein, Wärme und italienische Großstädte trotz Coronavirus voller Menschen: Der Mailänder Bürgermeister hat die Bewohner der lombardischen Metropole in einem emotionalen Video zu mehr Vorsicht aufgefordert. Sie müssten sich trotz der Lockerungen seit Anfang der Woche an die Coronaschutz-Regeln halten. "Die Bilder von gestern sind beschämend", sagte Beppe Sala in dem Appell auf Facebook. "Mailand muss wieder anfangen zu arbeiten." Die Öffnung sei nicht zum Vergnügen da, sondern aus wirtschaftlicher Not erforderlich.

Madrid wird in Spanien von Lockdown-Lockerungen ausgeschlossen

Madrid wird von den am Montag im Corona-Hotspot Spanien in Kraft tretenden neuen Lockerungen des Lockdowns ausgeschlossen. Die Zentralregierung wies den Antrag der Hauptstadt-Region zurück, in die sogenannte "Phase 1" des Deeskalationsplans eintreten zu dürfen. Das teilte die Regionalregierung am Freitag mit. Mit knapp 65.000 Infektionsfällen und über 8.500 Toten ist Madrid bei weitem die von der Pandemie am stärksten betroffene Region in Spanien.

Mehr als 26.000 Corona-Tote in Frankreich

Die Zahl der Corona-Toten ist in Frankreich auf mehr als 26.000 angestiegen. Bis Freitag sind dort seit Beginn der Epidemie 26.230 Menschen gestorben, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In den vergangenen 24 Stunden verzeichnete das Land 243 Todesfälle in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden, ist weiter rückläufig. Auf vier Regionen im Land entfallen 72 Prozent der im Krankenhaus behandelten Fälle. Dies sind: der Großraum Paris, die an Deutschland grenzende Region Grand Est, Auvergne-Rhône-Alpes im Südosten des Landes und Hauts-de-France im Norden.

US-Arbeitslosenquote wegen Corona-Krise auf 14,7 Prozent gestiegen

Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April infolge der Coronavirus-Pandemie auf 14,7 Prozent angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Vor Beginn der Krise im Februar hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, im März war sie auf 4,4 Prozent gestiegen.

Fast zwei Millionen Menschen in Kanada verlieren Jobs

Die Arbeitslosigkeit in Kanada ist in der Corona-Krise erneut sprunghaft angestiegen. Im April habe die Rekordzahl von fast zwei Millionen Menschen ihre Jobs verloren, teilte die Statistikbehörde des nordamerikanischen Landes am Freitag mit. Im März waren bereits etwas mehr als eine Million Menschen arbeitslos geworden. Damit stieg die Arbeitslosenquote in dem geografisch zweitgrößten Land der Erde von 7,8 Prozent im März auf 13 Prozent. Seit Aufzeichnung der Daten 1976 hatte diese Quote nur einmal höher gelegen - im Dezember 1982 lag sie bei 13,1 Prozent.

WHO feiert Ausrottung der Pocken als Beispiel für Kampf gegen Corona

Die weltweite Ausrottung der Pocken vor genau 40 Jahren ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein ermutigendes Beispiel für den Kampf gegen das Coronavirus. Der Erfolg von damals habe gezeigt, zu welchen Leistungen die internationale Gemeinschaft fähig sei, wenn sie an einem Strang ziehe, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. "Pocken sind die erste und bisher einzige Krankheit, die weltweit ausgerottet wurde", sagte Tedros. 3000 Jahre lang hätten die Pocken die Menschen bedroht.

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