Für Eltern, Schüler und Lehrer ist es ein Hin- und Her, das an den Nerven zehrt: Gefühlt gibt es jeden Tag neue Nachrichten und Spekulationen, ob es in den nächsten Tagen Wechselunterricht, Distanzunterricht oder Notbetreuung in Schulen und Kitas geben wird.
Die Städte argumentieren, dass Kinder und Jugendliche durch die britische Mutation des Corona-Virus stärker zu Überträgern würden als bisher. Aber nicht jede Stadt oder jeder Kreis, der oder die beim Land beantragt, die weiterführenden Schulen und Kitas zu schließen, bekommt auch die Erlaubnis.
In Wuppertal wird es spätestens ab kommenden Dienstag keinen Präsenzunterricht in den weiterführenden Schulen geben. Stattdessen sollen die meisten Schüler und Schülerinnen wieder zu Hause und online lernen. Ausnahmen gelten für Abschlussklassen und Grundschulen, hier ändert sich nichts. Falls die weiterführenden Schulen organisatorisch vorbereitet sind, können sie schon ab Montag den Präsenzunterricht aussetzen. Eltern von Kita-Kindern sollen ihre Kinder wenn möglich wieder zu Hause betreuen. Gleichzeitig hat die Stadt beschlossen: Man darf in Wuppertal zu Hause nur noch von einer Person Besuch haben (ausgenommen Kinder unter 14) und Spielplätze sind ab 17.30 Uhr geschlossen.
Auch in Düren und dem Oberbergischen Kreis gibt es für alle in weiterführenden Schulen ab Montag wieder Distanzunterricht. Im Oberbergischen Kreis bleiben auch die Grundschulen geschlossen. Der Kreis Düren liegt seit mehr als drei Wochen bei einer Inzidenz von circa 130 und hatte bereits die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen verschärft sowie Sportplätze für Kinder wieder geschlossen.
In Duisburg und Dortmund wollten die Oberbürgermeister die weiterführenden Schulen ebenfalls schließen, hier bleiben sie aber vorerst offen. Die Landesregierung hielt die Begründungen der beiden Städte nicht für ausreichend. Duisburg appelliert an alle Eltern von Kita-Kindern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu lassen.
Wann die Landesregierung Distanzunterricht erlaubt
1. Die Inzidenzzahlen: Erst wenn die Infektionszahlen in einer kreisfreien Stadt oder einem Landkreis über der Marke von 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von einer Woche liegen, sieht die Landesregierung genügend Gründe, um die weiterführenden Schulen wieder zu schließen. Und auch dann gibt sie nicht jedem Antrag statt.
2. Weitere Maßnahmen: Städte müssen darlegen, welche anderen Maßnahmen sie schon erprobt haben oder noch einführen wollen, um die Infektionszahlen zu senken. Eine Schließung dürfe nur letztes Mittel sein, so die Landesregierung. Andere Maßnahmen sind zum Beispiel eine Ausweitung der Maskenpflicht oder strengere Kontaktbeschränkungen im Privaten.