Seine frühe Impfung begründete der Parlamentarier gegenüber dem WDR mit seiner Tätigkeit als Geschäftsführer und Leiter von drei Senioren- und Pflegeheimen in Rösrath, Bergisch Gladbach und Köln. Bombis ist auch Besitzer dieser Einrichtungen. Dem WDR sagte er, seine Entscheidung sei "nach gründlicher Abwägung" erfolgt. "Ich würde das auch wieder tun."
Wollte "als Vorbild" vorangehen
In seiner Eigenschaft als Leiter sei er "immer mal wieder vor Ort" und habe auch Kontakt zu den Bewohnern. Seine Ehefrau sei Prokuristin in den Einrichtungen.
Zu der Impfung habe er sich entschieden, weil er eine gewisse "Impfzögerlichkeit beim Pflegepersonal" der Einrichtungen festgestellt habe. Deshalb habe er als "Vorbild" vorangehen wollen.
Die Impfverordnung des Bundes regelt die Prioritäten nach denen geimpft wird. Zu den Personen mit höchster Priorität gehören unter anderem diejenigen, "die in stationären und teilstationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind".
Das NRW-Gesundheitsministerium teilte dazu am Freitag mit: "Inwieweit Abgeordnete, die geimpft worden sind, unter diese Priorisierung fallen, insbesondere dann, wenn Sie eine Einrichtung betreiben, kann das MAGS nicht beurteilen".
Auch AfD-Fraktionsvorsitzender bereits geimpft
Nach WDR-Informationen sind auch der AfD-Fraktionsvorsitzende Markus Wagner und seine Ehefrau bereits immunisiert. Wagner leitet eine Eingliederungshilfe für psychisch Kranke im Kreis Minden-Lübbecke.
Nach seinen Angaben haben sowohl er als auch seine Frau, die als Prokuristin in der Einrichtung arbeite, engen Kontakt zu Mitarbeitern aber auch zu Bewohnern. Außerdem wolle er, ebenso wie Bombis, ein Vorbild sein.
Patientenschützer fordert Strafen für Impfvordrängler
Nach Auslegung von Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, berechtigt die Impfverordnung nicht alle, die in einem Pflegeheim arbeiten, zur priorisierten Immunisierung. Dem WDR sagte er, die "Tätigkeit am Menschen", habe nicht zu tun mit Tätigkeiten in der Verwaltung, der Buchhaltung oder in der Küche.
Brysch forderte, das "Erschleichen von Impfstoff unter Strafe zu stellen", denn es entziehe Menschen, die ihn dringender bräuchten, die Möglichkeit sich vor Covid-19 zu schützen. Das sei ethisch zutiefst verwerflich. Selbst das Falschparken vor einem Impfzentrum würde schärfer geahndet als das Erschleichen von Impfstoff. Brysch würde sich wünschen, dass es sogar als Straftat klassifiziert wird.