Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert von der Bundesregierung kurzfristige Reaktionen auf die Corona-Pandemie. Zudem sollen auch langfristige Reformen eingeleitet werden, um die Gesundheitsversorgung auf Dauer zu sichern. Kernziele müssten sein, die Kliniken finanziell abzusichern und zugleich die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu reduzieren, teilte die Dachorganisation am Dienstag in Berlin mit.
Finanzen vieler Kliniken gehen zur Neige
"Der Rettungsschirm für die Krankenhäuser muss in der Omikron-Welle noch einmal nachgebessert werden", sagte Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß. Die meisten Kliniken hätten keine Finanzreserven mehr zum Ausgleich von Verlusten. Zudem umfasse der staatliche Rettungsschirm rund 500 bis 600 Kliniken derzeit noch nicht, obwohl auch diese durch die Pandemie sehr beeinträchtigt seien.
Weiter fordert die DKG einen umfassenden Abbau der Bürokratie. Alles was an Dokumentation medizinisch nicht unbedingt notwendig sei, müsse in den kommenden Monaten entfallen.
Für die Beschäftigten der Kliniken forderte der Verbandschef "eine spürbare finanzielle Anerkennung". Eine einmalige Pflegeprämie für einige ausgewählte Beschäftigte lehnte Gaß jedoch ab. "Wir lehnen jegliche Spaltung der Belegschaft in wertvolle und weniger wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter strikt ab." Die neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP hatte in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, eine Milliarde Euro in Form von Bonuszahlungen an Pflegekräfte zu verteilen.
System der Fallpauschalen soll reformiert werden
Gaß mahnte zudem grundlegende Reformen in der Krankenhausfinanzierung an. Die Fallpauschalen seien in der Pandemie an ihre Grenzen gelangt. Die DKG fordert, das System so zu entwickeln und zu ergänzen, dass die wirtschaftliche Existenz eines Krankenhausstandortes nicht allein davon abhängt, eine maximal große Zahl von Patienten zu behandeln.