Die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen sinkt weiter: Nur noch acht von 53 Städten und Kreisen liegen am Mittwoch über dem Wert von 100. Setzt sich die Entwicklung fort, dürften über Pfingsten in vielen Kommunen weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen möglich werden.
Liegt der Inzidenzwert seit fünf Tagen unter 100, dann dürfen zum Beispiel die Außengastro, Hotels und der Einzelhandel ohne Termin öffnen - unter Bedingungen. Wir geben einen Überblick.
Münster darf Innengastronomie ab Freitag öffnen
Münster ist die erste Stadt in NRW, in der Kneipen und Restaurants auch ihren Innenbereich öffnen dürfen. Gäste und Service-Personal müssen allerdings negativ getestet sein. Die Stadt liegt am Mittwoch seit fünf Tagen unter einer Inzidenz von 50 - deshalb sind weitere Lockerungen ab Freitag möglich. Was sich außer den Regelungen für die Gastronomie dann noch ändert: Hotels können ihre volle Kapazität nutzen, beim Einkaufen fällt die Testpflicht weg und privat dürfen sich bis zu zehn Personen aus drei Haushalten treffen.
Die Stadt rechnet deshalb am Wochenende mit einer vollen Innenstadt. Die Kreise Coesfeld und Soest könnten dank ihrer niedrigen Inzidenzen am Wochenende mit den gleichen Lockerungen folgen.
Außengastronomie könnte flächendeckend öffnen
Offiziell darf der Kreis Euskirchen ab Donnerstag weitere Bereiche lockern, ab Freitag könnten unter anderem die Kreise Düren und Heinsberg sowie die Stadt Düsseldorf folgen. Dort bereiten viele Wirte am Altstadt-Rheinufer bereits die Öffnung der Außengastronomie vor, auch ein Corona-Testzentrum wollen die Gastronomen vor Ort errichten.
"Vor allem die Kollegen mit größeren Außenterrassen werden öffnen. Viele sind aber noch zurückhaltend, weil es sich für sie noch nicht lohnt und die Regeln zum Teil sehr komplex sind", berichtet Isa Fiedler, Sprecherin der Düsseldorfer Altstadtwirte.
Wegen der sinkenden Zahlen darf jetzt in weiteren Kommunen außerdem wieder per "Click & Meet" geshoppt werden, etwa in Köln und im Kreis Gütersloh, ab Donnerstag unter anderem wieder in Dortmund, Bielefeld und Herne.
Wie groß ist das gastronomische Angebot zunächst?
Wahrscheinlich werden trotz Erlaubnis viele Kneipen und Restaurants aber vorerst noch geschlossen bleiben. Manche haben keinen Platz oder keine Konzession für ein außengastronomisches Angebot. Andere Gastronomen berichten, dass sich eine beschränkte Öffnung finanziell noch nicht lohne, einige führen auch die durchwachsenen Wetterprognosen an, zum Beispiel im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Was sind die "Eintrittskarten" für Geschäfte, Kneipen und Hotels?
Wer schon seit mindestens zwei Wochen vollständig geimpft ist, für den wird es einfach: Geimpfte müssen einfach nur ihren gelben Impfpass oder eine entsprechende Bescheinigung des Impfzentrums vorzeigen. Wer schon eine Corona-Infektion hinter sich hat, benötigt den Nachweis für einen positiven PCR-Test, der mindestens 28 Tage und maximal sechs Monate zurückliegt, in Papier- oder in digitaler Form.
Wer beides nicht vorweisen kann, für den gilt die Testpflicht. Bescheinigungen über einen höchsten 48 Stunden alten, negativen Corona-Test werden akzeptiert, zum Beispiel aus kommunalen Testzentren oder Apotheken. Das ist neu: Bisher war das Testergebnis nur 24 Stunden lang gültig. Kinder bis zum Schuleintritt sind von dem Testerfordernis ausgenommen. In Münster fällt ab Freitag die Testpflicht beim Besuch in Geschäften weg.
Werden auch Selbsttests aus der Drogerie akzeptiert?
Offenbar nicht. Der Dehoga hatte zwar am 14. Mai mitgeteilt, es sei Gastwirten selbst überlassen, ob sie solche Tests zulassen oder nicht. Die Stellungnahme wurde aber wenig später zurückgezogen.
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