Ein genereller Unterschied zwischen den Corona-Tests besteht darin, dass die einen nachweisen sollen, ob eine akute Infektion vorliegt. Dazu dient ein Schnelltest und Selbsttest, die beide Antigentests sind, oder ein PCR-Test. Andere Tests sollen nachweisen, ob man schon eine Corona-Infektion hinter sich hat und wie viele Antikörper sich gebildet haben. Dazu dient ein Antikörpertest. So unterscheiden sich die Tests im Detail - ein Überblick:
Was ist ein Antigentest (Schnelltest oder Selbsttest)?
Unterschieden wird in der Regel zwischen Schnelltests, die von geschultem Personal (zum Beispiel in Teststellen) durchgeführt werden, und Selbsttests, die Laien bei sich selbst und anderen durchführen können. Beides sind Antigentests (und oftmals dieselben Produkte), die sich in weniger als einer halben Stunde durchführen lassen.
Ein Antigentest weist nicht das Erbmaterial des Erregers nach, sondern Proteine aus der Virushülle (Antigene). Beim Antigen-Schnelltest oder Antigen-Selbsttest wird ein Stäbchen bzw. Tupfer in den Rachen oder die Nase oder beides hintereinander eingeführt und das Sekret anschließend auf einen Teststreifen aufgetragen. Dieser wird dann in ein kleines Plastikkästchen gesteckt. Das Testergebnis hat man dann schon nach wenigen Minuten.
- Vorteil eines Schnelltests bzw. Selbsttests: Er liefert rasche Ergebnisse, ist günstig und kann - ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest - auch von Laien eingesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man für ein paar Stunden nach einem negativen Ergebnis zumindest nicht so viel Viruslast in sich trägt, dass man ansteckend ist.
- Nachteil eines Schnelltests bzw. Selbsttests: Er ist weniger zuverlässig als ein PCR-Test. Ein negatives Ergebnis eines Antigentests bedeutet nicht, dass keine Corona-Infektion vorliegt. Ein solcher Test ist lediglich eine Momentaufnahme. Schon wenige Stunden später kann die Viruslast im Körper so groß geworden sein, dass ein Antigen-Test nun ein positives Ergebnis liefern würde. Außerdem erkennen nicht alle Tests alle Virusvarianten gleich gut. Mehr dazu unter diesem Link:
Was ist ein PCR-Test?
Ein PCR-Test kann eine Corona-Infektion weitaus genauer feststellen als ein Antigentest. Dabei wird mittels einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) das Erbmaterial des Virus so stark vervielfältigt, dass es im Labor nachgewiesen werden kann - selbst wenn es nur in geringen Mengen vorkommt. Für den Abstrich mithilfe eines Stäbchens ist Sekret aus dem Mund-, Nasen- und/oder Rachenraum erforderlich, da sich das Virus dort vermehrt.
- Vorteil eines PCR-Tests: Er gilt als besonders zuverlässig - sofern er richtig durchgeführt wurde. Im Testergebnis wird in der Regel auch der CT-Wert angegeben, aus dem man ableiten kann, ob man noch ansteckend ist oder nicht. CT steht für Cycle treshhold - Schwellenwertzyklus. Liegt der CT-Wert über 30, geht man davon aus, dass ein Infizierter nicht mehr ansteckend ist.
- Nachteil eines PCR-Tests: Das Verfahren ist vergleichsweise zeitaufwendig und teuer. Es muss im Labor durchgeführt werden.
Was ist ein Antikörpertest?
Antikörpertests weisen Antikörper nach, die das Immunsystem gegen das Virus bildet. Dafür ist die Abnahme einiger Tropfen Blut nötig. Die Antikörper können durch eine Farbreaktion auf einer präparierten Testoberfläche nachgewiesen werden. Manche Antikörpertests weisen lediglich nach, ob man Antikörper gegen das Coronavirus in sich hat. Andere Antikörpertests geben auch die Menge an Antikörpern an und wie gut sie gegen das Virus wirken. Denn Antikörper unterscheiden sich, unter anderem deshalb, weil sie sich entweder nach einer Infektion oder nach einer Impfung gebildet haben.
- Vorteil eines Antikörpertests: Er ist unter anderem als Nachweis einer früheren Infektion geeignet, wenn man sich unsicher ist, ob man infiziert war. Sinnvoll sind Antikörpertests vor allem für Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben - zum Beispiel durch eine Vorerkrankung oder bestimmte Medikamente. Der Test kann dann bei der Entscheidung helfen, ob und wann eine weitere Impfung nötig ist.
- Nachteil eines Antikörpertests: Der Test verrät nicht, ob der Betroffene oder die Betroffene infektiös ist. Außerdem gibt es keinen Wert, der verlässlich aussagt, ab wann man wirklich gut vor Corona geschützt ist.
Über dieses Thema berichteten am 05.02.2022 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.