Kinder und Jugendliche hatten und haben es in der Pandemie schwer, die monatelangen Schließungen von Schulen und Kitas wegen der Ansteckungsgefahr hat sie hart getroffen.
Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder hat nun am Montag (02.08.) den Weg für ein flächendeckendes Angebot an Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren geebnet.
Voraussetzung sei, dass bei Impfungen für Kinder und Jugendliche eine ärztliche Aufklärung sowie eine notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten gewährleistet werden. Seit Juni können auch Kinder ab zwölf Jahren zwar gegen das Coronavirus geimpft werden. Dazu gibt es bislang aber keine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI). Dies hatte viele Eltern verunsichert.
Laufen auch Studien an Kindern?
Der Impfstoff von Biontech wird schon seit längerem an Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren getestet. Offenbar zeigt sich dabei auch eine sehr gute Wirksamkeit: In einer Studie in den USA ist keine der geimpften Testpersonen an Covid-19 erkrankt. Die Studie hatte allerdings noch relativ wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch andere Hersteller machen Fortschritte: Moderna etwa führt aktuell eine Studie mit Kindern zwischen sechs Monaten und zwölf Jahren durch.
Warum sollten Kinder überhaupt geimpft werden?
Schwere Verläufe einer Infektion bei Kindern und Jugendlichen seien zwar selten, sagte Virologin Jennifer Neubert von der Uniklinik Düsseldorf dem WDR. Aber auch bei Kindern seien Komplikationen möglich, zum Beispiel bei der Herzfunktion. Auch Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen könnten durch eine Corona-Infektion gefährdet sein.
Insgesamt sei der Nutzen einer Impfung bei Kindern weit höher als das Risiko von Nebenwirkungen, meint die Ärztin. Das ist auch die Auffassung der Biontech-Entwickler. Laut einer aktuellen Studie mit über 1.000 Probanden in der Altersgruppe ab 12 Jahren sei der Impfstoff zu 100 Prozent wirksam und gut verträglich.
Bisher hätten alle Studien zum Thema gezeigt, dass die Wirkung und Verträglichkeit der Impfstoffe für Jugendliche "exzellent" sei, sagt auch Dominik Schneider, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dortmund. Die Geschichte habe gezeigt, dass eine Impfung für Kinder stets weniger Risiko bedeute als die entsprechende Erkrankung.