Tanken an der Autobahn ist teuer

01:58 Min. Verfügbar bis 27.06.2026

Fahrt in die Ferien: Wie man teures Tanken vermeidet

Stand: 27.06.2024, 17:38 Uhr

Etwa 20 Euro mehr - je nach Größe des Tanks: Benzin und Diesel sind an Autobahn-Tankstellen wesentlich teurer als an den Tankstellen, die abseits davon liegen. Warum ist das so? Und wo tanken wir für die Fahrt in den Sommerurlaub?

Von Daniel Schwingenheuer

Der Liter Super E10 kostete an Autobahn-Tankstellen in diesem Frühjahr im Schnitt gut 39 Cent mehr als anderswo, ein Liter Diesel lag bei knapp 38 Cent mehr. Der ADAC hat in einer Stichprobe untersucht, um wie viel teurer das Tanken an den Autobahnen ist. In NRW war der Unterschied noch extremer. Am teuersten war es in Rhynern Süd an der A2 in der Nähe von Hamm – dort kostete der Liter Super E10 sogar 54 Cent mehr als der Durchschnitt.

Warum ist das Tanken an der Autobahn so teuer?

Thomas Müther vom ADAC Nordrhein sagt, dass es durchaus Herausforderungen für Tankstellenbetreiber an Autobahnen gebe. Zum Beispiel seien sie verpflichtet, 24 Stunden geöffnet zu haben, um die Versorgung sicherzustellen. Darüber hinaus seien auch die teuren Pachtverträge für die Tankstellen ein Grund für höhere Preise. "Wir reden hier aber nicht von 5 bis 10 Cent pro Liter, sondern von teilweise mehr als 40 Cent pro Liter."

Das ist völlig inakzeptabel. Thomas Müther, ADAC Nordrhein

Circa 90 Prozent der Tankstellen in Deutschland gehören zum Unternehmen Tank und Rast, das seit der Privatisierung 1998 die Tank- und Raststätten verwaltet. Vorher hat sich der Bund darum gekümmert.

Immer wieder wird Tank und Rast vorgeworfen, eine Monopolstellung auszunutzen. Der Tankstellen-Interessenverband e.V. nennt für die hohen Preise an den Autobahnen zwei Gründe. "Dadurch, dass Tank und Rast ein Monopol hat, nehmen sie hohe Pachten bei den Mineralölgesellschaften." Die wiederum könnten beliebig an den Preisen drehen, da es sich quasi um ein Monopol halte.

Wer verdient an den hohen Preisen?

Auch die Mineralölkonzerne schieben die hohen Preise auf die teuren Pachten für die Tankstellen. Der Wirtschaftsverband Fuels and Energy e.V. spricht von "Höchstpreisen", die bei der Versteigerung für die Betriebsrechte von Tank und Rast erhoben würden. Außerdem handle es sich um ein Quasi-Monopol. Diesen Vorwurf des Monopols hat Tank und Rast in der Vergangenheit zurückgewiesen. Man stehe im Wettbewerb mit verschiedenen Anbietern neben der Autobahn.

Wer vergleichsweise wenig am Benzin und Diesel verdient, ist der lokale Tankstellenbetreiber vor Ort. Laut Tankstellen-Interessenverband e.V. gehen in der Regel zwischen einem und eineinhalb Cent pro Liter an den Betreiber. Die Preise werden dabei von den Mineralölkonzernen bestimmt.

Der Pächter vor Ort hat keine Ahnung, wie seine Preise am nächsten Tag sind. Tankstellen-Interessenverband e.V.

Wie tanken wir am besten vor den Sommerferien?

Der ADAC empfiehlt in der Nähe des eigenen Wohnorts schon einmal vollzutanken. Am besten am Abend vorher, zwischen von 19 Uhr bis 20 Uhr oder von 21 Uhr bis 22 Uhr. Um diese Uhrzeiten könne man einige Cent pro Liter sparen. "Wer zwischendurch nachtanken muss, fährt am besten von der Autobahn ab", sagt Thomas Müther vom ADAC Nordrhein.

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