Weil viele Rodler ohne Helm auf dem Schlitten unterwegs sind, ist das Risiko für schwere Kopfverletzungen besonders hoch.Im Vergleich zu den Ski- und Snowboardfahrern erleiden die Schlittenfahrer bei Unfällen häufiger ein Schädel-Hirn-Trauma, so der ADAC.
Dieses Risiko lässt sich mit einem Helm drastisch reduzieren. Der Crashtest des ADAC zeigt: Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Kopfverletzung sinkt bei einem Aufprall so von 90 Prozent auf zehn Prozent.
Helm schützt nicht vor allen Verletzungen
Mit einem Dummy hatten die Tester einen Frontalzusammenprall eines Schlittenfahrers mit einem Hindernis simuliert. Dabei ließen sie den Schlitten mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h vor eine Holzwand prallen. Das Ergebnis: Der Helm verringerte das Risiko für schwere und sehr schwere Kopfverletzungen deutlich, kritische oder gar tödliche Verletzungen verhinderte er komplett.
Doch selbst mit Helm hätte der Schlittenfahrer im Test bei einem Unfall erhebliche Verletzungen erlitten, unter anderem an den Händen, den Bändern des Kniegelenks, sowie am Halswirbel und im Nacken. Das Fazit der Tester lautet daher: "Ein Helm ist bei Weitem kein automatischer Rundumschutz, er schützt aber sehr effektiv vor lebensgefährlichen Kopfverletzungen."
Das Material ist entscheidend
Nach Angaben der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Schweiz kann auch die Wahl des Schlittens das Unfallrisiko reduzieren. Für Kinder und Anfänger empfehlen die Fachleute Schlitten mit beweglichen Kufen. Klassische Holzschlitten mit starren Kufen seien hingegen Sportgeräte, die hohe Geschwindigkeiten erreichten und im Zweifel nur schwer zu steuern sind.
Diese Tipps machen das Schlittenfahren sicherer:
- Rücksicht und eine angepasste Fahrweise beugen schweren Verletzungen vor. Gerade Kinder sollten maximal so schnell fahren, dass sie den Schlitten jederzeit bremsen können.
- Insbesondere auf ungesicherten Hängen sollten Eltern vor der Rodeltour Ausschau nach möglichen Hindernissen wie Bäumen, Verkehrsschilder oder Straßen halten.
- Niemals auf dem Bauch oder mit dem Kopf voran rodeln. In dieser Position ist das kurzfristige Bremsen und Lenken nur schwer möglich.
- Auch nach einem Sturz sollten Rodler möglichst nicht an unübersichtlichen Stellen oder im Auslauf einer Piste liegenbleiben. Ansonsten werden sie zur Gefahr für andere Rodler.