Schwarzblauer Ölkäfer

Achtung, giftig: Schwarzblaue Ölkäfer auch in NRW

Stand: 03.05.2023, 11:16 Uhr

Wegen des Schwarzblauen Ölkäfers wurden ein Schulhof, ein Spielplatz und das Außengelände eines Kindergartens gesperrt. Denn der Käfer ist sehr giftig. Die wichtigste Regel also: Nicht anfassen! Was wissen wir über dieses Insekt?

Er ist auch bekannt als Maiwurm, Blasenkäfer oder Pflasterkäfer, gemeinhin nennt man ihn aber den Ölkäfer. Das Insekt hat es in sich, denn im schlimmsten Fall kann sein Gift für Menschen tödlich sein. Was hat es auf sich mit diesem Tier? Wo müssen wir mit ihm rechnen? Und vor allem: Was gilt es zu beachten?

Wer das giftige Krabbeltier in seinem Garten entdeckt, für den gilt: Keine Panik. Der Ölkäfer ist tatsächlich giftig, aber wer das Tier nur anschaut, ist nicht in Gefahr. Kontakt gilt es aber zu vermeiden. Das Insekt des Jahres 2020 mag sandige Böden und liebt die Nester von Wildbienen. Schaffen es die Larven in ein geeignetes Nest, fressen sie die Eier der Biene und die dortigen Vorräte. Der Ölkäfer ist also nicht nur giftig, sondern auch ein Schmarotzer.

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Die Käfer sind knapp fünf Zentimeter lang, haben einen pechschwarz glänzenden Körper. Wegen ihres langen Hinterleibes werden sie auch Maiwurm genannt. Sie sind von Ende April bis Ende Mai unterwegs. Die Weibchen tragen Tausende Eier am Hinterleib mit sich herum.

Das glänzende Tier macht neugierig - Gefahr für Kinder

Schwarzblauer Ölkäfer auf Löwenzahn

Schwarzblauer Ölkäfer auf Löwenzahn

Das alles macht natürlich vor allem Kinder neugierig. Aber es gilt: Nur gucken, nicht anfassen. Bei Berührung unbedingt gründlich die Hände waschen. Hautrötungen und Blasen werden durch das Nervengift erzeugt. Ökotest rät, die betroffene Stelle zu kühlen und den Giftnotruf zu wählen. Richtig gefährlich wird es, wenn der Käfer verschluckt wurde. Dann ebenfalls den zuständigen Giftnotruf wählen. Lösen Sie bei Ihrem Kind kein Erbrechen aus, rät die Deutsche Wildtier Stiftung.

Der Naturschutzbund NABU beruhigt aber: Bislang seien keine gefährlichen Vergiftungen von Menschen oder Haustieren bekannt. Allerdings wusste sich eine Schule in Altenholz im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein nicht anders zu helfen, als den Schulhof zu sperren, weil diverse Ölkäfer über den Schulhof krabbelten.

Außengelände eines Kindergartens in Nieheim gesperrt

In NRW tauchte der Ölkäfer bisher vor allem im Kreis Höxter auf, unter anderem Anfang April in Borgentreich in der Nähe einer Schule. Die 'Neue Westfälische' berichtete zudem von einem Fall in Nieheim, wo das Außengelände eines Kindergartens gesperrt wurde. Unweit von Höxter, im hessischen Hofgeismar, war ein Kinderspielplatz von dem Käfer befallen.

Seinen Namen hat der Krabbler, weil aus seinen Poren an den Kniegelenken die Tropfen des öligen Gifts austreten: Es ist Cantharidin. Dem wurde früher eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben, aber darauf sollten Sie besser nicht setzen. Mit Cantharidin wurden im antiken Griechenland die sogenannten Schierlingsbecher angerührt, mit denen Todesurteile vollstreckt wurden.