Totes Tier in Xanten: War es ein Wolf?

Lokalzeit aus Duisburg 15.03.2024 02:28 Min. Verfügbar bis 15.03.2026 WDR Von Lars Zamhöfer

Totes Tier in Xanten: War es ein Wolf?

Stand: 15.03.2024, 19:00 Uhr

Bei Xanten ist ein totes Tier auf einer Wiese gefunden worden. Es wurde wahrscheinlich angefahren. War es ein Wolf? Das wird nun geprüft.

Ein Landwirt entdeckte das Tier am 5. März auf einer Wiese an der B 57 und meldete den Fund an die zuständigen Behörden.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW bestätigte den Fund: "Der Vorfall wurde von einem Wolfsberater dokumentiert und das Tier gesichert." Ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelt, lässt die Behörde gerade untersuchen, unter anderem durch eine Genanalyse.

Wolfsbeauftragter Tiemann: "Für mich ist das ein Wolf"

Toter Wolf am Niederrhein

Martin Tiemann, Wolfsbeauftragter der Schäfer am Niederrhein

Martin Tiemann aus Uedem ist Wolfsbeauftragter der Schäfer am Niederrhein. Er hat sich das Foto des Kadavers angesehen. Für ihn ist die Sache klar: "Also für mich ist das ein Wolf, aber die Prozedur einer behördlichen Bestätigung dauert, wie bei einem Riss, mehrere Wochen." Tiemann glaubt außerdem, dass es sich bei dem Tier nicht um Gloria aus dem Wolfsgebiet Schermbeck handelt: "Ich gehe nicht davon aus, dass sie den Rhein überschritten hat. Sie ist bisher in ihrem Revier geblieben." Außerdem sei Gloria größer als das Tier auf dem Foto.

Totes Tier in Xanten: War es ein Wolf?

WDR Studios NRW 15.03.2024 00:39 Min. Verfügbar bis 15.03.2026 WDR Online


Experte: "Vielleicht Welpen von Gloria"

Wolf-Experte Jos de Bruin hat eine Wolfauffangstation in Sonsbeck. Er schätzt, dass es sich bei dem Fund in Xanten um einen Jungwolf handelt: "So ein ein oder zwei Jahre alter Wanderwolf (...) die verlassen zu dieser Zeit ihr Rudel, laufen hunderte Kilometer und überqueren dabei viele Straßen."

Möglicherweise sei das Exemplar auf der B57 angefahren worden, habe sich dann weitergeschleppt und sei dann verendet.

"Das wird bei den Untersuchungen des LANUV anhand von Quetschungen oder Knochenbrüchen nachgewiesen werden können, falls es so war", sagt de Bruin. Bei Genanalysen werde die Behörde außerdem nachweisen können, wo das Tier herkam.

"Vielleicht Welpen von Gloria, die wegziehen oder ein Jungtier von weiter weg. Das alles ist möglich", mutmaßt der Experte. Mehr Gewissheit über den Fund in Xanten Birten dürfte es in einigen Wochen geben, wenn die Untersuchungsergebnisse des LANUV vorliegen.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • LANUV

Über dieses Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit aus Duisburg am 15.03.2024 um 19:30 Uhr.