Regenbogenflagge auf Fußballfeld

Tagung auf Schalke: Queerfeindlichkeit im Fußball

Stand: 04.11.2022, 09:18 Uhr

In der Arena auf Schalke ging es bei einer Tagung um Homo- und Queerfeindlichkeit im Fußball. Veranstalter waren unter anderem der FC Schalke 04 und die Ruhr-Universität Bochum.

Homo- und Queerfeindlichkeit gehört nicht ins Stadion, auf den Fußballplatz und schon gar nicht zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Da waren sich die Veranstalter einig. Mit der Tagung wollten sie erreichen, dass immer mehr Fußball-Vereine und -verbände diese Einstellung auch in ihre Satzungen mit aufnehmen. So sollen homosexuelle und queere Spieler, Mitarbeiter und Fans geschützt werden. Diese Menschen würden immer noch häufig ausgegrenzt.

Ängste bei Fußballprofis, sich zu outen

Warum es für Fußballprofis immer noch so schwierig ist, sich als homosexuell zu outen, hängt für Mit-Veranstalter und Hochschulprofessor Pierre Thielbörger von der Ruhr-Universität Bochum mit einem besonders ausgeprägten Rollenverständnis zusammen: "In der Gesellschaft ist viel passiert, es gibt die Ehe für Alle. Aber der Fußball ist eine Bastion, wo eine gewisse Männlichkeit noch stark präsent ist", sagt der Direktor des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der Ruhr-Uni.

Auch die bekannte WDR-Moderatorin Shary Reeves hat an der Tagung in der Schalke-Arena teilgenommen. Sie hat persönlichen Kontakt zu Fußball-Nationalspielern und glaubt zu wissen, warum sich homosexuelle Fußballspieler nicht outen wollen: "Die größte Angst, sich zu outen, liegt darin, dass der Gegner sich in irgendeiner Weise äußern kann", sagt sie. Im Frauen-Fußball hingegen sei es gesellschaftlich akzeptiert, dass viele Spielerinnen homosexuell seien.

Thema vor Katar-WM besonders relevant

Gerade aktuell vor der umstrittenen Fußball-WM in Katar sei es wichtig, über Homo- und Queerfeindlichkeit zu sprechen, heißt es vom Institut für Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum. Homosexuelle Handlungen sind in Katar strafbar.

Bei der Tagung auf Schalke waren unter anderem Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Sport und Forschende der RUB dabei. Es ging auch darum, wie nonbinäre Menschen, die weder weiblich noch männlich sind, im Fußball berücksichtigt werden können.

Über dieses Thema haben wir wir am 03. November 2022 im WDR Fernsehen, in Ihrer Lokalzeit Ruhr um 19:30 Uhr sowie in der Lokalzeit Ruhr im Radio auf WDR2 berichtet.

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