Nach Dioxin-Fund: Stadt Bochum sperrt Sportplatz

Lokalzeit Ruhr 07.11.2023 Verfügbar bis 07.11.2025 WDR Von Carsten Koch

Giftige Asche: Bochum überprüft Sportplätze

Stand: 07.11.2023, 20:44 Uhr

Die Stadt Bochum hat auf einem Sportplatz giftige Kieselrot-Asche gefunden. Jetzt werden 14 weitere Sportplätze auf den krebserregenden Stoff untersucht.

Der betroffene Ascheplatz im Stadtteil Hamme sollte eigentlich nur für die geplante Sanierung untersucht werden. Nun ist die Anlage vorerst gesperrt worden. Zwei Fußballvereine müssen deshalb auf andere Anlagen ausweichen. Grund dafür ist ein giftiger Stoff.

Erhöhter Dioxin-Wert

Dabei handelt es sich um sogenanntes Kieselrot. Dieses soll giftiges und krebserregendes Dioxin enthalten. Wie die Stadt Bochum berichtet, sei der Schwellenwert von 1.000 Nanogramm/kg der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung überschritten worden.

Laut der Stadt bestehe jedoch keine unmittelbare Gesundheitsgefahr. Kieselrot könne nur dann gefährlich werden, wenn man es über die Nahrung aufnehme.

Weitere Sportplätze betroffen?

Aktuell betreibt die Stadt noch weitere 16 Plätze mit Aschenbelag. Auf 14 Sportplätzen könnte ebenfalls Kieselrot verbaut worden sein. Das wird jetzt untersucht.

Bis Ende des Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte das zu Chaos im Bochumer Amateur-Fußball führen.

Kieselrot: Rückstand aus Kupfergewinnung

Beim Kieselrot handelt es sich um Produktionsrückstände der Kupfergwinnung. Bis 1970 wurde der Stoff als Belag auf Sport- und Spielplätzen verwendet. Durch den besonderen Produktionsprozess enthält Kieselrot neben hohen Kupfergehalten auch giftige Dioxinverbindungen.

Sanierung startet planmäßig

Die giftige Asche soll im Frühjahr 2024 einem Naturrasen weichen. Die Sanierung des Platzes in Hamme soll laut der Stadt Bochum planmäßig beginnen.