Selmer Schlachthof-Skandal: Bis zu drei Jahre Haft

Stand: 15.09.2023, 16:08 Uhr

Wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz hat das Amtsgericht Lünen drei Männer verurteilt. Neben den Haftstrafen haben alle drei jetzt ein Berufsverbot.

Das Bild zeigt die Gebäude und das Eingangstor des Schlachthofs Prott in Selm im Kreis Unna.

Die Angeklagten hatten gestanden, während ihrer Arbeit auf dem Schlachthof Schafe und Rinder geschächtet zu haben. Die Schächtungen soll ihr Chef angeordnet haben, der aktuell wegen einer Erkrankung verhandlungsunfähig ist. Sein Verfahren soll später noch mal geführt werden.

Tierquälerei wurde gefilmt

Ins Rollen kam der Skandal durch Videos einer Tierschutzorganisation, die zeigen, was sich im Schlachthof abgespielt hat. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Rind von einer Seilwinde an die Decke gezogen wird, obwohl es bei vollem Bewusstsein ist. Anschließend wird es getötet.

Fast 200 Rinder und Schafe sollen genauso qualvoll getötet worden sein. Das Schächten, also Töten ohne vorherige Betäubung, ist in Deutschland illegal.

Geständnis zum Prozessauftakt

Schon zum Prozessauftakt hat ein 54-jähriger Mann gestanden, den Tieren in den Hals geschnitten zu haben. Daraufhin seien sie ausgeblutet. Im Nachhinein habe er den Bolzenschuss angesetzt, um eine reguläre Schlachtung vorzutäuschen, sagte der Angeklagte aus.

Selmer Schlachthof: Bis zu drei Jahre Haft

00:41 Min. Verfügbar bis 15.09.2025