Die beiden Freundinnen Mira und Maja freuen sich richtig auf den Freitag - die Achtjährigen sind bei jedem Wetter auf dem Platz. Zum warm machen wird Kettenfangen gespielt, dann gibt es Übungen mit dem Ball: Slalom laufen, Torschüsse, Kopfbälle, alles was dazu gehört.
Vor allem macht es Spaß "dass wir einfach nur spielen können", sagt Mira, ihre Freundin Maja nickt und schiebt hinterher: "die Jungs lachen uns sonst immer aus." Beide haben Brüder, die im Verein beim BV Hiltrop Fußball spielen, aber sie möchten lieber erstmal nur mit Mädchen trainieren.
"Wahnsinn, was die drauf haben"
Fußballtrainer Patrick Berens trainiert die Mädchen
Freitags zum Training kommen meist 15 bis 20 Mädchen - alle spielen miteinander. "Genau das ist der Unterschied zu Jungs, die meist gegeneinander kämpfen und leistungsorientiert sind", sagt Trainer Patrick Berens. Unter den Mädchen seien auch richtige Talente, "Wahnsinn, was die fußballerisch drauf haben". Trotzdem ist es aus seiner Sicht förderlich, wenn Mädchen unter sich trainieren und ohne Einfluss sicher werden können.
Training beim Projekt "Mädchen an den Ball" im Ruhrgebiet
Für ihn ist das Münchener Konzept "Mädchen an den Ball" auch in Bochum ein voller Erfolg. Als Trainer beim BV Hiltrop hat er die Idee angestoßen, auch Fußballtraining nur für Mädchen anzubieten. Dabei kooperiert der Sportverein mit dem gemeinnützigen Verein „Bildung und Kultur“ (BIKU) e.V. aus München. Dort hat sich das Konzept in vielen Statteilen zu einem Erfolgsmodell entwickelt.
Projekt wird ausgeweitet
In der Stadtmitte will nun auch der FC Bochum mitmachen, Trainer und Platz anbieten. 15.000 Euro kostet das pro Jahr. Zum ersten mal will die Stadt Geld beisteuern - 5000 Euro gibt es, der Rest muss von Sponsoren übernommen werden. Auch Nachbarstädte wie Herne und Dortmund haben schon Interesse angemeldet.
Frauenfußball in Deutschland – Kein leichtes Spiel
Planet Wissen. 01.07.2024. 57:39 Min.. UT. Verfügbar bis 20.01.2028. WDR.