Ein Nutria im Naturschutzgebiet der Groß Schauener Seenkette

Viele Nutrias an der Ruhr: Jetzt werden Fallen aufgestellt

Stand: 07.07.2023, 15:58 Uhr

Seit Jahren wächst die Zahl der Nutrias entlang der Ruhr. Der Ruhrverband hat das Füttern der Tiere schon verboten. Nun werden sie eingefangen.

"Nutria: Füttern verboten". So steht es fett auf Schildern am Baldeneysee in Essen. Der Ruhrverband hat sie aufgestellt - in der Hoffnung, dass sich die Biberratten dort nicht noch weiter vermehren. Denn immer wieder füttern Spaziergänger die Tiere mit Möhren oder Äpfeln und sorgen so dafür, dass es den Nutrias am Baldeneysee aus Sicht des Ruhrverbands zu gut geht.

Keine natürlichen Feinde

Denn die Tiere können unter anderem Deiche untergraben und sie so unsicher machen. Sie sorgen dafür, dass Vögel teilweise schwerer Brutplätze am Ufer finden. Die Untere Naturschutzbehörde in Essen hat darüber hinaus Schäden an Wasserpflanzen entdeckt. Außerdem können die Tiere auch Krankheiten, zum Beispiel Salmonellen, übertragen. Das Problem: Die Nutrias sind keine einheimische Tierart. Deshalb haben sie hier auch keine natürlichen Fressfeinde und können sich ungehindert vermehren.

Fallen gegen Nutrias in Essen

Die Essener Kreisjägerschaft will nun Lebendfallen aufstellen, um einen Teil der Nutrias einzufangen und die Population so einzudämmen. Die erste dieser Fallen soll ab nächster Woche testweise am Hardenbergufer am Baldeneysee stehen. Die Tiere werden mit Äpfeln oder Bananen angelockt. Wenn die Falle zuschnappt, gibt ein Sensor einen Alarm ab.

Gefangene Weibchen werden dann wieder freigelassen, weil sie möglicherweise Jungtiere versorgen müssen. Gefangene Männchen sollen dagegen abgeschossen werden. Das ist so auch offiziell erlaubt. Zum Beispiel am Niederrhein werden Nutrias schon seit Jahren getötet.