Agrarforum am Niederrhein
Lokalzeit aus Duisburg. 22.02.2024. 03:13 Min.. Verfügbar bis 22.02.2026. WDR. Von Petra Vennebusch.
Agrarforum in Kalkar: Künstliche Intelligenz auf dem Bauernhof
Stand: 23.02.2024, 06:13 Uhr
Künstliche Intelligenz wird auch in der Landwirtschaft immer wichtiger. In Kalkar haben Wissenschaftler und Unternehmer Landwirten die innovative Technik beim Agrarforum Niederrhein näher gebracht.
Der autonom fahrende Trecker in der Halle sieht ein bisschen wie ein Panzer ohne Fahrerkabine aus. Er ist mit Kameras und Sensoren ausgestattet, kann das Feld fast alleine bestellen. „Der Landwirt muss den selbstfahrenden Trecker nur mit der Fernsteuerung auf das Feld bringen und kann sich dann wieder seinen Tieren im Stall widmen“, erklärt Benedikt Rehring, Verkaufsberater von der Agravis Technik. Sie vertreibt den 300.000 Euro teuren Trecker.
KI soll Zeit sparen
KI auf dem Bauernhof macht dann Sinn, wenn der Landwirt Zeit und Geld spart und das Ganze im besten Fall auch noch nachhaltig ist, so der Tenor auf der Veranstaltung. Zum vierten Mal hat das Agrarforum Niederrhein Landwirte und Experten zum Austausch eingeladen. Dabei war auch NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen.
KI erkennt kranke Tiere
„Wir haben heute schon viele Anwendungsbereiche, die möglich sind. Die KI erkennt bei Pflanzen zum Beispiel Unkräuter oder Krankheiten, bei Tieren auch Verhaltensauffälligkeiten“, erzählt Dr. Katharina Dahlhoff vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Bad Sassendorf.
Nachhaltig wirtschaften
Die Künstliche Intelligenz kann Landwirten auch dabei helfen nachhaltiger zu wirtschaften. Max Wilmsen, Landwirt aus Kalkar setzt in seinem 440 Hektar großen Betrieb bereits eine selbstlernende Hacke ein. Sie erkennt Unkraut im Maisfeld und rupft es raus. Die Hacke lernt ständig dazu und kann vieles schon alleine.
Max Wilmsen muss aber immer noch den Trecker anwerfen und die Maschine steuern. Trotzdem ist die KI-Hacke für den Landwirt eine große Hilfe. „Wir sparen nicht nur Arbeitsstunden sondern auch jede Menge Pflanzenschutzmittel und das schont Umwelt und Geldbeutel“, so Wilmsen.
Gorißen: Landwirte begleiten
Das hören die Landwirte aus dem Kreis Kleve beim Agrarforum Niederrhein gerne. Denn viele stehen unter Druck, klagen über hohe Kosten, Bürokratie und immer wieder neue Umwelt-Auflagen durch die Politik. Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen sieht sich da in der Pflicht. „Es ist wichtig die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zu begleiten, das Ganze muss für die Landwirte auch noch wirtschaftlich bleiben“, so Gorißen.
Chance auch für kleine Höfe
Der Einsatz von KI-gesteuerten Maschinen ist für größere Betriebe einfacher, denn sie sind sehr teuer. Landwirt Max Wilmsen sieht da aber auch eine Chance für kleinere Höfe. „Die Landwirte müssen sich zusammenschließen oder einen Lohnunternehmer beauftragen, der solche Maschinen hat“, sagt er. Für den Landwirt aus Kalkar hat die Zukunft schon begonnen. Die selbstlernende Hacke ist für ihn erst der Anfang.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort